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„Seelensaitenklänge“ Der Gitarrist Philip Catherine

Einst nannte man ihn Young Django, aber bekannt wurde er zuerst als Jazzrocker. In Philip Catherines Spiel verbinden sich Cool-Jazz-Ästhetik, Rock-Ballade und Gypsy-Melancholie zu einer ganz eigenwilligen Mischung, die vor allem eines ist: anrührend.

Mit Hans-Jürgen Schaal

Philip Catherine, gerade 75 geworden, ist der Sohn eines Belgiers und einer Engländerin. Er wuchs in Brüssel auf und wählte sich als junger Gitarrist drei naheliegende Vorbilder: den einst im belgischen Winterquartier geborenen Erfinder des Gypsy-Jazz, Django Reinhardt, den in Liège geborenen Cool-Jazzer René Thomas und den Brüsseler Lokalmatador Toots Thielemans. Was Philip Catherine auszeichnet, ist die reine, singende Wärme des Tons, der melodische Atem seiner Phrasen und die Resistenz gegen amerikanische Jazz-Schablonen. Nicht umsonst kehrte er dem US-Lehrinstitut Berklee nach nur einem Jahr wieder den Rücken: Er wollte sich seine europäische Note bewahren. Eine Symbolfigur für Europas Jazz.

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© WDR 3, Jazz & World,11.12.2017

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