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„Von laut nach leise“ Erinnerungen an John Abercrombie Mit Karl Lippegaus

Am 22. August verstarb einer der großen Jazzgitarristen unserer Zeit. John Abercrombie (19442017) hatte die Gitarrenfans begeistert durch sein Spiel auf Billy Cobhams Album „Crosswinds„. Da war ihm noch die raue Ungeschliffenheit des Jazz-Rock anzumerken, während er später immer mehr zum subtilen Chamber-Jazz tendierte. Mit seinem Sinn fürs Abstrakte und Unaufgeregte schöpfte Abercrombie aus einem reichen Fundus an Einflüssen.

Mit Karl Lippegaus

Als einziges Kind von Eltern aus Schottland wuchs John Abercrombie in Connecticut auf und fand mit vierzehn Jahren Gefallen am Gitarrenspiel. Nach dem Studium an der Berklee School of Music gelang ihm 1973 im Zusammenspiel mit Jan Hammer und Jack DeJohnette mit dem Album „Timeless“ ein zeitloses Meisterwerk. Es war der Beginn einer Zusammenarbeit mit dem Produzenten Manfred Eicher, die über mehr als 40 Jahre bis zu seinem Lebensende währte. Nicht minder beeindruckend waren das Trio Gateway und seine Beiträge zu Sessions von Collin Walcott, Jan Garbarek, Kenny WheelerPaul Bley und Charles Lloyd. Vor genau vierzig Jahren nahm John Abercrombie sein erstes Soloalbum „Characters“ auf. Zu seinen größten Leistungen zählt das Quartett, dessen Musik mit dem Geiger Mark Feldman in mehrere seiner schönsten Alben mündete.

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© WDR 3, Jazz & World, 2.11.2017

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