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„In der Seele gibt es ein Bedürfnis nicht zu denken“ Das doppelte Leben des Raymond Carver Von Alfred Koch / Wieder Online !

Robert Altman verfilmte in „Short Cuts“ einige seiner besten Geschichten; man verglich ihn mit Hemingway und Cechov und feierte ihn als literarischen Minimalisten: Raymond Carver, der Arbeitersohn aus Oregon, der in den 70er und 80er Jahren in den USA zu „jedermanns Lieblingsschriftsteller“ wurde.

Von Alfred Koch

Carver, der Romane verweigerte, schrieb kurze Geschichten von kleinen Leuten im Zeitalter von Reagan und Thatcher, Erzählungen von somnambulen Arbeitslosen und heiligen Trinkern; von Paaren, die aneinander vorbeireden und heillosen Optimisten, die sich in den Fallstricken ihres eigenen Lebens verfangen. Geschichten, die wie hingeworfene Skizzen wirken und doch genau kalkulierte, durchtrainierte Erzählungen sind. Texte, die auf engstem sprachlichen Raum große Bilder zu erzeugen vermögen.


Alfred Koch, der in diesem Jahr den renommierten  Axel-Eggebrecht-Preis für sein Lebenswerk erhielt, begab sich im Jahr 2001 auf Spurensuche des Autors, der vor gut 30 Jahren – am 2. August 1988 – mit nur 50 Jahren starb.

© HR 2, Feature, 16.9.2018

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