Musikfabrik im WDR 75 – incontri / Werke von Richard Rijnvos und Enno Poppe
„Prozession“ in mehr als dreifacher Länge – der Lockdown hat beim Komponisten Enno Poppe enorme künstlerische Energien freigesetzt.
Vor über fünf Jahren hatte Enno Poppe die Arbeit an seinem Stück „Prozession“ begonnen, es dann aber zunächst wieder beiseitegelegt. Immerhin war damit ein Keim gesprossen, eine Wachstumsstruktur mit einer konkreten Proportionslogik war entworfen. Im Frühjahr 2020 hat das Gefühl des Eingeengtseins, des Lockdowns, Poppe dann in eine Art Rauschzustand versetzt, in einen ungebremsten schöpferischen „Furor“, wie er es nennt. Als er „Prozession“ wieder zur Hand nimmt, dehnt sich das Stück von der ursprünglich anvisierten Viertelstunde auf die stattlichen 50 Minuten Musik, die das Ensemble Musikfabrik unter Leitung des Komponisten eingespielt hat. Zuvor erklingt „Riflesso sull’incontro“ von Richard Rijnvos, der sich mit Edgar Varèses „Octandre“ von 1923 auseinandersetzt.
Morton Feldmann: Coptic Light / Dirigent: Enno Poppe
Richard Rijnvos:
Riflesso sull’incontro
Deutsche Erstaufführung
Enno Poppe:
„Prozession“
Deutsche Erstaufführung
Ensemble Musikfabrik
Leitung: Enno Poppe
Aufnahme vom 15. November 2020 aus dem WDR Funkhaus, Köln
© WDR 3, Konzert, 24.3.2021