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Nils Frahm solo + Pianoheads – wie alles begann von Steffen Irlinger

Nils Frahm beim Kölner c/o Pop-Festival: In seiner One-Man-Show zeigte er an Flügel, Klavier, Fender Rhodes, Digitalpiano und diversen Sound-Accessoires, dass die Kunst des Tastendrückens noch lange nicht an ihr Ende gekommen ist.

Eigentlich wollte Nils Frahm zusammen mit Peter Broderick ein Tribut-Projekt zu Brian Enos „Music for Airports“ vorstellen. Broderick musste den Abend kurzfristig absagen, dafür lief der Hyper-Pianist Frahm im WDR Funkhaus zur Hochform auf. Technische Virtuosität, postdigitale Innerlichkeit, Drama-Pop, subtile Klangerzählungen mit Kuschelfaktor und unaufdringliches Entertainment – alles da.

Aufnahme vom 22.06.2013 aus dem Kleinen Sendesaal im WDR Funkhaus

Pianoheads – wie alles begann
von Steffen Irlinger

Seit ungefähr zehn Jahren spielt sich abseits des musikalischen Mainstream eine neue Generation von Musikern in den Vordergrund: Teilweise mit, teilweise ohne klassische Klavierausbildung gelang es diesen Künstlern, dem Solo-Piano ein neues Publikum zu erschließen. Namen wie Olafur Arnalds, Peter Broderick, Dustin O´Halloran oder Nils Frahm stehen für eine neue Pianistengeneration, die aus dem Kontext der Clubmusik heraus eine ganz eigene, neue Herangehensweise entwickelt haben und damit ein junges, klassikfernes Publikum zu erreichen.
Vor allem um das englische Label Erased Tapes ist hier so etwas wie eine Bewegung entstanden. „Zeitgenössische Kammermusik“ oder „Neo Klassik“ lautete die Diagnose der Musikkritik. Inzwischen haben einige der Protagonisten damit begonnen haben, ihr Spektrum um Streichinstrumente zu erweitern.

 

© WDR 3, Jazz & World, 6.4.2018

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