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Joshua Redman & hr-Bigband, cond. & arr. by Jim McNeely

Der Tenorsaxophonist Joshua Redman ist eine scheinbar unerschöpfliche Kreativ-Küche mit immer wieder neuen Gerichten. Was wird er nun im Orchester-Kontext mit der hr-Bigband auf den Teller zaubern? Eine spannende Frage – Antworten im hr-Sendesaal.

Mal davon abgesehen, dass er schon sieben Mal für einen Grammy Award nominiert war, er ist ganz einfach einer der wichtigsten Saxophonisten des modernen Jazz. Er hat schon mit allen möglichen Größen zusammengespielt, von Chick Corea über Herbie Hancock bis zu Pat Metheny – und das Name-dropping könnte noch so weitergehen bis zum Ende dieser Seite. Bereits 1994, als ihn noch kaum jemand auf dem Zettel hatte, spielte Joshua Redman zusammen mit John Scofield, Charlie Haden und Jack DeJohnette auf dem Deutschen Jazzfestival Frankfurt. Da war er noch lediglich der begabte Sohn des legendären Saxophonisten Dewey Redman, ein smarter junger Mann, der gerade sein Jurastudium in Harvard mit summa-cum-laude beendet hatte und auch nicht schlecht die Kanne bedienen konnte.
Bald überstrahlte Joshua den Ruhm seines Vaters, der immerhin viele Jahre an der Seite von Ornette Coleman gespielt hatte. Vor kurzem überraschte der erfolg-verwöhnte Joshua Redman mit seinem Projekt „Still Dreaming“, mit dem er an die legendäre Band seines Vaters „Old And New Dreams“ anknüpfte. Auf unzähligen Platten hat Joshua Redman das Harmonieinstrument-freie Trio-Format im Jazz ausgelotet, mit Streichern hat er gearbeitet, mit Brad Mehldau hat er die lyrisch-romantische Seite des Jazz im Duo-Format in jubilierende Höhen getrieben. Mit der Band „James Farm“ erntet er beim jüngeren Publikum Begeisterung. Das letzte Album seines eigenen Quartetts heißt „Come What May“. – Da kann alles kommen, wenn Redman jetzt mit der hr-Bigband antritt.


© HR 2, Konzert, 16.1.2020

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