André Minvielle ist ein Sänger und Vokalkünstler aus dem Süden Frankreichs, der immer mit einem Recorder unterwegs ist. Er sammelt Stimmen von alt und jung, um den Stoff für sein Vokalarchiv zu sammeln, das enorme Ausmaße annimmt.
Das sind 2 Sendungen. Ein Jazzspecial auf NDRInfo und eine Sendung nach dem Hörspiel am 12.12.2020.
André Minvielle ist ein Sänger und Vokalkünstler aus dem tiefen Süden Frankreichs. Geboren wird er in der schönen Stadt Pau am Fuße der Pyrenäen, wo seine Eltern ein Café haben. Während er sich erstmal nach der Schule als Uhrmacher ausbilden lässt, findet er durch Al Jarreau seine wahre Bestimmung und widmet sich fortan dem Jazzgesang. Es macht ihm anfangs Spaß, Stevie Wonder oder Michel Jonasz zu imitieren und durch Claude Nougaro lernt er eine französische Variante des Jazzgesangs kennen, fasziniert von dessen Fabulierkunst, Jazzstandards mit neuen Texten zu versehen.
Es folgt ein vierjähriges Studium am Konservatorium in Pau, aber die eigentliche Initiation erlebt Minvielle bei einem wilden Konzert der Compagnie Lubat. Der Bandleader Bernard Lubat macht ihn bekannt mit Leuten wie Michel Portal und Louis Sclavis, die ihm musikalisch ganz neue Horizonte eröffnen und er taucht tief ein in die „folklore imaginaire“ und die Frankophonie. Seinen Durchbruch als Plattenkünstler, mit einer nur knapp dreiminütigen Version des Akkordeon-Klassikers „La Flambée Montalbanaise“, kreiert André Minvielle seinen weltweit einzigartigen „Scat Rap“ nach dem Vorbild von Jon Hendricks.
Überall im Süden ist Minvielle, der zwischen Pau und Lourdes lebt, mit einem Recorder unterwegs und sammelt Stimmen von alt und jung, um den Stoff für sein Vokalarchiv zu sammeln, das enorme Ausmaße annimmt. Erste Resultate seiner Recherche sind 1998 auf seinem Debütalbum „Canto!“ zu hören, dem viele weitere folgen. Der Mann, der sich selbst als „Vocalchimiste“ bezeichnet und virtuos die Stimme als Instrument einsetzt, mischt Genres und Stile zu einem explosiven Cocktail, mal auf französisch und mal auf okzitanisch, immer nach dem Motto „Suivez l’accent“, folgen Sie dem Akzent.
© NDR Info, Jazz Spezial, 11.12.2020
Titel | Besetzung / Interpret | Plattenfirma | CD Obertitel |
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Le Facteur d’accent | André Minvielle, Abdel Sefsaf, Georges Baux | La Complexe Articole de Déterritorialisation | 1 Time |
Flambée Montalbanaise | André Minvielle | La Lichère | Paris Musette |
Présentation | André Minvielle | La Complexe Articole de Déterritorialisation | 1 Time |
La Valse à Hum | Andre Minvielle | Bee Jazz | Follow Jon Hendricks..if you can! |
Jazzpanic‘ | Compagnie Lubat de Gasconha | Labeluz/Harmonia Mundi | Scatrap Jazzcogne |
Indifférence | Compagnie Lubat de Gasconha | Labeluz/Harmonia Mundi | Scatrap Jazzcogne |
Le Petit Bal Perdu | Guillaume de Chassy, André Minvielle, Daniel Yvinec | Bee Jazz | Chansons sous les bombes |
Nachrichten | |||
Sacre éole | André Minvielle | Labeluz/Harmonia Mundi | Canto! |
Petit taureau | Andre Minvielle & Nougarologie | Koxinel Productions | Et me voici |
A fungi! | André Minvielle | La Complexe Articole de Déterritorialisation | 1 Time |
Le sonneur des cloches | Compagnie Lubat de Gasconha | Labeluz/Harmonia Mundi | Scatrap Jazzcogne |
Rocarocolo | Andre Minvielle, Marc Perronne | Labeluz/Harmonia Mundi | Canto! |
Les chaudrons | André Minvielle | La Complexe Articole de Déterritorialisation | La vie d’ici bas |
Le petit bois du bop | Andre Minvielle | Bee Jazz | Follow Jon Hendricks..if you can! |
„Gueule de Voix“ Der okzitanische Rap-Troubadour André Minvielle
Mit Karl Lippegaus
© Deutschlandfunk, Nach dem Hörspiel, 12.12.2020