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Release Tipp: The End – Allt Är Intet / RareNoise Records / Aktualisert

Hier kommt ein großer Anwärter auf meine oder Eure CD des Jahres. „The End“ kommen hier mit einer Energie, die man fast mit den Händen greifen kann. So kompakt und drängend, brutal laut, und dann gibt es Momente von großer emotionaler Tiefe.

In Memoriam

HARALD HULT

geb. 13. November 1940 gest. in 2018
Mats Gustafssons Ode an seinen legendären Lehrer und Mentor,

der heute 80 Jahre alt geworden wäre.

RIP.

„Auf dieser Platte kam wirklich alles zusammen“, schwärmt Gustafsson. „Es ist immer noch rau und dunkel, aber ich glaube, wir gehen mit der Lyrik auf einer ganz anderen Ebene um. Die Band besteht aus einer sehr interessanten Mischung von Leuten, und die Mischung aus brutalen Riffs und melodischem Freejazz-Material ist für mich ein wahrgewordener Traum.“ „Als wir das erste Album aufnahmen, hatten wir vorher nur drei Auftritte gespielt und sind direkt ins Studio gegangen“, erinnert sich Møster. Es war ein sehr chaotisches Treffen, und ich denke, das Album spiegelt das wieder. Wir haben uns viel besser kennengelernt und sind zusammengewachsen,und ich hatte das Gefühl, dass wir im Studio zu einer Einheit wurden.“

Das Quintett The End sind der schwedische Saxophonist Mats Gustafsson, der norwegische Saxophonist Kjetil Møster, die in Äthiopien geborene Sängerin Sofia Jernberg, der norwegische Gitarrist Anders Hana, und der norwegische Schlagzeuger Børge Fjordheim.

The End traf sich im vergangenen November im norwegischen Elektrolüd-Studio mit dem Produzenten Jørgen Træen, der einen großartigen Job gemacht hat. Die Musik klingt einfach gut, was bei dieser Art der Musik nicht immer einfach ist.
Neue Bestandteile ihrer Musik sind Coverversionen wie z.B. der Klassiker „It Hurts Me Too“ der Folksängerin Karen Dalton, unglaublich intensiv gesungen von Sofia Jernberg. Eine Verneigung vor Dewey Redmann, den Gustafsson sehr schätzt. Und ein Tribut an Per Henrik Wallin, den einflussreichen schwedischen Pianisten.

FOTO: PETRA_CVELBAR 

„Wir alle haben unterschiedliche und polarisierte Geschmäcker und ziemlich verkehrte Seiten“, räumt Møster ein. „Mats kann äußerst subtil und artikuliert spielen, aber er kann auch ein Sturm sein. Sofia hat eine unglaubliche Seele und Präsenz, kann aber auch diese wilden Töne erzeugen. Wir alle haben sehr gegensätzliche Seiten in uns, aber wir schaffen es, sie auf eine Weise zusammenzubringen, die sich für uns alle gut anfühlt.“

Ihre Musik ist besinnlich, beinhahe zart und dann wieder auftrumpfend laut, stampfend wie ein Marsch.
Stücke mit komplexen Strukturen, einer großen Intensität, Free Jazz Passagen und dann ist da die Stimme von Sofia Jernberg, die mich sehr beeindruckt hat. Kraftvoll, schreiend oder fast flüsternd wie am Anfang wo sie einen Folksong ungeheuer Intensiv singt. Zwischendurch klingt es, als wenn alle schreien. Scheinbar unvereinbares wird hier zusammen gebracht. Wie geht das alles zusammen? Nun, diesen Spagat schaffen The End auf überzeugende Art, weil alle beteiligten Musiker:innen über eine große Bandbreite verfügen und ihre verschiedenen musikalischen Ansätze produktiv umsetzen. So können sie hier ihr ganzes Potenzial voll ausspielen.

Eine mehr als überzeugende Veröffentlichung dieses Quintetts. Eine unbedingte Empfehlung und ich wünsche dieser Musik viele, viele Zuhörer.

releases November 13, 2020

Sofia Jernberg – Voice
Kjetil Møster – Tenor Sax, Clarinet and Electronics
Mats Gustafsson – Baritone Sax, Flute and Live Electronics
Anders Hana – Baritone Guitar and Langeleik
Børge Fjordheim – Drums

Track 1 Trad. Via Karen Dalton
Track 2 composed by Gustafsson
Track 3 by Møster
Tracks 4 and 5 by Hana
Track 6 by Dewey Redman (DewRed/Ascap)
Lyrics on Tracks 2 and 4 by Gustafsson
Lyrics on Track 3 by Møster
Tracks 2-5 Published by RareNoisePublishing (PRS)

Recorded by Jørgen Træen on Nov. 13-15 2019 at Elektrolüd, Stavanger
Mixed and Mastered by Jørgen Træen June 2020 at Duper Studio, Bergen
Produced by THE END and Jørgen Træen
Executive Producer for RareNoiseRecords: Giacomo Bruzzo
Art by Edward Jarvis “Allt Är Intet” (All Is Nothingness), 2018
Text by Gunnar Ekelöf, www.edwjar.com
Design by Drid Machine
Band Photos by Petra Cvelbar
Additional Photography by Sissel Kate Davies

© + ℗ RareNoiseRecords 2020

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