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Hörspiel: „Auf der Straße nach Mendocino“ Von Andreas Ammer und FM Einheit

Wieviel Geschichte passt in einen Song? – „Mendocino“ war in Amerika im Jahr 1969 eine Hippiehymne, in Deutschland ein Top-Schlager – und acht Jahre später der Code, der das RAF-Terrorinferno der Schleyer-Entführung entfesselte.

 

Der Tex-Mex-Amerikaner Doug Sahm träumte in seinem Song davon, das nette Mädchen „Teeny Bopper“ möge doch noch ein Weilchen mit ihm im Liebesnest am Fluss in Mendocino bleiben, statt wieder zu den schnellen Jungs mit den blutunterlaufenen Augen zu gehen, die ihren Kopf mit komischen Dingen zugedröhnt hätten. Im Amerika des Jahres 1969 wurde das ein Top-30 Hit. In Deutschland wurde daraus erst einmal bürgerliche Schlagerseligkeit: „Ich sah ihre Lippen, ich sah ihre Augen …“ Michael Holms Fassung von „Mendocino“ war die meistverkaufte Platte im Summer of Love ’69. 1977 warteten vier deutsche Terroristen im Kölner Cafe „Strass“ auf ihr Zeichen, um sich zu erheben und in einem Kugelhagel sondergleichen die vier Begleiter des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer zu ermorden, bevor sie diesen entführen und Deutschland innenpolitisch in die größte Krise seit Bestehen der Republik stürzen. Der Code: „Mendocino“.
Und was hat das alles miteinander zu tun? Das Hörspiel erzählt mit Originaltönen von Michael Holm und Peter Jürgen Boock von bundesrepublikanischen Träumen und Ängsten, die alle in den 60ern gründen.

Auf der Straße nach Mendocino
Von Andreas Ammer und FM Einheit
Komposition: Andreas Ammer, FM Einheit und Doug Sahm
Mit Michael Holm, Peter-Jürgen Boock, Markus Calvin, Volker Kamp, Saskia
von Klitzing, Franz Kufer, Moritz Link und Felix Liebl
Regie: die Autoren

© WDR 3, Hörspiel, 11.10.2017

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