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R.I.P. Max von Sydow ( 10. April 1929 – 8. März 2020) Eine Verneigung !

Große Trauer um Max von Sydow, der im gesegneten Alter von neunzig Jahren gestorben ist. Sein Schaffen umfasste das ganze Kino: Er spielte in hoher Filmkunst und campigen Science-Fiction-Filmen.

 

https://youtu.be/YrUG0MyiGuo

Er adelte den Horrorfilm zur Oscarreife, spielte in „Star Wars“, war ein Aushängeschild des europäischen Autorenfilms und spielte wie selbstverständlich auch im US-Mainstream immer wieder große Rollen. Er spielte Jesus, Petrus und den Bond-Schurken Blofeld, den interstellaren Bösewicht Ming und an der Seite von Sylvester Stallone, für Bergman und Spielberg – kurz: „Seine Filmografie ist völlig verrückt„, wie Jan Küveler in der Welt schreibt. Aber Küveler weiß auch: In der Haut des „großen Düsterlings“ fühlte sich von Sydow am wohlsten. Mit seinen Bergman-Filmen in den Fünfzigern schuf von Sydow  „eine Leinwandpersönlichkeit neuen Typs„, schreibt Daniel Kothenschulte in der FR: „In die Zeit des Existenzialismus schien er zu passen wie eine männliche Juliette Greco. Natürlich hatte es auch schon früher Stars gegeben, die zugleich Charakterdarsteller waren. … Doch Sydow schien seine Rollen mit einer gänzlich modernen Auffassung anzugehen, und auch wenn er einen mittelalterlichen Ritter spielte, so war er vor allem Zeitgenosse.“

Für SZ-Filmkritiker Fritz Göttler sind „Fremdheit“ und „Unbehaustheit“ die zentralen Stichworte – so charakterisierte Figuren habe von Sydow immer wieder gespielt, „mit den Filmen Ingmar Bergmans angefangen, die ihn weltberühmt machten. … Aber natürlich war es gerade andersherum, nicht die Sydow-Figuren waren Fremde, sondern die Gesellschaft, in der sie sich bewegten, hatte sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Und die Figuren haben darauf mit Verstörung und Verschlossenheit und Verhärtung reagiert, und sie haben davon eine somnambule Aura bekommen.“ Und Gerhard Midding mutmaßt auf ZeitOnline, dass „ein Schauspieler schon sehr in sich gefestigt sein muss, um die Last der Welt zu tragen. Die Verantwortung, die Max von Sydow in seinen prägenden Rollen auferlegt wurde, war unermesslich. Nicht selten lag das Schicksal der Menschheit in seinen Händen.“ Weitere Nachrufe in NZZTagesspiegel und in der FAZ. © Text + Links: Efeu, Perlentaucher, 10.3.2020

5 Gedanken zu „R.I.P. Max von Sydow ( 10. April 1929 – 8. März 2020) Eine Verneigung !

  • hartwig tegeler (ich habe mal gerade die letzten 10 jahre filmkritiken bei archive.org hochgeladen, schön auch seine samstägliche „top ten“ kolumne beim dlf) würdigt angemessen

    ach ja, meine lieblingskritik von tegeler zu „inherent vice“ (text hier, aber das ist nur der halbe spaß). damit hatte tegeler mich ein für alle mal im sack ?

    ach ja: als kleine vorsichtsmaßnahme, nicht daß mich dieser blöde virus dahinrafft, bevor ich meinen job nicht erledigt habe, bin ich gerade dabei, die archive.org seite um ca 50GB hörspiele zu erweitern …

    passt auf euch auf!

    Antwort
    • portfuzzle

      Das ist schon ein Wahnsinn was du hier leistest !!! RESPEKT !

      Antwort
      • hey, lieb von dir, aber wir behalten mal im auge, daß sich das in den letzten 30 jaren halt so angesammelt hat – na gut, ich pflege die ID-tags mit selbstgeschriebenen programmen und das ist schon ein bißchen tägliche arbeit – und jetzt muss ich es bloß hochladen. wie gesagt, ich bin zielgruppe von diesem virus und so gelassen ich im grunde bin, möchte ich nicht hopps gehen, ohne den kram hochgeladen zu haben 😉

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        • portfuzzle

          Zielgruppe hin oder her.. Wir wollen mal das beste hoffen.

          Antwort
          • > das beste hoffen

            aber ja doch, nichts liegt mir ferner als in panik zu verfallen oder sie anzuheizen.

            wir sollten aber auch nicht so tun, als wäre gerade nicht so ein zeitpunkt, an dem wir liegen gelassene dinge aufheben und sie zügig zu ende zu bringen. die gefahr wird uns ja im grunde das nächste halbe jahr begleiten, also: on ne sait jamais, lieber mal auf nummer sicher und das, was wir uns noch so vorgenommen haben, zeitig zuende abzuarbeiten 😉

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