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Hörspiel: Klaus Mann – „Speed“

1938. Der Jude Karl Kroll emigriert aus Wien nach New York, wo er sich zunächst bei seinem Vermieter Prokoff aus Angst vor Verfolgern versteckt. Er schließt Freundschaft mit dem 19-jährigen Speed, einer Straßenbekanntschaft.

Der verwahrloste junge Mann übt eine erotische Anziehung auf den großbürgerlichen Emigranten aus, und er begeistert ihn für das Marihuanarauchen sowie für seine Schwester Lucy, die als Phantom durch die Geschichte geistert. Gemeinsam mit seinem Komplizen Jim versucht Speed, Kroll zu erpressen, der es aber schafft, sich rechtzeitig aus der Affäre zu ziehen.

Speed entstand 1940 im amerikanischen Exil. Alle Erzählungen ab Speed schrieb Mann in englischer Sprache für den amerikanischen Markt („bittere Notwendigkeit – aus Spaß tut man sowas nicht. Deutsche Bücher haben jetzt keinen Markt: wir sollen uns darüber nichts vormachen.“), aber er hatte dort wenig Erfolg.

„Speed“ Von Klaus Mann
Aus dem Amerikanischen von Heribert Hoven/Monika Gripenberg
Mit Uli Matthes
Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt
BR 1999

Klaus Heinrich Thomas Mann (1906-49), zweites Kind der Familie Mann, Schriftsteller. Werke u.a. „Der fromme Tanz“ (1925), „Symphonie Pathétique“ (1935), „Mephisto“ (1936). 1933 Emigration, ab 1943 amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 1933-35 Herausgeber der Exilzeitschrift „Die Sammlung“, von 1941-42 Zeitschrift „Decision“. 1943 Eintritt in die US-Army, in Italien Korrespondent der Armeezeitung „Stars and Stripes“. Tod durch eine Überdosis Schlaftabletten.

© Bayern 2, Hörspiel, 30.6.2018

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