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Trio Ghazal: eine orientalische Liebe

Es kommt auf die Tonart an: in der persischen Musik heißt sie Mahúr, in der nordindischen Musik Kamáhtsch. Die Musik des Trios Ghazal ist jedoch weder klassische nordindische noch traditionelle iranische Musik: sie nährt sich aus deren Elementen, entsteht jedoch unabhängig von festgelegten Strukturen. Die Musiker einigen sich lediglich auf die Tonart.

Mit Cecilia Aguirre

Sie bilden das Trio Ghazal: der Sänger und Sitarspieler Shujat Hussain Khan und der Tablaspieler Arunangshu Chowdhury, beide aus Indien, und der iranische Kniegeigenspieler Kayhan Kalhor. Der hochvirtuose Kayhan Kalhor lebte bis zu den Anschlägen des 11. Septembers in den USA und beschloss zwei Jahre danach, in den Iran zurückzukehren. Heute ist Kayhan Kalhor einer der einflussreichten Kemantche-Spieler des Iran, Komponist und Lehrer zugleich. Ein Meister, der die klassische iranische Musik mit den Strukturen der Volksmusik anreichert. Im Zentrum seiner grenzüberschreitenden Musik, brilliert jedoch immer die persische Kniegeige, Ganz ohne akademischen Habitus! Zitat: „Mit Ghazal spielen wir keine traditionelle Musik in der Art der recht komplizierten nordindischen oder persischen Klassik. Wir hören aufeinander und widmen uns einfach dem Wohl der Musik. Es gibt dafür keine Erklärung und das ist ein ganz wichtiger Punkt.“

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© WDR 3, Jazz & World, 16.5.2018

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