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Mein Indien – Kartographie eines Sehnsuchtsorts

Kindheit und Jugend in Vorarlberg. Eng umstellt von hohen Bergen. Ein Buch über Yogis, Magier und Fakire im Regal der Eltern entfacht die Sehnsucht der Zwillinge, dient ihnen als Standortbestimmung der eigenen Entwicklung und gibt ihrem Leben eine Richtung vor.

Von Merzouga

„Wir haben uns konsequent an Orte der Sehnsucht begeben, die ein Versprechen dargestellt haben“, sagt Wolfgang Herbert.
Für den Kulturwissenschaftler war das Japan, für seinen Zwillingsbruder, den Jazzmusiker Peter Herbert, New York.
Mit Ende 40 machen sie sich auf den Weg, gemeinsam Indien, den Sehnsuchtsort ihrer Jugend, zu erkunden. Schließlich landen sie dort, wo es „nur noch ein Zurück“ gibt, „aber kein Voran“ mehr. „Sehnsüchte erfüllen sich nicht. Sie sind Utopien und als solche nie komplett umsetzbar“, sagt Alexandra M. Freund, Entwicklungspsychologin an der Universität Zürich. Sehnsüchte sind „dialektische Figuren, die unsere Entwicklung vorantreiben.“ Folgerichtig schreibt Wolfgang Herbert: „Mein Indien ist eine Erfindung, ein Land, das weit zurückreicht. Es liegt in meiner Kindheit. […] Indien ist ein innerer Kontinent.“

 

Von: Merzouga

Redaktion: Dorothea Runge

Produktion: WDR 2016

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