Hörfunktipps KW 51 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen
Montag, 19. Dezember 2016
Musik-Panorama • 21:05 – 22:50 Uhr • Deutschlandfunk
Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Erhöhet die Tore der Welt
Gottfried August Homilius, Gottfried Heinrich Stölzel, Johann Heinrich Rolle, Christoph Förster
Kantaten für die Zeit vom 1. Adventssonntag bis zum 3. Weihnachtstag
Am Mikrofon: Christiane Lehnigk
Diese fünf Kantaten der Bach-Zeitgenossen Förster und Stölzel sowie der nachfolgenden Generation Homilius und Rolle sind Ersteinspielungen der Kölner Akademie und eine musikalisch hochwertige Repertoire-Erweiterung von festlichem Charakter. Geschrieben wurden die Kantaten ursprünglich für den Gebrauch im evangelischen Gottesdienst. Den Rezitativen und Arien liegen frei gedichtete Texte zugrunde, kurze Bibelworte prägen die Eingangschöre. Den Abschluss bildet jeweils die Choralstrophe eines Kirchenliedes, das zum Mitsingen der Gemeinde gedacht war.
Freispiel • 00:05 – 01:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Ich als Großprojekt
Hörspiel von Till Müller-Klug
Regie: Thomas Wolfertz
Mit Helene Grass, Stefan Grossmann, Fabian Gerhardt, Winnie Böwe, Wilfried Hochholdinger, Arved Birnbaum, Marietta Bürger, Gregor Höppner
Ton: Benno Müller vom Hofe
WDR 2015/54’02
Der Flughafen BER, die Hamburger Elbphilharmonie – Großprojekte stecken in der Krise. Ähnlich beschreiben viele Menschen ihr Leben: »Eine einzige Ansammlung von Baustellen, aber keine wird fertig«. Im Rahmen einer Psychodramagruppe nimmt Frank die Rolle des Baustellenflughafens an, Elisa schwingt sich singend als Elbphilharmonie auf. Die Therapie schlägt an, das Rollenspiel bietet ganz neue Möglichkeiten, denn als Großprojekt darf Ich in aller Öffentlichkeit scheitern.
Kriminalhörspiel • 21:30 – 22:30 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Ost-West im Krimi-Doppelpack
Vorgestellt von Clarisse Cossais
Gesamtlänge: 59’28
Kein Fall für Mister H. oder Die weiße Lady
Von Elifius Paffrath
Regie: Hans Knötzsch
Mit Jürgen Hentsch, Lothar Förster u.a.
Rundfunk der DDR 1976
Lord Blackmoor liegt im Turmzimmer seines Schlosses, tot, erschlagen mit einem Kerzenleuchter. Seine Tochter und ihr Gatte, Lord Wintertub, sind ebenso verdächtig wie Butler James.
Der blaue Karfunkel oder Die Weihnachtsgans
Von Sir Arthur Conan Doyle
Regie: Wilm ten Haaf
Mit Alexander Kerst, Heinz Leo Fischer u.a.
SR 1965
Wie kommt der berühmte blaue Karfunkel der Fürstin von Mocar in den Kropf der Weihnachtsgans eines Mister Baker?
Dienstag, 20. Dezember 2016
Jazz Live • 21:05 – 22:00 Uhr • Deutschlandfunk
Iiro Rantala & Ulf Wakenius
Iiro Rantala, Piano
Ulf Wakenius, Gitarre
Aufnahme vom 25.6.16 bei Jazzbaltica in Niendorf/Ostsee
Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt
Iiro Rantala und Ulf Wakenius kennen sich seit vielen Jahren, kommen aus dem Norden Europas und sind fast schon so etwas wie Stammgäste der Jazzbaltica. Da mag es beinahe schon verwundern, dass sie erst in diesem Jahr als Duo zusammengefunden haben. Iiro Rantalas energiegeladenes Spiel und nicht zuletzt seine humorvollen Ansagen haben den finnischen Pianisten längst zu einem Publikumsliebling werden lassen. Ulf Wakenius, ein Filigrantechniker par excellence, ist weltweit durch die Mitgliedschaft im Oscar Peterson Quartett bekannt geworden. Nordische Elegien sind Rantala und Wakenius eher fremd und so sorgten sie für ein lustvolles, kurzweiliges Konzert, an dessen Ende sich der Hausherr und künstlerische Leiter zu ihnen gesellte – der Posaunist Nils Landgren.
Länderreport • 13:30 – 14:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Mitmachen statt Mitmeckern – ein Laden und ein Bus für die Demokratie
Von Alexa Hennings
100 000 Kilometer ist der Demokratiebus schon gefahren, und fünf Jahre lang gibt es den Demokratieladen in Anklam. So versucht die Landeszentrale für Politische Bildung in Schwerin, draußen auf dem Lande mit Bürgern und Schülern ins Gespräch zu kommen. Kann man damit in einer Region punkten, wo jeder dritte sein Kreuz bei AFD und NPD macht? Desinteresse oder Schimpfen, dagegen muss man erst mal ankommen. Zum Glück ist auch noch die Beratung zum Thema Stasi-Akten mit im Angebot. Da kriegt man dann manchmal die Kurve, die Bürger unter anderem daran zu erinnern, dass Demokratie vom Mitmachen lebt und nicht vom Mitmeckern.
Mittwoch, 21. Dezember 2016
Spielweisen • 22:05 – 22:50 Uhr • Deutschlandfunk
Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre
Johannes Brahms
Ein Deutsches Requiem (Ausschnitt)
Rundfunkchor Berlin
Leitung: Simon Halsey
Am Mikrofon: Frank Kämpfer
Sängerinnen und Sänger streifen durchs Publikum, nehmen Blickkontakt auf, vermitteln Trost, Trauer, Aufbegehren und Überwältigtsein auf persönliche Art. Jenseits überlieferter Statik gelingt dem Rundfunkchor Berlin unter seinem einstigen Chefdirigenten Simon Halsey eine emotional berührende halbszenische Aufbereitung von Brahms’ ›Deutschem Requiem‹. Das heutige ›Heimspiel‹ widmet sich der kürzlichen Gastspielreise des Rundfunkchors Berlin in die USA und durch Südamerika. Autorin Julia Kaiser berichtet von der Aufführung der Produktion ›Human Requiem‹ in New York, der Brahms’ ›Deutsches Requiem‹ in der Klavierfassung zugrunde liegt. Ihr zweiter Beitrag beleuchtet den Auftritt des Chores in São Paulo mit einer konzertanten Darbietung des Brahms-Requiems unter der Leitung von Chefdirigent Gijs Leenaars.
Hörspiel • 21:30 – 22:30 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Das Tangotier oder Reibung erzeugt Wärme
Von Andra Joeckle
Regie: Alexander Schuhmacher
Mit Jördis Triebel, Ulrich Noethen, Christian Schmidt, Markus Meyer
Ton: Martin Eichberg
DKultur 2014/56’34
»Wir vertanzten uns ineinander. Wir veratmeten uns ineinander. Es ist Lust, gierig zu sein. Wir schliefen miteinander Tango. Wir machten das zweirückige Tier, das tanzt. Elegant, souverän, frei.« Eine Leidenschaft verbindet Meret mit Alexander. Das beginnt in Clärchens Ballhaus in der Berliner Tangoluft, es hört nicht auf in den Trennungen danach, nicht durch Weltreisen, Depressionen und Eifersucht. »Es schwimmt mir im Blut, nagt an meinen Knochen, beißt mir ins Herz.«
Donnerstag, 22. Dezember 2016
Marktplatz • 10:10 – 11:30 Uhr • Deutschlandfunk
Alte Freunde wiederfinden
Suchen mit Stayfriends & Co.
Am Mikrofon: Armin Himmelrath
Es klingt so einfach: Nur ein paar Klicks im Internet, dann findet man seine alten Klassenkameraden oder Studienfreundinnen wieder, den Nachbarn aus der Kindheit oder die Kollegin aus dem allerersten Job. Das Netz ist voll von Versprechen zur angeblich kinderleichten Kontaktaufnahme mit alten Freunden. Was aber kosten solche Angebote? Welche Hürden und Stolperfallen sind zu beachten? Welche Daten muss ich preisgeben, wie sind sie geschützt? Und: Gibt es vielleicht auch Wege außerhalb des Internets, um an Informationen über den Verbleib früherer Freunde und Schulkameraden zu kommen? Armin Himmelrath bespricht Ihre und unsere Fragen mit Expertinnen und Experten und gibt Tipps, wie man bei der Suche nach Menschen vorgeht, die uns in früheren Zeiten einmal nahegestanden haben.
Hörertel.: 00800.4464 4464
Zeitfragen. Feature • 19:30 – 20:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Krankheit als Rolle
Mit einer Simulationspatientin unterwegs an der Charité
Von Bettina und Christian Conradi
In Studien- und Ausbildungsgängen, die auf die Arbeit mit Menschen vorbereiten, spielt fallbasiertes und problemorientiertes Lernen oft eine große Rolle. Gelingende Gesprächsführung mit Patienten stellt selbst für erfahrene Ärzte oft eine Herausforderung dar, für Neueinsteiger und Studierende erst Recht. Das Simulationspatientenprogramm an der Charité kombiniert diese beiden Dinge: Kommunikation mit Patienten kann hier im geschützten Rahmen eines Seminars praktisch erprobt werden. Übungspersonal sind Simulationspatienten, die an bestimmten Symptomen nicht tatsächlich leiden, sondern sie spielen. Die Studierenden können – ohne Angst vor Fehlern – üben, sich ausprobieren und Feedback bekommen. Wie aber ist es für die auf der anderen Seite? Wie fühlt es sich an, Simulationspatient zu sein und in einer fiktional-realen Situation die Symptome eines anderen zu improvisieren?
Freitag, 23. Dezember 2016
Das Feature • 20:10 – 21:00 Uhr • Deutschlandfunk
Die Tochter des Vaters der Konkreten Poesie
Über Nora und Eugen Gomringer
Von Sabine Fringes
Regie: Fabian von Freier
DLF 2016
Von Eugen Gomringer kennt hierzulande nahezu jeder etwas, oft ohne es zu wissen. Seine Gedichte stehen in den Schulbüchern – und das berühmteste hat nicht einmal einen Titel: Das Wort Schweigen zieht sich in dreimaliger Wiederholung über fünf Verszeilen – nur in der mittleren fehlt ein Schweigen. Mit seinen Konstellationen ist Gomringer als Vater der Konkreten Poesie in die Literaturgeschichte eingegangen. Auch seine Tochter Nora, Jahrgang 1980, ist eine ungewöhnliche Dichterin. Eine Performance-Künstlerin, deren Texte oft unmittelbar persönlich und voller Wortneuschöpfungen sind. Vater und Tochter leben in der oberfränkischen Provinz: In Bamberg leitet Nora Gomringer das Künstlerhaus Villa Concordia und auch der 91-jährige Eugen Gomringer, der mit seiner Frau Nortrud in Rehau bei Hof wohnt, führt alles andere als ein einsames Poetenleben.
Klangkunst • 00:05 – 01:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Jacob Räume Zen
Von Johannes S. Sistermanns
DKultur 2007/52’02
›Jacob Räume Zen‹ verknüpft die Texte und visionären Bilder von Jacob Böhme (1575–1624) mit Erfahrungen und Aussagen des Zen-Buddhismus. Die geistige Nähe dieser geografisch so entfernten Welten nutzt Johannes S. Sistermanns, um die jeweiligen Klangräume miteinander in Berührung zu bringen. Böhmes Texte werden aus seiner Heimatstadt Görlitz in japanische Alltags- und Klosterräume versetzt. Worte von Zen-Mönchen reisen akustisch von Japan in die Lebensräume Jacob Böhmes. Im Verlauf des Stückes verweben sich die Klänge miteinander. Sie schaffen eine Atmosphäre des begriffslosen Erkennens, in der Böhmes Erfahrungen wortlos aufgehen.
Samstag, 24. Dezember 2016
Radio-Bescherung. Musikalisches zum Fest • 17:05 – 20:00 Uhr • Deutschlandfunk
Mit neuen Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Am Mikrofon: Sylvia Systermans
Der Baum ist geschmückt, die Geschenke sind verpackt, der Tisch ist reich gedeckt. Wir bescheren Ihnen zu Tannengrün und Kerzenschein am Heiligen Abend drei Stunden festliche Musik. Auf dem musikalischen Gabentisch sind weihnachtliche Gesänge aus dem 15. Jahrhundert ebenso dabei wie eigensinnige Arrangements berühmter Klassiker aus Pop und Weltmusik. In neuen Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal spielen junge Virtuosen und arrivierte Meister beschwingte Jazzimprovisationen und Klassisches von Händel bis Dukas. Mit fulminanten Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt, Sir Neville Marriner und David Bowie lassen wir das musikalische Jahr Revue passieren.
Aus den Archiven • 05:05 – 06:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Vier Weihnachtsgeschichten
Vier Weihnachtsgeschichten zum Heiligen Abend: Bohumil Goltz erinnert an seine Kindheit im Westpreußen des 19. Jahrhunderts, Heinrich Böll, Siegfried Lenz und Boleslaw Barlog blicken auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück.
Sonntag, 25. Dezember 2016
Essay und Diskurs • 09:30 – 10:00 Uhr • Deutschlandfunk
Argumente austauschen
Carlos Fraenkel über die Unverzichtbarkeit der Philosophie in einer zerrissenen Welt im Gespräch mit Thomas Kretschmer
Fünf Philosophie-Workshops in sechs Jahren – über die ganze Welt verteilt: Carlos Fraenkel diskutiert Spinoza und Talmud als Untergrundseminar bei chassidischen Juden in New York, bespricht al-Farabis Religion mit palästinensischen Studierenden in Jerusalem. Er will herausfinden, wie man mit Philosophie konkrete Probleme lösen und interkulturelle Debatten führen kann, mit Sokrates und Platon im indonesischen Makassar, im brasilianischen Bahia und bei Angehörigen der Mohawk in Kanada. Die meisten der Workshop-Teilnehmer sind sehr religiös. Immer wieder wirft der Konflikt zwischen Moderne und religiöser Tradition fundamentale Fragen auf. Carlos Fraenkel, geboren 1971, lehrt mit Schwerpunkt Politische Philosophie und Religionsphilosophie von der Antike bis zur Frühen Neuzeit an der McGill University in Montreal.
Kakadu für Frühaufsteher • 07:30 – 08:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur
Der entwendete Wunschzettel
(Ein kleiner Weihnachtskrimi)
Von Wieland Freund
DKultur 2016
(Ursendung)
Moderation: Paulus Müller
In den letzten Jahren hatte Schuldetektiv Schofel Olm schon einige höchst rätselhafte Kriminalfälle aufgeklärt. So löste er dank seines messerscharfen Verstandes in der Vergangenheit bereits das Rätsel des hinkenden Turnschuhdiebs und das des Geheimnisses der Pusteln. Doch der Fall des entwendeten Wunschzettels war mit Sicherheit der sonderbarste …