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„Kraftwerk“ Von Models, Robotern und Computern Von Markus Mayer

Als 1974 die Pop-Band Kraftwerk mit der Single „Autobahn“ einen Welthit landete, war nicht abzusehen, was für eine einzigartige Karriere diese Gruppe vor sich haben sollte.

Die vier Düsseldorfer entwickelten auf einer Handvoll Alben einen futuristischen Entwurf von Popmusik und Gesellschaft, der Vorbild wurde für spätere Musik-Genres wie Techno, House, Hiphop und Synthie-Pop. Ralf Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos und Wolfgang Flür schufen, mit rein synthetischen Klangfarben arbeitend, ein bewusst naives Abbild der modernen Welt. Das erregte die Aufmerksamkeit von Pop-Stars wie David Bowie und Michael Jackson, die eine Zusammenarbeit anfragten, doch die Gruppe, die sich als Streichquartett verstand, das anstelle von Streichinstrumenten Synthesizer einsetzt, verzichtete darauf. Tatsächlich waren Konzeptalben wie „Radio-Aktivität“, „Trans Europa Express“, „Mensch Maschine“ und „Computerwelt“ von den Vorstellungen einer German Pop Art geprägt, welche u.a. vom bildenden Künstler Emil Schult, der als fünftes Gruppenmitglied Cover gestaltete und Liedtexte schrieb, eingebracht wurden. Kraftwerk sind und waren visionär: Die von der Gruppe beschriebenen Prozesse sind heute kulturelles Allgemeingut der westlichen Konsum- und Mediengesellschaft.

 

 

© Bayern2, radioWissen am Nachmittag, 18.2.2020

 

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