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Release Tipp: David Shea – The Thousand Buddha Caves / Room40

Ist David Shea’s Reise beendet? Hat er in den Höhlen Buddahs gefunden, was er immer gesucht hat? Seit seinem 14. Lebensjahr setzt sich David Shea mit taoistischen, buddhistischen und Zen-Texten auseinander, sind z. B. Aufnahmen taoistischer, buddhistischer Rituale eine ständig wiederkehrende Komponente in seiner Musik. Was sich auch in seinen Werken wie Hsi-Yu Chi, The Tower of Mirrors, Satyricon und Rituals wieder spiegelt.

In einem Text von David, den er zu dieser neuen Veröffentlichung verfasste, spricht er über seinen Weg den er mit 14 Jahren begonnen hat und welcher ihn immer weiter zum Verständnis dieser Religionen, ihrer Praktiken, Rituale und Zeremonien führt. In einem Interview spricht er über dieses Projekt folgendermaßen:

„Die zweite Arbeit basiert auf einem Buch namens „The Shape of the Ancient World“, einem historischen Text über die Handelsrouten zwischen Indien, Griechenland, China und Persien unter anderem. Es stellt die Idee in Frage, dass es jemals einen Osten oder Westen gegeben hat und behauptet, dass dies eine spätere Konstruktion der Neuzeit ist. Diese Einflüsse des Austauschs von Material und Ideen scheinen in einer Zeit, in der so viele Informationen ausgetauscht werden, sehr relevant. Also suche ich die alten Geschichten von Handelsrouten, von der SIlk Road, von Traditionen, die kulturelle Ideen überlagern, neben vielen anderen. Das Ensemble trifft auf Instrumente aus dem modernen Westen und dem alten Osten sowie auf alte akustische Instrumente, analoge Synthesizer und neue Software und elektronische physikalische Instrumente, die Klang und Bilder spielen. Das Werk wird eine Installationsversion mit vier Bildschirmen umfassen, die ich für das großartige Speak Percussion Ensemble schreibe, und eine Version für das gesamte Ensemble, die eine Cd und ein Live-Ensemble mit Streichorchester werden wird, das gerade komponiert wird. Meine Turntable-Arbeit zu Elegy von John Zorn ist auch ein großer Einfluss auf diese Arbeit. Wie bei allen meinen Stücken gibt es ein modulares Element, bei dem ein Stück mit einem anderen collagiert werden kann, und viele der Spuren für dieses Stück finden sich in Hsi Yu Chi, The Tower of Mirrors, Satryicon (die Bezüge zur antiken griechischen, römischen Musik) und Rituals.“

David Shea
David Shea

„The Pure Land of Illusions“ Ein Titel aus dem wegweisenden Album „The Tower Of Mirrors“. Hier kann man sehr gut sein Können an den Samplern hören und die oben angesprochenen Aufnahmen von Ritualen. Ein Paradebeispiel so zusagen. Überhaupt soll dieses Werk ein guter Anlass sein, sich mit dem Werk von David Shea zu befassen. Die schon mehrfach genannten Werke sind herausragend in jeder Beziehung. Vieles wurde von seinem Freund John Zorn auf seinem Label Tzadik herausgebracht. Mittlerweile lebt David Shea, der New Yorker, in Melbourne, Australien. Wie er sich selber sieht und was er über seine Arbeit denkt:

Nun, da wir alle in vielen verschiedenen Welten gleichzeitig leben, bin ich froh darüber. Ich bin ein Komponist, der sich mit den Verbindungen zwischen klassischen Traditionen, konkreter Musik, rituellen Traditionen des Ostens und des Westens und den Verbindungen zwischen den ältesten und neuesten Technologien beschäftigt. Ursprünglich aus New York stammend, bin ich seit 2000 mehrmals umgezogen und lebe jetzt in Melbourne, Australien. Ich wuchs in den Improvisations-Szenen von Downtown NY auf und arbeitete viele Jahre in den Ensembles von John Zorn, einem großen Freund, Einfluss und Mentor. In den späten 80er und frühen 90er Jahren begann ich mit meinen eigenen Ensembles zu touren und CDs zu produzieren. Ich arbeitete in vielen Bereichen von Konzertmusik, Video, Klanginstallation, Film, Tanz und Mischformen. Viele Jahre konzentrierte sich meine Arbeit auf Turntable- und Sampler-Arbeiten, die jetzt meist Teil größerer Ensembles sind, und meine Solo-Arbeiten mit Klangschalen, Klavier, analoger und digitaler Elektronik. Heutzutage toure ich mehr in Asien und verbringe Zeit damit, Vorlesungen an der Universität von Melbourne zu halten.

David Shea in einem Interview 2015



Es ist bislang sein konsequentestes Werk, was die Vermischung fernöstlicher Musik mit westlicher Musik betrifft. Beides durchdringt sich gewissermaßen. Und ich will das auch gar nicht weiter erklären. Diese Reise muss man erfahren, hören und damit ist das eine unbedingte Empfehlung. Auch um sich weiter mit der Musik eines unverwechselbaren Musikers zu beschäftigen.

released March 12, 2021

Composed and produced and performed by David Shea in collaboration with:

Mindy Meng Wang: Guzheng and Voice
Speak Percussion:
Eugene Ughetti – Percussion
Matthias Schack-Arnott – Percussion

David Shea – Electronics, Piano, Singing Bowls, Vocal Overtone and Multiphonic singing, sample collage, and field recordings

Guest Musicians –
Tamara Kohler – Alto Flute/ Flute

(from samples of Rituals)
Oren Arambachi – Elec.Guitar
Joe Talia – Drums
Girish Makwana – Tablas

Ictus Ensemble – (excerpts from Chamber Symphony #1)

Recorded by the Australian Broadcast Corporation at the Melbourne Recital Centre by Chris Lawson and Duncan Yardley March 2017

Additional material recorded by Pat Telfer and David Shea

Mixed by Pat Telfer and David Shea

Overdub/Mix/Editing Engineer – Pat Telfer

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