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„Möglicherweise gab es einen Zwischenfall“ Hörspiel nach der gleichnamigen Theaterperformance von Chris Thorpe.

Der englische Theaterperformer Chris Thorpe stellt eine ganz einfache Frage: Was macht uns zu Helden? Ist es die Augenblicksentscheidung, im richtigen Moment das Richtige zu tun?

In vier ineinander verwobenen Geschichten, die an tatsächliche Geschehnisse erinnern, werden die Protagonisten mit katastrophal zugespitzten Situationen konfrontiert. Sie ringen ihnen unausweichliche Entscheidungen ab. Eine politische Aktivistin mutiert zur staatstragenden Ministerin; ein normaler Bürger stellt sich plötzlich rollenden Panzern entgegen; eine Frau kommt im Flugzeug nicht heil nach Hause zurück und ein Attentäter inszeniert sich als Retter des alten Europa.

Am Ende, so könnte man glauben, haben alle nur das Notwendige getan. Wo Kausalität, Zwang und Zufall die Handlungsfäden spinnen (oder zumindest die der Erzählungen, die davon handeln), dürften Kategorien wie Täter, Opfer oder Beobachter nicht mehr stimmig sein. Oder vielleicht doch noch und gerade deswegen?

Chris Thorpe, geboren 1969, ist Autor und Schauspieler aus Manchester und gilt als einer der aufregendsten politischen englischen Theatermacher. Seine Performance «Confirmation» produzierte 2016 der SWR als Hörspiel.

Mit: Carolin Conrad, Inga Eickemeier u. a.
Aus dem Englischen von Katharina Schmitt
Musik: Martin Bezzola
Hörspielbearbeitung und Regie: Andreas Sauter
(Produktion: SRF 2016)

© SWR 2, Hörspiel, 18.5.2017

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