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Special: Hörspiel „Das Zeichen der Drei oder Ein weiteres Radrennen bergan oder Vergeßt Baudrillard“ Von Chris Cutler und Lutz Glandien

Das Stück mit dem barocken verwirrenden Titel ist ein Klang- und Gedankenspiel mit den klassischen Motiven und Figuren des Kriminalromans: der geheimnisvolle nächtliche Mord, der fintenreiche, fährtensuchende Detektiv Rex und sein biederer Chef, der Leichenbeschauer ein schräger Vogel, ein braver Sergeant und ein verrückter Hellseher.

Das Spiel hat über die simple Plotstruktur Untat – Ermittlung – Aufklärung hinaus keine Handlung. Es sind die Stimmungsbilder, die hier den Reiz ausmachen: Was ist der Sinn des Bösen? Was treibt den Menschen zur Untat? Wieviele Leben hat der Teufel?

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Übersetzung: Kersten Glandien

Komposition: Lutz Glandien

 

Eine exemplarische Arbeit aus dem Bereich Radiokunst ist das Hörstück ‚Das Zeichen der Drei‘ (The Sign of Three) nach einem Text von Chris Cutler.
Das Zeichen der Drei, die geheimnisvolle Geschichte des Kommissar Rex Monday, collagiert Fragmente einer Kriminalgeschichte und betritt gleichermaßen philosophische Gefilde. Bezüge auf Gedächtnis, Literatur, Kommunikationssysteme und Medien bilden ein ständiges Leitmotiv. Die Musik zu diesem Hörstück ist eine Art Soundtrack zu einem imaginären Hörfilm. Ich habe mir ein akustisches Drehbuch erstellt und mich von Wort zu Wort, von Klang zu Klang vorgewagt und Szene für Szene hörend komponiert.
In Anlehnung an die moderne Filmmusikakustik habe ich das Stück in Dolby Digital produziert. Die Technik der 5-Kanalwiedergabe eröffnete mir die Möglichkeit, mich als komponierender Zuhörer mitten ins Klanggeschehen zu begeben. Das Hörstück wurde 1998 in der Akademie der Künste Berlin als erstes 5-Kanalhörspiel Deutschlands zur Uraufführung gebracht.©Text: Lutz Glandien

Chris Cutler, geboren 1947 in England, wurde Anfang der 70er Jahre als Mitglied der Avantgarde-Rockgruppe „Henry Cow“ bekannt. Mitbegründer des deutsch-englischen „Quartet Cassiber“. Zusammenarbeit mit bekannten Komponisten und Bands. Verfasst literarische Texte und Arbeiten zur Musiktheorie.

Lutz Glandien, 1954 in Öbisfelde geboren, studierte von 1979-83 Komposition an der Berliner Musikhochschule und besuchte von 1985-87 die Meisterklasse von Georg Katzer an der Berliner Akademie der Künste. Lebt als freier Komponist in Berlin. Zahlreiche Auszeichnungen.

© Sender Freies Berlin / Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 1997 / Erstsendung: 30.12.1997

Sprecher
Christian Brückner
Wolfgang Condrus
Hans-Peter Hallwachs
Fritz Hammer
Gerhard Kothy
David Moss
Walter Pfeil
Erwin Schastok

 

5 Gedanken zu „Special: Hörspiel „Das Zeichen der Drei oder Ein weiteres Radrennen bergan oder Vergeßt Baudrillard“ Von Chris Cutler und Lutz Glandien

  • Lucky

    Vielen Dank! Hatte ich damals im Radio gehört – und als Moss- und Brückner-Fan war ich hin und weg. Lang ists her.

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    • portfuzzle

      Diese Hörspiel ist schon etwas besonderes. Ich würde es ja gern im 5.1. Sound hören, wie es produziert worden ist. Aber das bleibt wohl ein Wunsch.

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  • Lucky

    Henry, der Link ist falsch – der jetzige ist für Bangs Zwischentöne, nicht das Hörspiel. Das Passwort war aber richtig.

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    • portfuzzle

      Merci. Ich bin bei den vielen Dateien durcheinander gekommen.

      Antwort
      • Lucky

        De rien. Danke fürs Wiederhochladen. 🙂

        Antwort

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