Musiktipps

Jazzkolumne: „Kosmopolitenklänge“ Mathias Modica und sein Label Kryptox

„Berlin hat mit Techno inzwischen ein ganz ähnliches Problem, wie Buenos Aires mit dem Tango“: Mathias Modica über sein Label für neuen Jazz aus Deutschland und die 25-Jährigen, die diese Musik jetzt hören. Von Andrian Kreye.

Kryptox ist ein neues deutsches Jazzlabel, was vor allem eine geografische Definition ist. Berlin, München und Frankfurt, wo die meisten Produktionen herkommen, sind Städte, die jede für sich einen kosmopolitischen Weltgeist pflegen, der so etwas wie der Humus für den Jazz der Gegenwart ist. Und es war schon lange fällig, dass sich jemand um den neuen Jazz kümmert, der da aus der Mitte Europas kommt und ein ähnlich klares und gleichzeitig offenes Profil hat wie in London, Los Angeles oder New York. Es musste halt nur jemand in die Hand nehmen.

Das ist in diesem Fall der Produzent, Labelchef und Musiker Mathias Modica. In anderen Ländern funktionierte das in den vergangenen Jahren auch nur deshalb so gut, weil es ein paar Schlüsselfiguren gab, die das zusammenhalten. Der DJ Gilles Peterson und der Saxofonist Shabaka Hutchings in London. Die Produzenten Terrace Martin und Flying Lotus in Los Angeles. Die Pianisten Robert Glasper in New York und Nduduzo Makhathini in Johannesburg.


© Süddeutsche Zeitung, Jazzkolumne, 22.3.2021

Ein Gedanke zu „Jazzkolumne: „Kosmopolitenklänge“ Mathias Modica und sein Label Kryptox

  • Walter Knöbl

    Phantastische Exkursionen für Krautrock Fans die auch Jazzliebhaber sind; unglaubliche Sounds für Leute, die nach etwas anderem suchen und dann doch etwas Altes finden….mehr davon!

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert