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Taz: „Freiheit des weißen Rauschens“ Musikdoku „Sisters with Transistors“

Der Film „Sisters with Transistors“ stellt Pionierinnen der elektronischen Musik vor. Zu sehen ist er online im Programm des Musikfestivals CTM. Von Tim Kasper Boehme

Für 4 Euro kann man diese Doku bis 31.1.2021 auf CTM anschauen. Ich habe mir diese Doku angeschaut und ich bin begeistert! Die Regisseurin Lisa Rovner hat eine ziemlich umfassende Auswahl an Archivmaterial ausgewertet und ist somit historisch sehr wertvoll. Wir sehen Daphne Oram, Delia Derbyshire, Laurie Spiegel, Morton Subot­nick, Pierre Schaef­fer und Pierre Henry, Pauline Oliveros und Suzanne Ciani. Ein besonderes Erlebnis! radiohoerer

Elektronische Musik, das waren, dem Klischee nach, bevorzugt Männer an seltsamen Kisten. Anfangs an sehr großen Kisten, in die ohne Ende Kabel gestopft wurden, später dann an kleineren Kisten. Dominierende Bilder, die sich etablierten, waren die roboter­artig inszenierten Popstars von Kraftwerk oder Avantgarde-Ikonen wie der eher hippiesk gewandete Karlheinz Stockhausen.

Frauen tauchen in diesen Geschichten allenfalls am Rand auf. Dass es sie in der elektronischen Musik nicht bloß ziemlich von Anfang an gab, sondern dass sie auch wichtige und bis heute prägende Beiträge geliefert haben, geht meistens unter. Dabei bot die neue Technik für viele dieser Musikerinnen überhaupt erst eine Möglichkeit, am bestehenden Musikbetrieb und seinen Strukturen vorbei eigene ästhetische Strategien zu verfolgen.

Die Regisseurin Lisa Rovner hat sich für ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Sisters with Transistors“ der „unbesungenen Heldinnen“ der elektronischen Musik angenommen.

© TAZ, Kultur, Film, 20.1.2021

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