Radiotipps

Hörfunktipps KW 46 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Montag, 14. November 2016

 

Musik-Panorama  •  21:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Festival Alte Musik

Knechtsteden 2016

Gregorianische Nacht  – Lost In Spes

Ein- und mehrstimmige Gesänge aus dem Repertoire der Kathedrale Notre-Dame in Paris

Vox Werdensis

Dominik Schneider, Flöte und Quinterne

Leitung: Stefan Klöckner

Am Mikrofon: Helga Heyder-Späth

Für die Gläubigen, die im 12. Jahrhundert zum ersten Mal die damals neue Kathedrale Notre-Dame in Paris besuchten, muss die Wirkung überwältigend gewesen sein. Nicht nur die in die Höhe strebende moderne Architektur der Gotik wird sie beeindruckt haben, sondern auch die neuartige Musik. In einer Zeit, in der einstimmige Gesänge in der Kirche noch der Normalfall waren, sang man in Notre-Dame schon zwei-, drei- und sogar vierstimmig. Auch in einer romanischen Basilika wie der von Kloster Knechtsteden verfehlt die faszinierende Musik der sogenannten Notre-Dame-Schule ihre Wirkung nicht. Das haben Stefan Klöckner und sein Ensemble Vox Werdensis beim diesjährigen Festival Alte Musik Knechtsteden eindrucksvoll bewiesen.

 

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Mehr als ›backe, backe Kuchen‹

Über die Relevanz von Elternblogs

Von Ulrike Jährling und Timo Grampes

Rezepte für schnellen Käsekuchen? Elternblogs können mehr! Mit Verve blogt eine alleinerziehende arbeitende Mutter und stellt Forderungen an die Politik. Selbstbewusst schreibt ein Vater über seine zwei Töchter, die drei Mütter haben. Viele Elternblogs verhandeln gesellschaftliche Realitäten, für die es noch keine politischen Antworten gibt. Längst ist die Bloggerszene vernetzt, und in den Kommentarfunktionen lebt der gesellschaftliche Diskurs. Wer wie blogt und wer liest, welche Kraft Elternblogs entfalten können und inwiefern sie auch politisch relevant sind, haben Ulrike Jährling und Timo Grampes recherchiert.

 

Kriminalhörspiel  •  21:30 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Inselgrab

Nach dem Roman von Johan Theorin

Übersetzung: Kerstin Schöps und Susanne Dahmann

Hörspielbearbeitung: Andrea Czesienski

Regie: Götz Naleppa

Komposition: Werner Cee

Mit Matthias Habich, Otto Mellies, Janus Torp, Ulrike Krumbiegel, Harald Schrott, Margarita Breitkreiz, Kai Maertens und Nicolai Despot

Ton: Thomas Monnerjahn

DKultur 2016/58’42

(Ursendung)

Ein Klopfen weckt Gerlof Davidsson in der Nacht. Aufgeregt erzählt ihm der 13-jährige Jonas von einem Geisterschiff voll sterbender Seeleute und einem verrückten alten Mann mit einer Axt. Auf Öland ist Hauptsaison, die Gäste sind gekommen, um Mittsommer zu feiern. Doch einer ist zurückgekehrt, um eine Schuld zu begleichen. Gerlof ahnt, wer der Rückkehrer ist und an wem er sich rächen will.

 

 

Dienstag, 15. November 2016

 

Das Feature  •  19:15 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Bürger zweiter Klasse

Eine neu-deutsche Geschichte

Von Heike Tauch

Regie: die Autorin

DLF 2016

2015 wird Murat Berisha aus dem Gefängnis in Großbeeren bei Berlin direkt in den Kosovo abgeschoben. Das bedeutet für den 27-Jährigen sofortige Freiheit, aber auch zehn Jahre Einreiseverbot für den Schengenraum. Ab sofort muss er sein Leben allein meistern in einem Land, dessen Sprache er kaum spricht. Murat kam als Vierjähriger nach Deutschland. Die Ehe der Eltern scheiterte, mehrmals stand die Familie unmittelbar vor der Abschiebung. Der Asylantrag der Mutter wurde erst nach 18 Jahren positiv beschieden. In dieser Zeit war das Recht auf gleiche Bildungs- und Lebenschancen nicht gegeben. Das hinterlässt Spuren, Murat gerät auf die schiefe Bahn. Seine Geschichte ist typisch für die vieler Migrantenkinder. Was ist zu tun, damit den jungen Menschen, die jetzt aus den Kriegsgebieten zu uns kommen, andere, bessere Perspektiven ermöglicht werden?

 

Länderreport  •  13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Ahlbeck, Wolgast, Peenemünde

Wie die Insel Usedom zu Deutschlands größter AfD-Hochburg wurde

Von Silke Hasselmann

Usedom ist die zweitgrößte Ostseeinsel Deutschlands. Sie ist weithin bekannt für ihre Kaiserbäder von Ahlbeck bis Zinnowitz und für das V2-Militärgebiet in Peenemünde. Geografisch betrachtet liegt der vorpommersche Tourismusmagnet am östlichen, also rechten Rand der Deutschlandkarte. Gesellschaftspolitisch scheint es neuerdings ähnlich zu sein, ging doch dort am 4. September 2016 jede dritte der abgegebenen Landtagswahl-Stimmen an die AfD – so viele wie in keinem anderen Wahlkreis. Warum? Und was bedeutet diese Wahlentscheidung für das Zusammenleben der Insulaner, für den Fremdenverkehr und für kulturelle Höhepunkte wie den Usedomer Musiksommer?

 

 

Mittwoch, 16. November 2016

 

Spielweisen  •  22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre

Deutsches Symphonie Orchester Berlin

Leitung: Jakub Hrùša

Mit einem Beitrag von Leonie Reineke zum 70-jährigen Orchesterjubiläum

Am Mikrofon: Frank Kämpfer

Der neue Sendeplatz ›Spielweisen‹ widmet sich einmal im Monat den Klangkörpern der Berliner Rundfunk Orchester und Chöre GmbH. Die erste Sendung gilt dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, das in der neuen Spielzeit sein 70-jähriges Bestehen feiert. Es wurde am 15.11.1946 als RIAS-Symphonie-Orchester gegründet, 1956 – 1993 nannte es sich Radio Symphonie Orchester Berlin. In ihrem Kurzporträt betrachtet Autorin Leonie Reineke das Orchester als Fürsprecher für die Neue Musik. Als musikalischer Beitrag erklingt Olga Neuwirths Schlagzeugkonzert ›Trurliade – Zone Zero‹ mit Robyn Schulkowsky als Solistin. Die musikalische Leitung hatte Gastdirigent Jakub Hrùša, der neue Chefdirigent der Bamberger Symphoniker.

 

Feature  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Grau – vom Siegeszug einer Nicht-Farbe

Von Jörg Wunderlich

Regie: Nikolai von Koslowski

Mit Hans-Peter Bögel und Uta Simone

Ton: Hans Peter Ruhnert

MDR 2015/54’14

Fassaden, Autos, Kleidung – seit Jahren spielen graue Farbtöne eine wichtige Rolle in Architektur und Design. Grau steht für Sachlichkeit und Neutralität, aber auch für Eleganz und Zeitlosigkeit. Während die Bildschirmwelten immer farbentoller erscheinen, entstehen im öffentlichen Raum regelrechte Grauzonen. Ist dieser Trend Ausdruck einer ästhetischen Verarmung oder Zeichen einer subtilen Farbkultur? Der Autor sucht nach Antworten im Farbarchiv eines Trendscouts, im Studio einer Farbpsychologin, in einem japanischen Teehaus.

 

 

Donnerstag, 17. November 2016

 

Marktplatz  •  10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Testament fürs Internet:

Was tun mit dem digitalen Nachlass?

Am Mikrofon: Stefan Römermann

Wer heute in Deutschland verstirbt, besaß zu Lebzeiten meist zumindest ein E-Mail-Konto, viele waren darüber hinaus im Internet unterwegs, häufig Mitglied in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter oder unterhielten sogar eine eigene Homepage. Gehört der digitale Nachlass ins normale Testament? Was können Angehörige tun, falls der Verstorbene nichts Greifbares zu seiner digitalen Persönlichkeit hinterlassen hat? Unter welchen Umständen dürfen die Netz-Anbieter die Passwörter an die Hinterbliebenen herausgeben oder die Konten löschen? Wie funktionieren digitale Nachlassdienste und wie kann ich selbst für den Fall der Fälle vorsorgen? Über diese und weitere Fragen spricht Stefan Römermann im ›Marktplatz‹ mit Verbraucherschützern und Internetexperten. Fragen und Anregungen von Hörerinnen und Hörern sind wie immer willkommen.

Hörertel.: 00800.4464 4464

marktplatz@deutschlandfunk.de

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Das Knochenarchiv – wie die Paläogenetik die Archäologie revolutioniert

Von Thomas Gith

Jahrtausendealte Gräber, menschliche Skelette, verkohlte Holzbalken und zerbrochene Keramikgefäße: Anhand dieser Funde können Archäologen die Vor- und Frühgeschichte der Menschheit erforschen. Keramikgefäße verraten etwas über die Alltagskultur der damaligen Bevölkerung, Gräber über deren Bestattungsrituale, Holzbalken über die Behausungen, etwa in der Steinzeit. Auch Knochen von Tieren und Menschen sind wertvoll: Geben sie doch Aufschluss über den Speiseplan unserer Urahnen oder deren Verletzungen. Seit einigen Jahren sind Knochen in ihrem archäologischen Wert noch einmal enorm gestiegen. Der Grund: Oft lässt sich aus ihnen das Erbgut der schon vor Jahrtausenden gestorbenen Menschen und Tiere rekonstruieren.

 

 

Freitag, 18. November 2016

 

Das Feature  •  20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Maskentänzer

Das Künstlerpaar Lavinia Schulz und Walter Holdt

Von Jan Reetze

Regie: Friederike Wigger

DLF 2016

Lavinia Schulz und Walter Holdt waren ein Paar – im Leben wie auf der Bühne. Mit ihren gemeinsam entwickelten Ganzkörpermasken und Choreografien gehörten sie in den frühen 20er-Jahren zu den originellsten Protagonisten des expressionistischen Ausdruckstanzes in Deutschland. Und doch bekommen sie Schwierigkeiten im Avantgarde-Betrieb: Sie nehmen kein Geld für ihre Aufführungen an, da sie die eigene Kunst als spirituelles Werk ansehen, das nicht ›an das Geld verkauft‹ werden könne. Im Juni 1924 erschoss Lavinia Schulz ihren Ehemann und sich selbst in ihrer Hamburger Kellerwohnung, beide gerade Mitte 20. Erst 1988 fand man ihren künstlerischen Nachlass, einzigartige Masken, auf dem Dachboden des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe. Eine Recherche mit Dokumenten, Reenactment-Szenen und Musik über Leben und Werk dieses kompromisslosen, ungewöhnlichen Paares.

 

Klangkunst  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Mein Herz ist leer

Von Werner Fritsch

Mit Michael Altmann und Kae Uchihashi

Komposition: Miki Yui

Ton: Thomas Monnerjahn

DKultur/RB 2016/51’47

(Ursendung)

Ein guter Haikumacher ist ein ›Dichter des Gehörs‹, er lebt »in der Welt der Klänge«. Das schrieb der Wanderdichter Taneda Santôka (1882–1940) über sein Metier, die kurze japanische Versform. Seine modernen Haiku erzählen vom Brüllen der Brandung, vom harschen Klang des Brettspiels, vom Stimmengewirr in der Gaststube, der Stille der Berge. Der Autor und Hörspielmacher Werner Fritsch dichtete Santôkas Haiku nach und ordnete sie zu einem Zyklus. Gemeinsam mit der Komponistin Miki Yui verzahnt er den Klang der Rezitation mit den inneren Hörbildern der Verse.

 

 

Samstag, 19. November 2016

 

Klassik-Pop-et cetera  •  10:05 – 11:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Am Mikrofon: Der Journalist und Autor Ulrich Wickert

Fällt der Name Ulrich Wickert, denken viele sofort an ihn als ›Mister Tagesthemen‹: Anderthalb Jahrzehnte – 1991 bis 2006 – hat der erfahrene Journalist die Nachrichtensendung der ARD moderiert und geprägt. Der Sohn eines Diplomaten wurde 1942 in Tokio geboren und ist in Heidelberg und Paris aufgewachsen. Von seiner Liebe zu Frankreich zeugen viele seiner 32 Bücher. Wickert, selbst ausgebildeter Jurist, berichtete als ARD-Korrespondent aus Washington, New York und Paris. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen – unter anderem die Goldene Kamera und den Adenauer-de Gaulle-Preis für seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung. Ulrich Wickert selbst hat eine Stiftung gegründet, die sich für Kinderrechte einsetzt. Das Weltgeschehen betrachtet er nun ein bisschen mehr aus der Distanz, er liest viel Zeitung, sieht die Kollegen im Ersten und morgens hört er Deutschlandfunk.

 

Oper  •  19:05 – 00:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Bayreuther Festspiele

Festspielhaus

Aufzeichnung vom 27.7.16

Richard Wagner

›Die Walküre‹

Erster Tag des Bühnenfestspiels ›Der Ring des Nibelungen‹

Minutenlanges Tremolo auf einem Ton – so beginnt die ›Walküre‹ und erzeugt ein Gefühl der Finsternis, eine Welt aus Unheil und Angst. Dann mischen sich dumpfe Bässe dazu – es wird in großer Lautstärke permanent geschoben und gezogen. Pauken und Bläser fahren wie Blitze dazwischen. Ein Sturm der Elemente, der zum Sturm der Herzen wird. Schöner Wohnen bei den Hundings – wir werden in ein aufgeladenes zwischenmenschliches Verhältnis geradezu hineingezogen. Man könnte Wagners ›Walküre‹ als die eigentliche Musiktragödie des ›Ring‹ betrachten, ein Superlativ von Leid, Schmerz und Verzweiflung, wie Wagner selbst bekannte, alles ist auf leidenschaftliche Erkenntnis der Willens- und Machtlosigkeit getrimmt.

 

 

Sonntag, 20. November 2016

 

Freistil  •  20:05 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Das gewisse Etwas

Über Charisma, Aura und Ausstrahlung

Von Werner Köhne

Regie: Thomas Wolfertz

DLF 2013

Der Dalai Lama hat es, sagt man, Nelson Mandela natürlich auch und der frühere Papst Johannes Paul II. ohnehin. Lady Di soll es gehabt haben. Und was ist mit Jim Morrison, Madonna oder einem Mönch, der Manager in karge Klosterzellen zu locken vermag? Schönheit, Stil oder Charakter gehören dazu; die Werte Charisma und Aura aber wiegen schwerer. Die heutige Gesellschaft ist geradezu vernarrt in die Idee von der
(aus-)strahlenden Persönlichkeit. Ist das real? Oder ist all dies nur ein Produkt der Promi- und Castingkultur, entstanden aus einem Mangel an wirklichen Vorbildern? Heute scheinen Charisma und Aura ökonomisch und medial verformt, verstrickt in ein Verwirrspiel aus Authentizität und Inszenierung, Massentauglichkeit und Einzigartigkeit.

Nachspiel. Feature  •  18:05 – 18:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Kopf und Körper in Bewegung

Wie Sport Menschen mit Demenz helfen kann

Von Sabine Gerlach

Gerd Müller, der frühere Fußballnationalspieler und Bomber der Nation, leidet an Alzheimer. Damit ist er nicht allein. Rund 1,4 Millionen Frauen und Männer in Deutschland leben mit der Diagnose Demenz. Die meisten haben Alzheimer. Die Krankheit verläuft in mehreren Etappen. Der zunächst schleichende und dann stetig zunehmende Gedächtnisverlust geht einher mit dem Verlust von Orientierung und Denkvermögen, aber auch mit psychischen und motorischen Problemen. Bis jetzt gibt es kein Medikament, das die Erkrankung heilen kann. Alle therapeutischen Maßnahmen zielen darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören auch sportliche Aktivitäten.

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