Radiotipps

Hörfunktipps KW 52 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadioWissen

Montag, 26. Dezember 2016

 

Musik-Panorama  •  21:05 – 23:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Ars Nova Copenhagen gehört zum Besten, was die skandinavische Vokalmusikszene zu bieten hat. Unter der Leitung von Paul Hillier, Mitgründer des Hilliard Ensembles, gastierten die zwölf Sängerinnen und Sänger aus der dänischen Hauptstadt Anfang September im ›Friesendom‹ St. Johannis in Nieblum auf der Insel Föhr. ›Crossing Borders – Über Grenzen hinweg‹ lautete das Motto des Konzerts, das im Rahmen der Deutschlandfunk-Benefizreihe ›Grundton D‹ stattfand. Es erklang Musik aus Dänemark und seinen Nachbarländern, denn nur wenige Meter davon entfernt verlief fast 300 Jahre lang die Grenze zwischen dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig.

Freispiel  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Kurzstrecke 57

Feature, Hörspiel, Klangkunst

Zusammenstellung: Barbara Gerland, Ingo Kottkamp, Marcus Gammel

Autoren/DKultur 2016/54’30

(Ursendung)

Herzrasen

Von Julie Bräuning und Bianca Künzel

Wie wir heute suchen, wenn wir die Lieben suchen – und wie Amor heute seine Botschaften überbringt.

 

Die Metropolinnen – Spende & Kühlschrank

Von Johanna Rubinroth, Renata Borowczak-Nasseri und Mingus Ballhaus

Aska und Renka brauchen einen neuen Kühlschrank und wollen spenden, so wie ihnen zur Zeit des Kommunismus gespendet wurde.

 

Vo(e)gelklang

Von Thomas Erich Landwehr

Ein Loblied auf die schönste Sache der Welt.

 

Neues aus der ›Wurfsendung‹ mit Julia Tieke

 

Kakadu  •  08:05 – 09:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Hörspieltag

Der Gläserne Schuh

Von Holger Teschke nach einer Rügener Sage

DKultur 2016

(Ursendung )

Moderation: Paulus Müller

Von den Unterirdischen im Berg Dobberworth erzählen sich die Dorfbewohner schaurige Geschichten. Sie sollen nicht nur nach Gold und Edelsteinen graben, sondern auch Menschen gefangen halten, die sich auf einen Handel mit ihnen eingelassen haben. Der junge Johann Wilde ist in Johanna verliebt, aber ihre Mutter will sie an den reichen Bauern Kruse verheiraten. Doch der ist plötzlich verschwunden und niemand weiß, wohin. Weil Johann das Brautgeld nicht aufbringen kann, rät ihm Johanna, sein Glück auf dem Dobberworth zu suchen. Dort findet er nach dem Mitternachtsfeuer einen gläsernen Schuh. Als die Unterirdischen den Schuh zurückkaufen wollen, beginnt auch für Johann Wilde ein gefährlicher Handel, der ihn bis in das innerste Labyrinth des Berges führt.

 

 

Dienstag, 27. Dezember 2016

 

Das Feature  •  19:15 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

»Was will dieses Grau’n bedeuten?«

Eine Al-Kaida-Geisel erzählt

Von Susanne Sporrer und

Klaus Heymach

Regie: Wolfgang Rindfleisch

DLF 2015

Eigentlich wollte Theo Padnos nur ein paar Tage im syrischen Rebellengebiet recherchieren. Doch dann fällt der amerikanische Autor in die Hände der Dschihadisten: der Beginn eines 22 Monate dauernden Martyriums. Die Kämpfer der Al-Nusra-Front, eines Ablegers von Al-Kaida, foltern Theo Padnos und geben vor, ihn hinzurichten. Die ersten Wochen verbringt der 46-Jährige verzweifelt und von Selbstvorwürfen gequält auf dem Boden seiner Kellerzelle kauernd. Doch nach und nach entwickelt der Literaturwissenschaftler Überlebensstrategien und versucht, die Gedankenwelt seiner Peiniger zu verstehen. Theo Padnos gewinnt Einblicke in die Wirren des syrischen Bürgerkriegs und den Alltag der Dschihadisten und beginnt noch in der Geiselhaft damit, seine Einsichten und die Todesangst literarisch zu bearbeiten. Nominiert für den Prix Italia 2016.

 

Konzert  •  20:03 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Historische Aufnahmen

Rudolf Kempe dirigiert die Staatskapelle Dresden

Rudolf Kempe war gebürtiger Dresdner, er besuchte die legendäre Kapellschule und wurde Generalmusikdirektor der Staatskapelle. »Beruflich waren es bestimmt die schönsten Jahre meines Lebens – der letzte Augenblick im Paradies …« So schwärmte Kempe von seiner Zeit in Dresden. Es war zu schön, um länger zu dauern. Die DDR gängelte und beschränkte alle künstlerischen Bestrebungen. Aber Kempe blieb der Kapelle verbunden. Die Zusammenarbeit verfestigte sich, als die Bevormundungen weniger wurden. Wenige Monate vor seinem Tod 1976 dirigierte Kempe ›seine‹ Kapelle das letzte Mal, das Programm war bedeutungsschwer: Brittens ›Sinfonia da Requiem‹. Wir erinnern in Aufnahmen an die kurze Zeit seiner Dresdner Festanstellung. Zu hören sind Ausschnitte aus Konzerten im Kulturpalast, Produktionen in der Lukaskirche, Aufführungen im Großen Haus des Staatstheaters.

 

 

Mittwoch, 28. Dezember 2016

 

Querköpfe  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

       

Zwischen Kabarettarchiv und Fastnachtsmuseum, zwischen Institut Français und Forumtheater Unterhaus liegt der Romano-Guardini-Platz, ein kleiner Park mitten in Mainz. In die Wege des Parks eingelassen sind 80 sogenannte Sterne der Satire. Sie bilden den Walk of Fame des Kabaretts und erinnern an herausragende Größen der deutschen und internationalen Kabarettgeschichte, angefangen mit Werner Finck und Rodolphe Salie, dem Begründer des Genres. Loriot hat seinen Stern und Dieter Hallervorden, Hanns Dieter Hüsch und Heinrich Heine, Erika Mann hat ihren Stern und Marlene Dietrich, Lore Lorentz, Liesl Karlstadt und viele mehr. Zum Jahresausklang begleiten die ›Querköpfe‹ Jürgen Kessler, den Leiter des Deutschen Kabarettarchivs und Mitinitiator des Projekts auf seinem persönlichen Weg durch die Kabarettgeschichte.

 

Länderreport  •  13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Endspurt bei der Elbphilharmonie

Im Januar findet das Auftaktkonzert statt

Von Axel Schröder

Am 11. Januar 2017, sechs Jahre später als geplant, wird das neue Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg eröffnet werden. Die Kosten für die Steuerzahler haben sich verzehnfacht. Noch immer sind Musiker, Bauarbeiter und Ingenieure im Dauereinsatz, damit das Auftaktkonzert reibungslos stattfinden kann. Die Reportage führt hinter die Kulissen der Elbphilharmonie und zeigt, wie komplex das Räderwerk des Hauses ist, wie der Betrieb des Luxushotels über dem Konzerthaus anläuft, mit welchen Schwierigkeiten die Organisatoren noch zu kämpfen haben. Und sie geht der Frage nach, wie das Ziel der Planer erreicht werden kann, die Elbphilharmonie für alle Hamburger, auch für jene mit kleinem Geldbeutel, zu öffnen.

 

 

Donnerstag, 29. Dezember 2016

 

Marktplatz  •  10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Optimal anonym

Wie schütze ich Daten und Identität im Netz

Am Mikrofon: Manfred Kloiber

Live aus Hamburg vom Chaos Communication Congress

Wer im Netz ist, weiß es: Big Brother ist watching you. Doch sind es in der Regel nicht die Geheimdienste, die sich für die Surftouren ganz normaler Internetnutzer interessieren, sondern die Werbeindustrie. Und Computerkriminelle, die nach digitalen Verwundbarkeiten suchen. Deshalb raten viele Experten, anonym durchs Netz zu browsen. Zahlreiche IT-Sicherheitsanbieter werben neuerdings für anonyme Webdienste oder Zusatzgeräte, sogenannte VPN-Browser und -Boxen. Wie gut und wirksam sind solche Angebote und wie teuer? Wird man durch VPN-Surfing wirklich ›unsichtbar‹ oder erleichtern es solche Dienste sogar, Personen zu identifizieren? Welche Alternativen gibt es? Und: Ist es überhaupt ratsam, die eigene Identität zu verschleiern? Manfred Kloiber und ExpertInnen beantworten Ihre und unsere Fragen.

Hörertel.: 00800.4464 4464

marktplatz@deutchlandfunkt.de

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Eine Seele in zwei Körpern

Über die Bedeutung von Freundschaft in der modernen Gesellschaft

Von Tabea Grzeszyk und Lotta Wieden

Was sind wir, wenn wir Freunde sind? Was bedeutet das, eines anderen Freund oder Freundin zu sein? Und was hält Freundschaften am Leben? In der griechischen Klassik stand die Freundschaft einst höher als die Liebe. Erst mit dem Erstarken des Christentums begann die Verdrängung der Freundschaft, stieg die Liebe zum gesellschaftlichen Ideal auf. Doch wie sehen Wissenschaftler den Wert von Freundschaften heute, in Zeiten zunehmend instabiler Paar- und Familienbeziehungen? Wo es immer mehr einsame alte Menschen gibt und die ausgeklügelten Algorithmen auf Facebook und anderswo permanent neue Freundschaftsangebote servieren?

 

 

Freitag, 30. Dezember 2016

 

On Stage  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Omar Sosa & NDR Bigband

Aufnahme vom 25.6.16 bei Jazzbaltica in Niendorf/Ostsee

Am Mikrofon: Sarah Seidel

›es:sensual‹ – so überschreibt der kubanische Pianist Omar Sosa sein bereits zweites Projekt mit der NDR Bigband in Hamburg. Sosas musikalische Nouvelle Cuisine ist gewürzt mit Elementen unterschiedlicher kultureller Welten; Nährboden sind die afrokaribischen Rhythmen seiner Heimat. Der Tastenvirtuose entwirft Konzepte aus zeitgenössischem Jazz, angereichert mit Latinelementen und Elektronik. In der Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Arrangeur Jaques Morelenbaum und der multistilistisch erfahrenen Rundfunk-Bigband unter Leitung von Jörg Achim Keller verschmelzen Klangwelten zu einer gelungenen Mischung, in der nichts erzwungen oder aufgesetzt erscheint. Dem Publikum bietet sie ein Musikerlebnis voller Groove und stilistischem Farbenreichtum, das Kopf und Seele erfreut.

 

Konzert  •  20:03 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Historische Aufnahmen

»Ich höre nie auf zu suchen!« 

Ein Porträt des Dirigenten Frieder Weissmann

Frieder Weissmann war Hausdirigent der Berliner Lindström AG, des damals größten Plattenlabels in Europa. Er hat die erste Gesamteinspielung der Beethoven-Sinfonien dirigiert, arbeitete bis 1933 mit Lotte Lehmann, Meta Seinemeyer, Lauritz Melchior, Richard Tauber oder Emanuel Feuermann zusammen. Mit der Machtübernahme der Nazis war 1933 jedoch seine Karriere in Deutschland beendet. Aber Frieder Weissmann war bestens vernetzt und machte in der Fremde zum zweiten Mal Karriere, in Holland und Argentinien, später in Nord- und Lateinamerika. Aber auch dort wurde er infolge des Kriegsausbruchs ausgebremst. Weissmann hat vor dem Schalltrichter dirigiert und später digital aufgenommen, er hat für Kino, Radio und Fernsehen gearbeitet, er war in der Operette zu Hause und hat eine Brücke von der Klassik zur Seriellen Musik geschlagen, Jazz war ihm nicht fremd, er kannte die Popmusik der 80er-Jahre.

 

 

Samstag, 31. Dezember 2016

 

Gesichter Europas  •  11:05 – 12:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Vor dem Referendum im Juni dieses Jahres haben die ›Gesichter Europas‹ Befürworter und Gegner eines britischen EU-Austritts getroffen. Sechs Monate später kehren sie nach Großbritannien zurück und fragen, was aus den Hoffnungen und Ängsten der Menschen geworden ist. Eine Gemeinderätin der EU-feindlichen UKIP-Partei fürchtet inzwischen um die Früchte ihrer Arbeit, denn der EU-Austritt könnte turbulenter werden als gedacht. Vertreter der Londoner City wiederum verfolgen nervös, wie die Banken das Vertrauen in den Finanzplatz verlieren und nach Alternativen auf dem Festland suchen. Ein Gastronom aus Bangladesch hatte damals für den Brexit geworben, weil er lieber asiatische Köche als polnische Bauarbeiter ins Land holen wollte. Wer steht heute bei ihm am Herd? Fest steht: ›Gesichter Europas‹ treffen auf ein Land, das gespaltener ist denn je.

 

Die besondere Aufnahme  •  17:30 – 19:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Konzerthaus Berlin

Aufzeichnung vom 30.12.16

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers ›Ode An die Freude‹

»Ach, dass man ihnen nicht die ›Neunte Sinfonie‹ wegnehmen kann! Die Neunte deutsch? Niemals! […] Ein Deutscher schrieb sie, doch ganz Deutschland hat jedes Recht verloren, sie zu besitzen.« Das schrieb der Publizist Maurice Mauclair 1918. Die Wut des Franzosen mag damals begründet gewesen sein. Niemand wird diese Musik je besitzen können im kapitalistischen Sinn. Besitzen als geistiges Eigentum hingegen darf sie jeder Mensch, wenn er nur aufgeschlossen genug ist für solche Botschaft. Beethovens Musik hält all das aus, was ihr seit mehr als 190 Jahren zugemutet wird, sie verkraftet die Schrumpfung zur Europahymne, die Verdudelung zum ›Song of Joy‹, die Miniaturisierung zur poppigen Werbeuntermalung. Marek Janowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tragen seit mehr als 15 Jahren gemeinsam dazu bei, dass das so bleibt.

 

 

Sonntag, 1. Januar 2017

 

Musik-Panorama  •  13:30 – 15:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Knapp 200 junge Musikerinnen und Musiker aus 36 Ländern sind im vergangenen Herbst zum 65. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München angetreten. Der Wettbewerb wurde bereits für viele Künstler zum Sprungbrett für die ganz große Karriere. Drei Wochen lang spielten sie um die heiß begehrten Preise – 2016 neben Horn auch in den exotischen Fächern Harfe und Kontrabass sowie in der Königsdisziplin Streichquartett. Am Ende gab es drei erste Preise, fünf zweite und fünf dritte. Hinter den Teilnehmern liegt eine spannende und nervenaufreibende Zeit, in der es auch die ein oder andere Panne auf der Bühne gab. Doch am Ende sind Stress und Mühen vergessen, die Preisträger im Glücksrausch. Denn diese Auszeichnung gilt als Schlüssel zum musikalischen Olymp. Oder wie es einer der Gewinner auf den Punkt brachte: »Viel mehr kann man nicht erreichen!«

 

Deutschlandrundfahrt  •  11:05 – 11:59 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Spaziergänge mit Prominenten

Renate Schönfelder unterwegs mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu in Kiel

Mit seinem ersten schriftstellerischen Erfolg ›Kanak Sprak‹ vor über 20 Jahren wurde Feridun Zaimoglu noch als Untergrundautor wahrgenommen. Doch schon lange loben Kritiker und Rezensenten seinen intensiven, mitreißenden Schreibstil. Das gilt auch für sein neuestes Werk ›Siebentürmeviertel‹, das in Istanbul, in der Türkei, dem Land seiner Eltern spielt. Manche bezeichnen Zaimoglu als verschroben. Der 51-Jährige trägt Springerstiefel oder Chucks, schwarze Hose und Pullover, an den Fingern diverse Ringe aus Blech und auch sonst klimpern überall an ihm Ketten, Anhänger oder anderer Schmuck. Zaimoglu ist der Sohn anatolischer Gastarbeiter und kam im Alter von fünf Monaten mit seinen Eltern nach Deutschland, lebte zunächst in Berlin und München. Das Medizinstudium, das er begonnen und später abgebrochen hatte, brachte ihn schließlich nach Kiel – und er blieb.

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