Radiotipps

Hörfunktipps KW 47 für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova

Montag, 20. November 2017

Musik-Panorama · 21.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk

Kammermusikfest Spannungen im Wasserkraftwerk Heimbach 2017

Werke von Gustav Mahler, Erkki-Sven Tüür, Bohuslav Martinů und Edgar Varèse

Eine veritable Sinfonie – das ist eine Rarität beim Kammermusikfest Spannungen, aber hin und wieder wagen sich die renommierten Solisten, die Lars Vogt jedes Jahr im Juni im Wasserkraftwerk Heimbach in der Eifel versammelt, an eine kammermusikalische Bearbeitung eines großen Werks. In diesem Jahr spielten sie die 1. Sinfonie von Gustav Mahler; am Pult stand Festivalchef Lars Vogt. Außerdem gab es den ersten Programmbeitrag des diesjährigen ,Composer in Residence’, des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür. ,Synergie’ heißt sein Duo für Violine und Violoncello aus dem Jahre 2010. Wie Etappen auf dem Weg von Mahler in die Gegenwart kann man die 2. Cellosonate von Bohuslav Martinů und das virtuose ,Octandre’ von Edgar Varèse hören.

 

Freispiel · 0.05 – 1.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Iwanow reloaded

Hörspiel von Felicia Zeller

Regie: Judith Lorentz

Dlf Kultur 2017/54‘30

(Ursendung)

Früher mögen Galaveranstaltungen ein willkommener Anlass gewesen sein, einfach nur gut auszusehen. Diese Zeiten sind vorbei. Vorwürfe und Selbstvorwürfe beginnen bereits auf dem roten Teppich. „Alle im Raum wissen, ich bin gemeint. Und auch ich weiß es, auch wenn er meinen Namen nicht nennt und auch gar nicht von mir spricht, ich weiß, dass alle wissen, dass er mich meint.”

 

In Concert · 20.03 – 21.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Stadthauptmannshof Mölln

The Henry Girls

‚Far Beyond the Stars Tour 2017‘

Irish Americana Folk

„Die Henry Girls sind spektakulär … die besten Gesangsharmonien aus Donegal seit Clannad!“. So schrieb die BBC einmal über Karen, Lorna und Joleen McLaughlin. Drei Schwestern, die in ihrer Heimatstadt Malin auf der Halbinsel Irish Eoghain im Norden Donegals schon lange als The Henry Girls bekannt sind. Zusammen mit ihren vier Schwestern kamen sie bereits als Kinder mit der irischen Volksmusik intensiv in Berührung. Im Elternhaus wurden traditionelle Lieder gesungen – auch mehrstimmig. Heute gilt ihr lupenreiner Harmoniegesang als Markenzeichen der drei Schwestern, die inzwischen zu den wegweisenden jungen Folkgruppen Irlands zählen. Sie verbinden die traditionelle Musik Irlands mit amerikanischer Folk- und Bluegrassmusik und zeigen sich offen für die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse.

 

Dienstag, 21. November 2017

Musikszene · 22.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk

Marseille

Musikalischer Hotspot im Midi

Von Barbara Eckle

Die populäre Musikszene der Stadt lebt von der kulturellen Diversität ihrer Bewohner: Für Hip-Hop und World Music ist Marseille ein wahres Mekka. Gleichfalls für elektroakustisches Komponieren. Aber nicht nur aktuelle Strömungen bestimmen heute die Musikszene der Metropole: Dass jeder Klassikfan die Farandole kennt, dafür haben bereits Komponisten wie Georges Bizet und Peter Tschaikowsky gesorgt. Und wer glaubt, provenzalische Volkstänze seien klingende Fossile, der kennt André Gabriel nicht. Mit Tamburin, Einhandflöte und unbändiger Euphorie bildet dieser beispiellose Virtuose Studierende in okzidentalischer Musik aus und hält ein Stück nahezu ausgestorbener Kulturgeschichte am Leben.

Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Biogas – Fehlinvestition in die Zukunft?

Von Annegret Faber

In weniger als 20 Jahren laufen die Förderungen für alle Biogasanlagen aus. Eine neue Regelung gibt es noch nicht. Die Biogasbauern sind nervös. Ohne Förderung würden sie nicht auskommen. Ohne Biogas wäre aber der große Plan vom grünen Stromnetz nicht umsetzbar, glauben sie. Denn Biogas könnte der unersetzliche Puffer im Stromnetz sein. Egal ob Sommer oder Winter, Tag oder Nacht, Biogas wartet geduldig in riesigen Behältern und kann nach Bedarf verbrannt und in Strom und Wärme umgewandelt werden. Klingt perfekt. Aus der Politik kommt allerdings Gegenwind. Hat Biogas eine Zukunft?

 

Mittwoch, 22. November 2017

Querköpfe · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk

Kabarett, Comedy & schräge Lieder

Schlachtplatte – Die Endabrechnung

Das Beste aus zehn Jahren

Ein Mitschnitt aus der Volksbühne Köln

Der kabarettistische Jahresrückblick – ab Ende November ist er fester Bestandteil in den Programmen der Kleinkunstbühnen. Maßgeblich geprägt wird dieses Genre seit inzwischen zehn Jahren von der sogenannten Schlachtplatte. Ein Kabarett-Ensemble um den Kölner Polit-Satiriker Robert Griess. Jährlich stellt er eine neue Gruppe von Kabarettisten zusammen, die gemeinsam ein aktuelles Programm erarbeiten und damit nicht nur in Deutschland gastieren, sondern auch mit Sondervorstellungen in Brüssel und Paris. In diesem Jahr feierte die Schlachtplatte ihr zehnjähriges Bestehen, mit einer großen Jubiläumsshow in der Kölner Volksbühne. Mit dabei waren Ensemblemitglieder der letzten zehn Jahre, die erstmals alle zusammen auf der Bühne standen.

Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Picknick am Grab

Wie sich die Friedhofskultur verändert

Von Brigitte Schulz

Tanz, Musik und Filmnächte auf dem Friedhof: Bei diesem Gedanken hätten sich unsere Vorfahren im Grab umgedreht. Doch gibt es immer mehr kulturelle Veranstaltungen an diesem Ort, denn unsere Trauerkultur hat sich gewandelt, ist offener und individueller geworden. Auch die Zuwanderer beeinflussen die Gedenkrituale: Der Tag der Toten, den die Mexikaner als großes Volksfest an den Gräbern ihrer Verstorbenen zelebrieren, wird auch in Deutschland zunehmend gefeiert – wenn auch noch nicht auf dem Friedhof. Allerdings ist auch hier bereits möglich, dass sich Freunde und Verwandte zu einem Picknick oder Umtrunk am Grab einfinden und ganz individuell eines Toten gedenken. Welche Grenzen gibt es heute?

 

Donnerstag, 23. November 2017

JazzFacts · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk

Die positive Kraft der Melange

Porträt der Trompeterin Airelle Besson

Von Karl Lippegaus

Erstaunt stellte sie eines Tages fest, dass sie offenbar die einzige Jazztrompeterin Frankreichs war. Airelle Besson hatte nie etwas Besonderes in der Wahl ihres Instruments gesehen, es hatte sich alles so ergeben. Wenn sie ein Stück schreibt, tendiert sie oft zum Moll, doch allein auf weiter Flur fühlt sie sich nicht – davon zeugen ihre vielfältigen Aktivitäten. Allein auf über 30 Alben ist Airelle Bessons ätherischer Sirenengesang auf der Trompete zu hören. In Paris geboren, lernte sie mit sieben Jahren Trompete und später dazu noch Geige. Nach dem Studium am Pariser Konservatorium gewann sie etliche Preise, u.a. Musikerin des Jahres 2014 und den Prix Django Reinhardt.

Historische Aufnahmen · 22.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk

Schmelz und Strahlkraft

Der Tenor René Kollo

Von Klaus Gehrke

Sein Nachname verweist eher auf die gehobene Unterhaltungsmusik: Und tatsächlich begann René Kollo, Enkel des Berliner Operettenkomponisten Walter Kollo, seine Karriere im Bereich des Schlagers, bevor er seine Stimme ausbilden ließ und 1965 am Staatstheater Braunschweig debütierte. Seine strahlende Tenorstimme fiel bald auch in Bayreuth auf: 1969 gab Kollo dort mit dem Steuermann in Wagners ,Holländer’ seinen Einstand und übernahm danach rasch Partien wie den Lohengrin, Walther, Siegfried oder Parsifal. Gleichzeitig trat er auch als Liedinterpret auf und war, ganz in der Familientradition, ein beliebter Interpret im Operettenfach. Am 20. November konnte der Sänger seinen 80. Geburtstag feiern.

 

Freitag, 24. November 2017

Das Feature · 20.10 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk

Das Haushaltsgerät

Denn du bist, was du isst

Von Jenny Hoch

DLF 2016

Früher mögen es dicke Autos oder Buchdeckel gewesen sein, heute funktioniert vor allem die Ernährung als soziales Distinktionsmittel: Du bist, was du isst. Bio allein ist längst zu normal geworden, um sich darüber noch abzugrenzen. Erst wer den Vornamen seines Kartoffelbauern kennt, sich entsprechend seinem Genotyp ernährt oder Rezepte aus der Frühsteinzeit nachkocht, signalisiert seiner Umwelt: Ich bin kritisch, sensibel und auf der Höhe der Zeit. Die anderen, erkennt man daran, dass sie sich noch trauen, sich hochkalorisch und fettig, also heldenhaft ungesund zu ernähren. Doch was passiert, wenn man eine Öko-Familie, einen Deluxe-Esser, eine Hochleistungsdiät-Halterin und einen Schwerstarbeiter zu Hause besucht, im Gepäck ein kurioses Küchengerät, das angeblich alles kann, mixen, mahlen, kochen, dünsten? Brutzelt es auch die Unterschiede weg?

Kakadu. Entdeckertag · 15.05 – 15.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Ist der Tod für alle gleich?

Religiöse Antworten

Von Magdalene Melchers

Das Leben nach dem Tod ist kaum in Worte zu fassen und doch hegen religiöse Menschen Erwartungen, was sein wird, wenn sie gestorben sind. Konkrete Unterschiede zwischen den Religionen zeigen sich schon in den Ritualen – im endgültigen Abschied von Menschen und deren Bestattungen. Juden, Christen und Muslime glauben an ein Leben nach dem Tod, dennoch fällt es schwer, konkrete Vorstellungen in Worte zu fassen. Wenn man einen lieben Menschen verloren hat, bleibt man dennoch einander herzlich verbunden. Doch kann man noch mit ihm sprechen? Trost findet jeder nach dem Tod eines Familienmitglieds oder eines Freundes auf ganz persönliche Weise.

 

Samstag, 25. November 2017

Studio LCB · 20.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk

Dokumentation des vom Deutschlandfunk und der Stadt Braunschweig vergebenen Wilhelm Raabe-Literaturpreises 2017

Lesung und Gespräch mit der Preisträgerin

Zum 13. Mal vergab der Deutschlandfunk gemeinsam mit der Stadt Braunschweig den Wilhelm Raabe-Literaturpreis. Es ist mit 30.000 Euro einer der höchstdotierten Preise im deutschsprachigen Raum und einer der renommiertesten. Er wird vergeben für ein in deutscher Sprache verfasstes erzählerisches Werk, das eine wichtige Etappe in der Entwicklung des jeweiligen Autors darstellt. Den Festakt übertragen wir in voller Länge und fügen ihm ein Gespräch und eine Lesung der Preisträgerin an, die am Abend vorher, in der ,Langen Nacht der Literatur’ in Braunschweig stattgefunden hat.

Feature · 18.05 – 19.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Der Fälscher

Wie ein Major der Staatssicherheit versuchte, die Welt zu verbessern

Von Heike Tauch

Dlf Kultur 2017/ca. 54‘

(Ursendung)

1948, drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, kommt in Thüringen Günter Pelzl zur Welt und wird mit dem Leitsatz groß: ‚Nie wieder Krieg‘. Er könne dafür etwas tun, eröffnen ihm die Werber der Stasi. Noch als Schüler wird er inoffizieller, nach der Promotion in Chemie hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS in der Abteilung Analyse und Reproduktion von Dokumenten. Pelzls Fälschungen waren täuschend echt. Das Feature gewährt Einblicke in die Interna eines Geheimdienstes und wirft politische und moralische Fragen auf, die nicht nur die ehemalige Staatssicherheit der DDR betreffen.

 

Sonntag, 26. November 2017

Zwischentöne · 13.30 – 15.00 Uhr · Deutschlandfunk

Musik und Fragen zur Person

Der Künstler Michael Najjar im Gespräch mit Joachim Scholl

„Als Künstler im Weltall“ – Michael Najjar gilt als einer der bedeutendsten Fotokünstler der Welt. Jetzt plant er seine spektakulärste Aktion: die Erde vom Weltall aus zu fotografieren. In Landau in der Pfalz ist Michael Najjar geboren, als Künstler kennt man ihn auf dem ganzen Globus. Seine fotografischen Arbeiten verbinden gesellschaftliche, wissenschaftliche und philosophische Motive, vermischen fiktive und realistische Gehalte. Seit einiger Zeit trainiert der Künstler für sein aufwendigstes Projekt ,Outer Space’: Eine Reise in den Weltraum, als ‚galactic pioneer‘, finanziert von privaten Sammlern.

Deutschlandrundfahrt · 11.05 – 11.59 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

A2 – die Autobahn als Lebensader, Wohnzimmer und Todesstrecke

Von Martin Hartwig
Sie ist 473 Kilometer lang, verbindet Ost und West und trennt Deutschland scharf in Nord und Süd. 1933 eröffnet, ist die A2 heute eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands. Und nicht nur die LKW stauen sich oft über Kilometer. Die hohe Anzahl der polnischen Autofahrer hat ihr den Spitznamen ‚Warschauer Allee‘ eingebracht. Sie ist ein Wirtschaftswunder; von und an ihr leben Tausende Menschen. Sie verbindet einige der wichtigsten Industriezentren miteinander und ist Ein- und Ausfahrt für Osteuropa. Die A2 ist eine Ökokatastrophe und tötet praktisch täglich Menschen. Vor allem aber frisst sie die Lebenszeit von Millionen Autofahrern. Eine Streckenbefahrung vom Dreieck Werder bis hinters Kamener Kreuz – mit Lastwagenfahrern, Polizisten, Revierförstern, Mobilitätsforschern, Handlungs- und Liebesreisenden.

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