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Songs from afar: Die griechische Sängerin Savina Yannatou

Sie zerlegt Töne, Sprache und Traditionen. Savina Yannatou aus Griechenland versteht es wie wenige zeitgenössische Sängerinnen, Extreme einer freien Musiksprache mit einer hochsensiblen Expressivität zu verknüpfen.

Mit Cecilia Aguirre

Lieder sind ein endloses Spiel zwischen Ähnlichkeit und Verschiedenheit, zwischen Fremdsein und Verwandtschaft, sagt die 1959 geborene Sängerin aus Athen. Savina Yannatous Repertoire, das sie in Deutschland zum ersten Mal auf dem Album „Terra Nostra“ (ECM) vorstellte, ist bis heute das Fundament ihrer Kunst geblieben. Es umfasst einen unschätzbaren Fundus an Volksliedern aus dem Mittelmeerraum, von Spanien, über Sardinien bis hin zum Libanon. Das sorgfältig mit Hilfe von Musikethnologen zusammengesuchte Tonmaterial ist nur ein Ausgangspunkt: Rhythmen und Sprachen aus den unterschiedlichsten Kulturen verwandeln sich in einem Dialog von Tradition und freier Improvisation zu ausufernden Klangflächen. Voraussetzungen für ihr Verständnis von improvisierter Musik schuf Savina Yannatous frühe Zusammenarbeit mit dem Komponisten Manos Hadjidakis und dem Wuppertaler Bassisten Peter Kowald. Neben der Arbeit mit ihrer Band Primavera en Salonico beteiligte sie sich auch an Werken von Günter „Baby“ Sommer oder Eberhard Weber, komponiert elektronische Musik und schreibt für Tanz und Theater.

PRIMAVERA EN SALONICO:
Savina Yannatou – voc
Haris Lambrakis – fl, nay
Yannis Alexandris – g, oud
Socratis Sinopoulos – lyra
Kostas Vomvolos – acc, santur
Michalis Siganidis – kb
Kostas Theodorou – perc
Leftheris Angouridakis – perc

Aufgenommen beim 20. Internationales Jazzfestival Münster, 8. Januar 2005

Playlist PDF

© WDR 3, Jazz & World, 22.1.2019

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