Hörfunktipps KW 49 Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova
Montag, 4. Dezember 2017
Musik-Panorama · 21.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Zeitgenössische Orgelmusik
Internationale Orgel-Mixturen 2017
Aufnahmen vom 1./3.10.2017 aus der Kunst-Station Sankt Peter in Köln
Das Internationale Kölner Festival Orgel-Mixturen präsentiert und fördert avanciertes Komponieren für das Sakralinstrument. Sich von einem heutigen technischen Standort auf Tradition zu beziehen, war Anliegen von Composer in Residence Eres Holz. Festivalleiter und Organist Dominik Susteck kombinierte seine Uraufführung mit Musik von Bengt Hambraeus, einem schwedischem Pionier neuer Orgelmusik. Ein anderes Konzerthighlight des 13. Festivaljahrgangs bot der junge japanische Organist Kensuke Ohira, im Vorjahr Pachelbel-Preisträger der Internationalen Orgelwoche Nürnberg. In Köln spielte er Werke von Maki Ishii und Kosuke Ito.
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Nein, meine Pillen nehm’ ich nicht
Über Ursachen und Folgen mangelnder Therapietreue
Von Andrea und Justin Westhoff
Angeblich hat sich schon der Ur-Vater der Ärzteschaft, Hippokrates, darüber beklagt, dass Kranke oft nicht tun, was man ihnen rät. Compliance bzw. Non-Compliance ist der Fachbegriff dafür. Inzwischen spricht man eher von Adhärenz, weil therapeutische Maßnahmen nicht mehr einfach angeordnet, sondern mit den Patienten ausgehandelt werden sollen. Dennoch ist mangelnde Therapietreue immer noch ein großes Problem, sowohl für die individuelle Gesundheit als auch für das Gesundheitswesen. Patienten nehmen mehr oder weniger als die verschriebene Dosis, oder die Medikamente wandern gleich in den Mülleimer, Behandlungen werden abgebrochen oder ohne Indikation weitergeführt. Studien zufolge sollen dadurch direkte und indirekte Kosten allein in Deutschland von mehr als 13 Milliarden Euro entstehen.
Kriminalhörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Kreuzeder und der Dschihad
Von Jörg Graser
Regie: Cordula Dickmeiß
Dlf Kultur 2017/ca. 59‘
(Ursendung)
Kreuzeder, Chef des Passauer Morddezernats, verbringt mehr Zeit im Wirtshaus als im Polizeipräsidium. Mit Gerda Bichler, der Wirtin vom ‚Grauen Raben‘, lebt er in wilder Ehe, dem populistischen Stammtisch hat er sich angeschlossen. Polizeipsychologin März zweifelt an seiner Diensttauglichkeit, der Verfassungsschutz hat den Gasthof längst verwanzt. Da holt die Bichlerin Asylbewerber Achmed Arabi als billige Arbeitskraft hinter den Tresen. Kreuzeder hat den Koran gelesen und bereitet mit dem Flüchtling eine unerhörte Aktion vor.
Dienstag, 5. Dezember 2017
Jazz Live · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Julia Hülsmann Quartet und Anna-Lena Schnabel
Julia Hülsmann, Piano
Tom Arthurs, Trompete/Flügelhorn
Marc Muellbauer, Kontrabass
Heinrich Köbberling, Schlagzeug
Anna-Lena Schnabel, Altsaxofon
Musikerinnen dominierten beim JazzFest Berlin 2016: Zwölf der insgesamt 22 Formationen wurden von Frauen geleitet. Einen der nachhaltigsten Eindrücke hinterließ der Auftritt der Pianistin Julia Hülsmann mit ihrem Quartett und der Saxofonistin Anna-Lena Schnabel als Gast. Gerade ihr expressiver Ton raute die kammermusikalische Poesie des Julia Hülsmann Quartetts auf.
Alte Musik · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
‚From Heaven Above To Earth I Come‘
Luthers Liedgut jenseits des deutschen Sprachraums
Von Erik Dremel
Ursprünglich war das Singen von Liedern im Gottesdienst ein typisches Markenzeichen des deutschen Luthertums. Es basiert auf Luthers großer Liebe zur Musik und seiner hohen theologischen Wertschätzung des Singens. Angestoßen durch die theologische und pädagogische Sozialreformbewegung, des sogenannten Pietismus, und ihre Strategie der Musikverbreitung, weitet sich im Laufe des 18. Jahrhunderts das Konzept des geistlichen Liedersingens auch auf andere Länder und Sprachen aus.
Mittwoch, 6. Dezember 2017
Lesezeit · 20.30 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Gerhard Falkner liest aus seinem neuen Roman ,Romeo
oder Julia’ (1/2)
(Teil 2 am 13.12.2017)
Kurt Prinzhorn ist zu einem Schriftstellertreffen nach Innsbruck eingeladen, wo ihm Merkwürdiges widerfährt: Jemand muss während seiner Abwesenheit ein ausgiebiges Schaumbad in der Wanne seines Hotelzimmers genommen und dort bewusst Spuren hinterlassen haben. Als nächstes verschwindet der Schlüsselbund des zunehmend ratlosen Autors. Während einer Moskau-Reise wenige Tage später kommt es zu neuen Unerklärlichkeiten, und auch in Madrid, wo Prinzhorn einer früheren Geliebten wiederbegegnet, reißt die Kette seltsamer Geschehnisse nicht ab – bis ihm durch Zufall das Puzzle der Erinnerung zu einem Bild zusammenfällt, das ihn weit in die eigene Biografie zurückführt. Am nächsten Morgen klingelt die Polizei an der Tür seiner Berliner Wohnung, denn unter dem Fenster von Prinzhorns Zimmer in Madrid wurde eine tote Frau gefunden.
Hörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Schweine-Heinz
Von Hermann Bohlen
Regie: Hermann Bohlen und Judith Lorentz
Dlf Kultur 2017/ca. 59‘
(Ursendung)
Ich geh mal wieder, sagt Heinz zu seiner Frau und nimmt die Jacke vom Haken. Er geht durch die Waschküche in den Stall, wo schon längst keine Tiere mehr stehen und schippt drei Eimer voll Mais. Nachdem er sie in seinen roten Kombi geladen hat, fährt er in den Wald. Heinz hat’s mit Schweinen, genauer: Mit Wildschweinen, sus scrofa. Vor drei Jahren ist er auf die Idee gekommen, ihre Sprache zu lernen, sich einer Rotte anzuschließen, mit ihr durch die Nacht zu ziehen. Er will Chef der Rotte werden, Führungsbache! Ist der Typ vollkommen verrückt?
Donnerstag, 7. Dezember 2017
Marktplatz · 10.10 – 11.30 Uhr · Deutschlandfunk
Besser als der Ruf: Riester-Rente und Wohn-Riestern
Am Mikrofon: Jule Reimer
Hörertel.: 0 08 00-44 64 44 64
Kompliziert und schwer vermittelbar: Nicht nur die Riester-Rente hat diesen Ruf, auch ihr Ableger, die Riester-Förderung für den Eigenheimkauf gilt als bürokratischer Hürdenlauf. Doch beide staatlich geförderten Rentenkonzepte bieten durchaus Vorteile, wenn auch nicht für jede Lebenslage. Wer kann sinnvoll riestern zu welchen Bedingungen? Wie hoch ist die staatliche Förderung? Was ist WohnRiestern? Lassen sich beide Förderkonzepte gewinnbringend verknüpfen? Wo entstehen Steuerpflichten?
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Digitale Augen
Was Überwachungstechnik sieht und sehen darf
Von Elmar Krämer
Überwachungskameras sind immer häufiger im Alltag anzutreffen. Auf Flughäfen und Bahnstationen, auf öffentlichen Plätzen und Einrichtungen gehören sie dazu. In anderen europäischen Städten wie z.B. London kann schon fast jeder Schritt verfolgt werden. Längst vorbei sind die Zeiten unscharfer Bilder in Schwarzweiß. Aktuelle Technik macht heute eindeutig zuordenbare Aufnahmen. Wie ist es technisch möglich, bei privaten Außenkameras den öffentlichen Raum auszusparen? Das wäre in Deutschland ein Verstoß gegen den Datenschutz. Kritiker sprechen von einer Scheinsicherheit, Datenschützer sehen Persönlichkeitsrechte gefährdet. Doch die Branche boomt – auch in der Industrie und der Wirtschaft werden Kameras eingesetzt – nicht nur aus Sicherheitsaspekten.
Freitag, 8. Dezember 2017
Das Feature · 20.10 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Im Käfig der Worte
Rechts-Alternative im Reichstag
Von Tom Schimmeck
Dlf 2017
Berlin, 24. September 2017: Im blauen Discolicht eines Clubs am Alexanderplatz feiert die Alternative für Deutschland ihren Erfolg bei der Bundestagswahl. Vor der Tür skandiert eine Menschenmenge: „Ganz Berlin hasst die AfD.” Zwei Tage später rückt die neue, fast 100 Köpfe starke Rechtsfraktion in den Reichstag ein, spricht vor provisorisch errichteten blauen Stellwänden in einen Wald von Mikrofonen. Manch Journalist fühlt sich wie ein Hund, der an einem neuen Knochen nagt. Und fragt sich: Was habe ich dazu beigetragen? Während die Büros der Neuen im Bundestag eingeräumt werden, ist auf den Fluren der Meinungsführer viel von Krisen die Rede: vom Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust der Politik – Medien inklusive, von Wut und Ohnmacht in Zeiten von Postdemokratie und Populismus, von einer drohenden Verrohung von Sprache und Demokratie, von Volkes Stimme und Stimmungen.
Einstand · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Zoom in!
Klaviermusik im Netz
Von Leonie Reineke
Interaktive Partituren, audiovisuelles Musikerleben, Eintauchen in die Geheimnisse, die hinter den Noten stecken: All das erlaubt die Internet-Plattform explorenthescore.org. Gemeinsam mit dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard hat das Klavierfestival Ruhr 2013 ein Online-Projekt ins Leben gerufen, das Klaviernoten dreidimensional macht. Videoführungen, steuerbare Partituren und Lesehilfen bieten Musikinteressierten die Chance, Klavierwerke des 20. Jahrhunderts zu entdecken und zu verstehen. Eine Zwischenbilanz.
Samstag, 9. Dezember 2017
Klassik-Pop-et cetera · 10.05 – 11.00 Uhr · Deutschlandfunk
Am Mikrofon: Der Dirigent Florian Helgath
Die ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Florian Helgath als Chorsänger in seiner Heimatstadt bei den Regensburger Domspatzen, doch auch die traditionelle bayerische Volksmusik begleitete den heute international gefragten Dirigenten. Von 2009 bis 2015 war Florian Helgath Dirigent des Dänischen Rundfunkchors. Seit 2011 ist er künstlerischer Leiter des ChorWerk Ruhr. 2017 wurde er mit dem Echo Klassik ausgezeichnet und zwar für das Konzertprojekt ‚Da Pacem Domine – das Echo der Reformation in der Musik‘ mit dem RIAS Kammerchor und der Capella de la Torre. Für die Saison 2017/2018 hat der 39-Jährige die Leitung der Zürcher Sing Akademie übernommen.
Feature · 18.05 – 19.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Zusammenkunft der Kulturen – Wenn Jesus und Mohammed feiern
Von Norbert Mappes-Niediek
Regie: Friederike Wigger
Dlf Kultur 2017/ca. 54‘30
(Ursendung)
Wo Kulturen aufeinandertreffen, etwa die großen Weltreligionen Christentum und Islam, kommt es zum Zusammenprall: Seit den Jugoslawien-Kriegen der 90er-Jahre scheint das gesichertes Wissen zu sein. Aber was geschieht wirklich an der Front dieses angeblichen Kulturkampfes, wo seit Jahrhunderten Muslime, orthodoxe und katholische Christen Dorf an Dorf, manchmal auch Haus an Haus zusammenleben? In Bosnien, Mazedonien, Kosovo? Eine Reise an spirituelle Orte auf dem Balkan bringt eine ganz andere, besondere Kultur der Begegnung an den Tag.
Sonntag, 10. Dezember 2017
Rock et cetera · 15.05 – 16.00 Uhr · Deutschlandfunk
Ein Mann, eine Gitarre, eine Portion Melancholie: der Singer/Songwriter Gisbert zu Knyphausen
Von Constanze Pilaski
Gisbert zu Knyphausens Lieder sind melancholische Miniaturen mit einfachen Melodien, seine deutschen Texte getränkt von Weltschmerz, aber sie enthalten doch stets einen Hoffnungsschimmer. Zusammen mit Ex-Fink-Sänger Nils Koppruch veröffentlichte er als Duo Kid Kopphausen 2012 das Album ‚I‘, was weitaus rauer als Knyphausens vorherige Musik klingt. Nach Koppruchs plötzlichem Tod machte Gisbert zu Knyphausen eine längere Pause: Seit seinem letzten Soloalbum ‚Hurra! Hurra! So nicht‘ sind inzwischen sieben Jahre vergangen, nun erscheint ‚Das Licht dieser Welt‘. Es verspricht weniger Akustik-Gitarre, dafür mehr Pop und vielseitigere Arrangements mit Klavier, Trompete, Posaune und Synthesizer.
Kakadu für Frühaufsteher · 7.30 – 8.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Wenn Monster Weihnachten feiern
Weihnachtsgedichte für Kinder
Von Karin Hahn
Dlf Kultur 2017
(Ursendung)
„Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen …“ dichtete Anna Ritter. Heinz Erhard dagegen beginnt sein Weihnachtsgedicht mit „Tiefgefroren in der Truhe, liegt die Gans aus Dänemark …“ und „Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus …“ heißt es bei Joseph von Eichendorff. Weihnachtszeit ist Gedichtezeit. Karin Hahn hat zusammen mit Kindern alte und neue Weihnachtsgedichte gehört und gelesen. Besinnliche Klassiker, traditionelle Verse und frische Neulinge. Da könnte man glatt auf die Idee kommen, das eine oder andere Gedicht auswendig zu lernen, um es an Heiligabend mit der Familie zu teilen.