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Warum der Kapitalismus am Ende ist – aber es niemand wahrhaben will von Ferdinand Meyen

Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Und Alternativen zum Kapitalismus füllen seit Jahren die Bücherregale. Doch politisch tut sich wenig. Warum ist das so? Und wie gelingt die Flucht aus Moneyland?

Seit vielen Jahren füllen ökonomische Zukunftsvisionen die Bücherregale, sind immer wieder Bestseller. Viele Ökonominnen und Philosophen träumen von einem Wirtschaftssystem jenseits des Finanzmarkt-Kapitalismus. Sie erhalten dafür Preise und begeistern Menschen mit Ideen wie dem bedingungslosen Grundeinkommen oder höheren Erbschafts- und Finanztransaktionssteuern zur Beseitigung der finanziellen Ungleichheit. Der französische Ökonom Thomas Piketty fordert sogar ein Lebensgeld von 120.000 Euro für jede Weltbürgerin.

Wie kann die Flucht aus „Moneyland“ gelingen?

Der Konsens, so scheint es: Das ewige Profitieren einiger weniger, häufig auch korrupter Eliten in einem System, das der britische Journalist Oliver Bullough „Moneyland“ nennt, muss aufhören. Politisch jedoch tut sich wenig. Trotz Finanzkrisen, Klimakatastrophe und Corona Lockdowns dreht sich die Wirtschafts-Debatte außerhalb des wissenschaftlichen Kosmos vor allem um Börsen-Rettung, DAX-Kurse, positive Renditen und Wachstum. Dieser Zündfunk-Generator geht den Frage nach, warum der Neoliberalismus so wirkmächtig ist und wieso er trotz der vielen Alternativen geradezu alternativlos daherkommt. Wie gelingt die Flucht aus „Moneyland“ und wie können die Gedankenspiele von Alternativen zu ernsthaften politischen Forderungen werden?

Zu hören: Der französische Ökonom Thomas Piketty, die Arbeitsmarkt-Philosophin Lisa Herzog, der britische Journalist Oliver Bullough, die Columbia-Professorin Katharina Pistor sowie der Wirtschaftswissenschaftler Christoph Trebesch vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.



© Bayern2, Zündfunk, Generator, 18.12.2020

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