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„Vom Roten Meer zum Toten Meer: eine Soundscape der Inbesitznahme 2018“ kuratiert und produziert von Meira Asher

Die in Tel Aviv geborene Künstlerin und Kuratorin Meira Asher hat für Ö1 Radiokunst – Kunstradio und für den Schwerpunkt Nebenan Erkundungen in Europas Nachbarschaft: Israel vier künstlerische Positionen unter dem Titel „Vom Roten Meer zum Toten Meer: eine Soundscape der Inbesitznahme 2018“ zusammengestellt und produziert.

 

Meira Asher ist Soundkünstlerin, Komponistin und Performerin, sie arbeitet immer wieder im Bereich der Dokumentation und in der Radiokunst, sie kuratiert und präsentiert das Radiokunstprogramm ‚radioart106‘ und unterrichtet an der Universität in Haifa. Meira Asher behandelt brisante soziale und gesellschaftspolitische Themen in ihrer Kunst, so hat sie 2010 ein Radiostück über Menschenhandel und Prostitution in Nigeria entwickelt und 2014 hat sie eine Radioarbeit über minderjährige Wehrdienstverweigerer und Verweigerinnen in Israel produziert.

Für „Vom Roten Meer zum Toten Meer: eine Soundscape der Inbesitznahme 2018“ hat Meira Asher drei in Israel lebende Künstler und Künstlerinnen eingeladen neue Stücke zu entwickeln, auch sie selbst hat eine neue Arbeit gemacht, die ihre Sichtweise und Lebensumgebung widerspiegelt.

Asher hat sich in ihrem neuen Stück „North Jordan Valley 2018“ intensiv mit dem Leben im Westjordanland auseinandergesetzt, das sich in permanentem Wandel befindet. Grund dafür sind Räumungs- und Abrissverfügungen, sowie Zutrittsverbote zu gewissen Zonen, dadurch können Nomaden ihre Viehherden teilweise nicht mehr zu den Wasserstellen führen.

Die in Tel Aviv geborene Komponistin und Künstlerin Dganit Elachkim ist in ihrem Radiostück „The Sea That You Cannot See“ gewidmet Haitham Khatib der Frage nachgegangen inwieweit eine Botschaft der Hoffnung in eine verlorene Realität gebracht werden kann. Die Künstlerin hat Freunde eingeladen das Meer zu dem ihre Familien keinen Zugang haben zu beschreiben. Während die Musikerin und Komponistin Ma’ayan Tsadka in „An Audio Guide to Occupation – Part 1 A-D“ Aufnahmen eines akustischen Archivs, das das Leben in besetzten Gebieten Palästinas dokumentiert, verwendet.

Der in Jerusalem und Tel Aviv lebende Komponist, Improvisator und Soundkünstler Eran Sachs hat sein neues Stück „Lascia Vibrare: There’s a Family Living“ entwickelt, das auf einer Tonaufnahme aus dem Jahr 2009 basiert. Zu hören ist in der Ferne eine Familie, die in einer unter israelischer Militärverwaltung stehenden Stadt lebt. Sachs interessiert sich vor allem für unser Hören und wie der Kontext einer Aufnahme das Hören verändert.


© Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio, 4.2.2018

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