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Swing Easy!: „Le Fanatique du Swing“: Yves Montand und der Jazz

Ganz allein auf der großen Bühne erfindet Yves Montand in den 1940er Jahren die One-man-show à la francaise, nach dem Motto des Autodidakten: „Du bist dein eigenes Material.“ Mit hinreißendem Charme Chansons und Jazz singend, stepptanzend, witzige Sketche und Gedichte rezitierend – damit konnte er ganze Abende gestalten.

Mit Karl Lippegaus

Auf sein Publikum wirkt der schlaksige Italiener aus Marseille „verschlagen und naiv, egoistisch und anhänglich, mutig und schüchtern, begeistert, cholerisch, aufrichtig“, wie es in einer Biografie über ihn heißt. Schon als Junge hatte Ivo Livi davon geträumt, einmal so berühmt zu werden wie Fred Astaire. Unzählige Male sieht er sich im Kino „Top Hat“ an. „In Yves Montand lebt das Kind fort, das er gewesen ist“, meint Gérard Depardieu, Montands späterer Partner in „Jean de Florette“. Zum Schockerlebnis wird für Montand, als er „den singenden Narr“ erlebt: Charles Trenet mit seinem Hit „Boum“. Der Virus des Swing eines Cab Calloway erfasst ihn, Montand wird zum Jazzfan, huldigt Django Reinhardt und tritt mit einer 15-köpfigen Band im „Odéon“ in Marseille auf. Montand ist Swing.

© Text: Karl Lippegaus

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