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‚Running Backwards‘ Der französische Pianist Andy Emler im Gespräch mit Karl Lippegaus

Von dem Schriftsteller und Maler Francis Picabia stammt das Zitat „Unser Kopf ist rund, um dem Denken zu erlauben, die Richtung zu wechseln.“ Es könnte für das bisherige Gesamtwerk des französischen Pianisten, Komponisten und Bandleaders Andy Emler stehen, der diesen Satz seinem aktuellen Album ‚Running Backwards‘ beigefügt hat.

Mit Karl Lippegaus

Mit seinem MegaOctet, einem der außergewöhnlichsten Orchester im Jazz unserer Zeit, hat Emler seit 1989 mit jedem neuen Album musikalisches Neuland betreten. Mit der Rhythmusgruppe der Megas – dem Bassisten Claude Tchamitchian und dem Drummer Éric Echampard – nahm Emler wenig bekannte Meisterwerke des Pianotrio-Jazz auf. Jetzt erweiterte er diese Trioformation um den Gitarristen Marc Ducret und es entstand wieder ein neuer, aufregender Ensembleklang. ‚Running Backwards‘ möchte dem laut Emler überall spürbaren Pessimismus und der Sehnsucht nach versunkenen, vermeintlich besseren Zeiten eine geballte Ladung Fantasie und Spielfreude entgegensetzen. Das in nur zwei Tagen entstandene Album erreicht dieses hochgesteckte Ziel mit einer fulminanten, siebensätzigen Suite. Dieser höchst innovative Post-Jazzrock sucht derzeit, was Formbewusstsein und Ausführung betrifft, zweifellos seinesgleichen.


© Deutschlandfunk, Jazzfacts, 27.7.2017

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