Radiotipps

Hörfunktipps KW 32 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Hoerfunktipps KW 32

Montag, 08. August 2016
Musikszene • 20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Ende von Traditionen oder Chance für Neues?
Neue Strukturen und Perspektiven für Thüringens Musiktheater-Landschaft
Von Ullrich Bohn
Für Opernfreunde herrschten in Thüringen jahrzehntelang fast paradiesische Zustände: Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur, konnten sie entlang der Autobahn A4 zuweilen in recht kurzen Abständen diverse Theater in Erfurt, Weimar, Meiningen, Rudolstadt, Jena und Gera/Altenburg besuchen. Und dabei nicht selten auch städtebauliche Kleinode besichtigen. Doch die massiven Veränderungen der Nachwendezeit, der demografische Wandel und nicht zuletzt die stetig wachsenden Finanznöte der Städte und Regionen, haben vor allem der Musiktheater- und Orchester-Landschaft Thüringens schwer zugesetzt. Gagenverzicht, spezielle Haustarife, Spartenschließungen und der verstärkte Abbau von Orchesterstellen waren oft die Folge. Die neue rot-rot-grüne Landesregierung ist nunmehr entschlossen, mit gänzlich neuen Strukturen diesen Zwängen und Nöten zu begegnen – mit dem Ziel, dem Musiktheater in Thüringen eine langfristig abgesicherte Zukunftsperspektive zu geben. Doch die ersten Pläne zeigen, es gibt noch viel Diskussionsbedarf!
 
Freispiel • 00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Der Krieg der Söhne
Hörspiel von Barbara Kenneweg
Mit Anne-Isabelle Zils, Thimo Meitner, Rony de Maeyer, Romanus Fuhrmann u.a.
Komposition: Lula Romero
Ton: Kaspar Wollheim
RBB 2015/54’30
Battlefield, Doom, Call of Duty – sie rufen Legionen zu den Waffen und vor die Bildschirme. Inzwischen verbringen ganze Generationen von männlichen Halbwüchsigen ihre Freizeit mit Egoshootern vor dem Computer. Die Eltern sind zunehmend machtlos gegen die Lust am Zocken und reagieren irritiert und verunsichert: Was ist normale Abgrenzung gegen die Erwachsenen und was führt zur Wesensveränderung? Das Hörspiel erforscht in Spiel- und Dokumentarszenen die virtuellen Kriegszonen der Kinder- und Jugendzimmer.
 
In Concert • 20:03 – 21:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
14. Folksfest
Marktplatz, Mölln
Aufzeichnung vom 11.6.16
Locomondo – Griechenlands Supergroup mit ihrem feurigen Reggae-Ska-Rembetiko
Moderation: Holger Beythien
Locomondo zählt zu den derzeit angesagten und erfolgreichsten Bands Griechenlands. Ein Septett, das sich mit seinem feurig-furiosen Mix aus karibischen Sounds und griechischer Volksmusik auch international in die Herzen nicht nur der Weltmusikfans gespielt hat – auch in den Clubs ist die Musik von Locomondo europaweit gefragt. Bereits 2005 feierten die karibischen Helenen mit ihrem zweiten Studioalbum ›12 meres styn Jamaica‹ (›12 Tage in Jamaica‹) den internationalen Durchbruch. In Jamaica aufgenommen, findet sich darauf auch eine Neu-Interpretation des Rembetiko-Klassikers ›Frangosyriani‹. In den 30er-Jahren von dem legendären Rembetiko-Sänger und Bouzouki-Spieler Markos Vamvakaris komponiert, wird er bei Locomondo mit Reggae-Sounds verknüpft. 2009 wurde diese Fassung von Regisseur Fatih Akin in den Soundtrack seines Films ›Soul Kitchen‹ aufgenommen. Die Songs von Locomondo werden vor allem von dem zwischen verschiedenen Sprachen springenden Sänger und Gitarristen Markos Koumaris getragen, gestützt von einer munter und virtuos aufspielenden Band. Zum 14. Folksfest kam Locomondo direkt aus Griechenland nach Mölln. Als langjähriger Medienpartner dieses multikulturellen Kulturfestivals hat Deutschlandradio Kultur das Konzert auf dem nächtlichen Marktplatz der Till-Eulenspiegel-Stadt mitgeschnitten.
 
 
Dienstag, 09. August 2016
Hörspiel • 20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Atmen
Von Christian Hussel
Regie: Thomas Wolfertz
Mit Corinna Kirchhoff, Martin Brambach, Matthias Bundschuh, Gerd Wameling, Traute Hoess, Eva Löbau, Christof Wackernagel u.a.
MDR 2016/ca. 49′
Für alle reicht es nicht? Nach Jahrzehnten weltweiter Trinkwasserknappheit und zahlreichen Kriegen, die um gesicherte Ressourcenzugänge geführt wurden und Hunderte Millionen Menschen zur Flucht zwangen, haben fünf global agierende Konzerne die Versorgung der Menschheit mit dem lebensnotwendigen Nass übernommen – mit unstrittigem Erfolg. Legt die skandalöse, bis heute nicht eingedämmte Verschmutzung der Luft nicht nahe, auch die Versorgung mit gesunder, qualitätsvoller Atemluft endlich der Privatwirtschaft zu überantworten? Im Vorfeld anstehender Entscheidungen in Brüssel und andernorts lässt das Hörspiel Wissenschaftler, Politiker, Lobbyisten, Marketingexperten und widerständige Aktivisten zu Wort kommen, aber auch die unmittelbar Betroffenen: Anwohner geschützter Luftgewinnungsgebiete, selbstständige Bioerzeuger, Verkaufskräfte im stationären und ambulanten Lufthandel, Spezialisten für Wohnraumumrüstung, Atemtrainer sowie Eventmanager der beliebten Luftverkostungspartys.
 
Länderreport • 13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Auf dem richtigen Weg?
Wanderinitiativen im Saarland und in Rheinland-Pfalz
Von Tonia Koch und Anke Petermann
Das Saarland hat im April einen sogenannten Wandercent eingeführt. Via Handy können sich die Nutzer der zahlreichen Wanderwege an den Erhaltungskosten der Wege beteiligen. Der Wander- und Radtourismus bildet einen Schwerpunkt des Tourismus im Land. Tonia Koch hat nach zahlungswilligen Wanderern Ausschau gehalten und auch nach solchen, die davon wenig halten. Anke Petermann war im Nationalpark Hunsrück-Hochwald unterwegs. Dort gibt es unter anderem das Konzept ›Auf dem Weg bleiben – Wanderer von der Wildnis fernhalten‹. Dort geht es darum, dass Menschen der Nationalpark-Kernzone fernbleiben sollen, auch ohne Zäune zu ziehen oder Biotope abzusperren. Touristen sollen begreifen, dass sie Felsen, Moore, Buchenwälder auch auf den bestehenden Wegen bewundern können.
 
 
Mittwoch, 10. August 2016
Querköpfe • 21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Kabarett, Comedy & schräge Lieder
Reihe: ›Kabarettsommer der Frauen – Querulantinnen!‹ (3/6)
Christine Prayon (Teil 4 am 17.8.16)
Sie ist Reichtumsforscherin, Burg-Schauspielerin, Seelencoach und als Fundamental-Realistin eine Traumkandidatin der AfD: Birte Schneider, eine der wenigen weiblichen Hauptfiguren der ZDF ›heute-show‹. Gespielt wird sie seit 2011 von der Kabarettistin Christine Prayon, die sich damit auch für die breite Öffentlichkeit in die Topliga der politischen Kabarettistinnen gespielt hat. Wie vielfältig aber nicht nur ihre Figur, sondern auch sie selbst ist, zeigt sie tatsächlich in ihrem Programm ›Diplom-Animatöse‹. Seit 2010 ist sie damit in ganz Deutschland auf Tour und hat bereits zahlreiche renommierte Kabarettpreise gewonnen. In Rahmen des ›Querköpfe‹-Kabarettsommers ›Querulantinnen‹ hören Sie Highlights aus dem Programm, aufgenommen im Renitenztheater in Stuttgart.
 
Kakadu. Musiktag • 15:05 – 15:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
u.a. Berufe mit Musik: Chorleiter
Von Ulrike Jährling
Moderation: Tim Wiese
Berufe mit Musik … da gibt es ja so viele! Künstlerische, pädagogische, technische, sogar therapeutische. Die Liebe zur Musik ist die Grundlage. Aber dann? Was ist täglich zu tun? Was muss man dafür alles können? Was muss man aushalten? Was kann man genießen? Was ist das Besondere? Kann man davon gut leben und: Wie wird man das? Kinder fragen nach.
 
 
Donnerstag, 11. August 2016
Marktplatz • 10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk
Yoga – Trendsport, Krisenhilfe und Heilsversprechen
Am Mikrofon: Susanne Kuhlmann
Kopfstand, Kobra, Krokodil – immer mehr Menschen praktizieren Yoga. Häufig ist Stress im Alltag der Auslöser, um damit zu beginnen. Mit ›Sonnengruß‹ und ›herabschauendem Hund‹ üben knapp drei Millionen Frauen und Männer, gelassener, entspannter und vitaler zu werden. Yoga soll auch bei psychischen Belastungen und einer Reihe von Erkrankungen helfen, und Krankenkassen fördern unter bestimmten Voraussetzungen Präventions- und Therapiekurse. Ob spirituell oder vorwiegend fitnessorientiert – das Angebot an Yogakursen verschiedenster Schulen und Ausrichtungen ist groß. Wie findet sich der richtige Lehrer für die eigenen Bedürfnisse? Welchen Nutzen hat Yoga tatsächlich und welche Risiken können damit verbunden sein? Ist Yoga auch für Kinder geeignet? Diese und Ihre Fragen diskutiert Susanne Kuhlmann mit Studiogästen.
Hörertel.: 00800.4464 4464
marktplatz@deutschlandfunk.de
 
Zeitfragen. Feature • 19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Der Welt-Computer
Wie das Internet transparent, sicher und autonom werden soll
Von Thomas Reintjes
Bitcoins sind erst der Anfang. Die digitale Währung ist nur die erste Anwendung einer Technik, die vieles im Internet umkrempeln könnte. Blockchain heißt das zugrundeliegende Prinzip, und leider ist es genauso sperrig wie es sich anhört. Aber man muss es vielleicht gar nicht ganz genau verstehen, um zu begreifen, dass die Blockchain viele Probleme lösen kann, die es im Netz heute gibt. Die Blockchain lässt sich nicht abschalten und unterliegt nicht der Kontrolle einzelner Firmen oder Behörden. Sie erlaubt den sicheren Austausch von Geld, aber auch von allen möglichen anderen virtualisierbaren Dingen. Jede Transaktion wird für immer in der Blockchain protokolliert. Welche Auswirkungen das genau auf die Wirtschaft und Gesellschaften haben wird, auf die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen? Schwer zu sagen. An die besten Anwendungen hätten sie selbst wahrscheinlich noch gar nicht gedacht, erklären die Entwickler. Aber sie sind sich sicher: Der Blockchain gehört die Zukunft. Zum Beispiel in Form von Ethereum, einem Computer, der omnipräsent ist wie Äther, an keine spezifischen Geräte gebunden, und der nicht von Nutzern verlangt, einer einzelnen Institution zu vertrauen.
 
 
Freitag, 12. August 2016
On Stage • 21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Felix Meyer im Trio
Poetische Bilder für politische Botschaften
Am Mikrofon: Thekla Jahn
Aufnahme vom 3.6.16 auf dem Theaterkahn in Dresden
Auf der Straße spielt er schon seit geraumer Zeit nicht mehr, aber ein bisschen Straße ist immer noch in seiner Musik zu hören. Felix Meyer hat für sein neues Album einen Sound kreiert, der zwischen Chanson und Folk changiert und eine gehörige Portion Pop verpasst bekam. ›Fasst Euch ein Herz‹, der Titel des Albums, ist Programm, und Felix Meyer kleidet seine gesellschaftskritischen Gedanken in poetische Bilder.
 
Zeitfragen. Literatur• 19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Lyriksommer
Im Strudel der Möglichkeiten
Wenn Dichter Dichter übersetzen
Von Andrea Marggraf
Was es heißt, die richtigen Wörter für die Spiegelung von Wirklichkeiten zu finden, darüber können Lyriker einiges erzählen. Vor allem, wenn sie Gedichte übersetzen sollen, stellt sich ihnen die Frage nach den adäquaten Wortbildern in einer anderen Sprache. Das erfahren einmal jährlich Dichter im rheinland-pfälzischen Edenkoben, die auf Dichter eines ausgewählten Gastlandes treffen. Gemeinsam wird in einem intensiven Prozess die Poesie der Nachbarn ins Deutsche übersetzt. Bei der Suche nach den richtigen Wörtern müssen manchmal lange Wege gegangen werden. Einer, der schon früh diesen Prozess erlebt und in der Zeitschrift ›Die Horen‹ als Herausgeber dokumentiert hat, ist der Lyriker Johann P. Tammen. Er kennt die Gefährdungen beim Aufbruch in das Land der Poesie. Zusammen mit seinen Dichterkollegen, von denen er über die Jahre viele gefördert hat, tauchen wir ein in den Strudel lyrischer Möglichkeiten und Verwandlungen.
 
 
Samstag, 13. August 2016
Gesichter Europas • 11:05 – 12:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Kakanische Wildnis
Ein Stück Urwald im Herzen Österreichs
Mit Reportagen von Antonia Kreppel
Am Mikrofon: Johanna Herzing
DLF 2015
Zu abgelegen, Besitzverhältnisse unklar – so kam es, dass ein 460 Hektar großes Waldgebiet in den niederösterreichischen Kalkalpen über Jahrhunderte nie forstwirtschaftlich genutzt wurde. Der vermutlich größte Urwald Mitteleuropas ist nicht nur in biologischer, sondern auch in historischer Hinsicht interessant. 1782 wurde das Gebiet an die österreichische Bankiersfamilie Rothschild verkauft, die es jedoch im Wesentlichen unberührt ließ. 1942 eigneten sich die Nationalsozialisten den Wald an, den sie als ›urdeutsch‹ deklarierten und offiziell unter Naturschutz stellten. 1947 wurde er schließlich restituiert. Heute ist der Rothwald streng geschützt. Er ist Kerngebiet des auf 3500 Hektar erweiterten Wildnisgebietes Dürrenstein. Der Zugang für Besucher ist strikt geregelt. Ein Eldorado für Biologen und andere Forscher. Doch die Faszination Wildnis wird nicht von allen geteilt. Die Menschen in der Region fürchten vor allem wirtschaftliche Einbußen. Überzeugungsarbeit ist notwendig, damit Einheimische den Wildwuchs auch als Chance begreifen.
 
Feature • 18:05 – 19:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Gelegs Reise
Wie tibetische Flüchtlingskinder in die Schweiz kamen
Von Nathalie Nad-Abonji
Regie: Petra Feldhoff
Mit der Autorin, Robert Dölle, Felix von Manteuffel, Caroline Schreiber, Alexandra von Schwerin und Daniel Berger
Ton: Gertrud Melcher
WDR/RBB 2015/52’42
Es ist eine Reise in die eigene Vergangenheit, auf die sich der Tibeter Geleg Chodak begibt: von Basel nach Dharamsala in Indien. 1964, als Siebenjähriger, wurde er von dort zu Pflegeeltern in die Schweiz gebracht. Zwischen 1960 und 1964 vermittelte der Industrielle Charles Aeschimann 158 tibetische Kinder an Schweizer Familien. Geleg und die anderen Kinder kamen aus einem Heim in Dharamsala. Dort befindet sich seit 1960 der Sitz der tibetischen Exilregierung.
 
 
Sonntag, 14. August 2016
Zwischentöne • 13:30 – 15:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Musik und Fragen zur Person
Der Jurist Reinhard Merkel im Gespräch mit Michael Langer
Dr. Reinhard Merkel (Jahrgang 1950) ist Prof. em. für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg. Er ist Mitglied im Deutschen Ethikrat. Er schrieb u. a. über ›Willensfreiheit und rechtliche Schuld‹, über ›Strafrecht und Satire‹ sowie über den ›Nutzen und Schaden aus klinischer Forschung am Menschen‹. Stellung genommen hat er auch zu Fragen der Migration und ihren rechtlichen und moralischen Folgen.
 
Kakadu für Frühaufsteher • 7:30 – 8:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur
Erzähltag
Ein Geist und viele Wespen
Von Anna-Luise Böhm
Gelesen von Bettina Kurth
DKultur 2008
Moderation: Tim Wiese
Die Sommerferien sind vorbei, für Tini und Suse ist das eine mittlere Katastrophe. Denn sie wohnen leider nicht in der gleichen Stadt und können sich deshalb nur in den Ferien treffen. Und das, obwohl sie beste Freundinnen sind und am liebsten jeden Tag zusammen wären. Doch Tini sieht überhaupt nicht ein, sich von Suse zu trennen; nur um in die Schule zu latschen. Die beiden hecken einen Plan aus, um die Ferien kurzerhand zu verlängern. Wenn sie vorher gewusst hätten, was da auf sie zukommt, hätten sie von der Sache mit dem leerstehenden Häuschen sicher die Finger gelassen. Plötzlich sitzt da ein Geist auf der Schaukel im Garten, irgendwer schließt von außen alle Fensterläden und schließlich greift ein Schwarm Wespen die beiden an. So hatten sie sich das Ferienende nicht vorgestellt!

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