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Wildes Denken: Dem Gespenst ins Auge blicken

Nachdem das Gespenst des Kommunismus verschwunden ist, das ein gewisser Karl Marx zuletzt gesehen hat, fragt sich Wildes Denken, was aus den Monstern, Gespenstern und Hexen geworden ist. Taugen sie wirklich nur dazu, an Halloween kleine Kinder zu erschrecken? Das Radio ist übrigens das beste Medium, um ihnen nachzuspüren. Schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts verkabelte die noch junge BBC ein ganzes Haus, um einem spukenden Geist auf die Spur zu kommen. Und noch in den 50er Jahren verfolgten ständig Stimmen die Menschen im Hörspiel – Stimmen, die irgendetwas anklingen ließen, das nur kurz zurücklag, aber an das die Deutschen sich partout nicht erinnern konnten. Wildes Denken hingegen hegt Sympathie für diese Gattung und lauscht gerne Gespenstergeschichten. Sowohl den großen Vertretern, die immer gleich die Menschheit auslöschen wollen, als auch den kleinen, jenen, die uns mit Stimmen verfolgen, die gerne in alten Wunden herumstochern und uns mit Erinnerungen an alte Liebschaften piesacken. Setzen wir uns an einem kühlen Oktoberabend zusammen und lauschen einander. Vielleicht können wir ja Freunde werden?

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