Hörfunktipps KW 3 Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova
Montag, 15. Januar 2018
Musik-Panorama · 21.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Carl Friedrich Abel
Sinfonien op. 1 und op. 4
Die Kölner Akademie
Nicht nur als ein letzter großer Gambist hat Carl Friedrich Abel einen ehrenvollen Platz in der Musikgeschichte verdient, sondern auch als Orchesterkomponist. Das beweist Michael Alexander Willens mit seiner Kölner Akademie in einer neuen Produktion aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal. In den mitreißenden 12 Sinfonien der Opus-Nummern 1 und 4, die Michael Alexander Willens jetzt ausgewählt hat, kann man hören, dass Abels Weg von Dresden nach London über die Residenz Mannheim mit ihrer avantgardistischen frühklassischen Orchesterkultur führte.
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Neues Image gesucht
Wie Bibliotheken an ihrer Zukunftssicherung arbeiten
Von Heinz-Jörg Graf
Einst als Ort der stillen und erbaulichen Wissensaneignung geschätzt, verändert die Bibliothek heute dramatisch ihren Charakter. Antreiber ist der digitale Wandel – immer mehr Menschen lesen und bilden sich elektronisch, die Buchausleihen sinken. Wie reagieren die Bibliotheken darauf? In welche neuen Kleider schlüpfen sie, um den eigenen Bedeutungsverlust zu stoppen? Hilft es tatsächlich, wenn die Bibliotheken eventisierte Kommunikationsorte werden, bunt und unverbindlich in ihrem Allerlei – und das Buch dabei auf der Strecke bleibt? Wie kann es der Bibliothek gelingen, selbstbewusst ihre alten Traditionen zu vertreten und das Buch mit der digitalen Moderne so zu verschmelzen, dass etwas nachhaltig Neues entsteht?
Kriminalhörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Marlov-Blue
Von David Zane Mairowitz
WDR 2016/52‘55
Moskau, Anfang der 80er-Jahre: Marlov, selbsternannter Detektiv, soll den Tod von Sergej Smirnov aufklären, der angeblich an einer unheilbaren Krankheit gestorben ist. Die Spuren führen ins Moskauer Homosexuellen-Milieu, über das in der Sowjetunion nicht einmal gesprochen werden darf. Marlov gerät in die Fänge der kriminellen Viper, die die Szene kontrolliert und gut daran verdient. Der illegale Schnüffler bringt Licht in den Fall, landet aber mit einigen Blessuren im Lubjanka-Gefängnis.
Dienstag, 16. Januar 2018
Jazz Live · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Sebastian Studnitzky
‚Memento – The String Project‘
Sebastian Studnitzky, Piano/Keyboards/Trompete
Paul Kleber, Kontrabass
Tim Sarhan, Schlagzeug
Streicher und Holzbläser des Schleswig-Holstein Musik Festival Orchesters
Sebastian Studnitzky ist seit Langem Jazzbaltica-Stammgast. 2017 stellte er sich erstmals in eigener Sache vor – und das gleich im XL-Format: ,Memento’, so überschrieb der Pianist und Trompeter sein Crossover-Konzert, das zu den Höhepunkten der letztjährigen Festivalausgabe zählte. In Niendorf konnte Sebastian Studnitzky sein wichtigstes Projekt der letzten Jahre mit Streichern und Holzbläsern des Schleswig-Holstein Musik Festival Orchesters präsentieren.
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Mängel in der artgerechten Tierhaltung
Der Mythos vom gesunden Biotier
Von Lutz Reidt
Ökokühe sind oft nicht gesünder als ihre Artgenossen in konventionellen Ställen, haben Kasseler Forscher in einer EU-weiten Studie herausgefunden. Auch Schweinen und Geflügel geht es meist nicht besser. Es ist nur ein Mythos, dass es Tieren allein deswegen besser geht, weil sie artgerechter gehalten werden. Die Unterschiede zwischen einzelnen Betrieben sind erheblich. Und kleine Familienhöfe oft nicht besser als große Tierhalter. Weil vielen Haltern der Anreiz fehlt, mehr Zeit und Geld in die Gesundheit ihrer Tiere zu investieren, wäre eine Staffelung der Abnahmepreise zielführend, die Höfe mit gesünderen Tieren stärker belohnt.
Mittwoch, 17. Januar 2018
Querköpfe · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Kabarett, Comedy & schräge Lieder
Natürlich elegant beim Tee
Homestory mit Maren Kroymann
Sie war die erste Frau, die mit einer eigenen Satiresendung im Fernsehen auftrat: Maren Kroymann. Fünf Jahre lang bespielte sie in den 90er-Jahren im Ersten mit ,Nachtschwester Kroymann’ einschlägige Frauenthemen. Gesangstalent mit kritischem Witz verbindet Kroymann seit den 80er-Jahren in ihren Bühnenprogrammen, in denen die studierte Germanistin mit Elvis-Hits und anderen Schlagern Rollenbilder der Wirtschaftswunderzeit aufs Korn nimmt. Jetzt startet die vielgefragte Schauspielerin mit Ende 60 nochmal mit einer eigenen Sendung durch: mit Ihrer Sketch-Comedy ‚KROYMANN‘ ist sie im Ersten zu sehen. Sabine Fringes hat die Kabarettistin in ihrer Berliner Wohnung besucht und mit ihr einen Kräutertee getrunken und einen Pflaumenkuchen mit Sahne sowie eine Madeleine vom Bäcker nebenan gegessen.
Hörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Vater Goriot (1/3)
Von Honoré de Balzac
Deutschlandfunk Kultur 2017/ca. 59‘30
(Ursendung)
(Teile 2 und 3 am 24./31.1.2018)
Paris, Anfang des 19. Jahrhunderts. In der bürgerlichen Pension von Madame Vauquer wohnen sieben Gäste. Darunter der ehemalige Nudelfabrikant Goriot, der von den anderen als Kauz belächelt und spöttisch Vater Goriot genannt wird. Eugène de Rastignac, weiterer Pensionsgast und ambitionierter Jurastudent, findet heraus, dass der Grund für Goriots finanzielle Verausgabung seine beiden hübschen verheirateten Töchter sind: Der Alte ist von den beiden nahezu besessen.
Donnerstag, 18. Januar 2018
Historische Aufnahmen · 22.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Zwischen Brillanz und Plüsch
Das 1. Violinkonzert von Max Bruch wurde vor 150 Jahren uraufgeführt
Von Norbert Hornig
Max Bruch tat sich anfangs schwer mit seinem so berühmt gewordenen ersten Violinkonzert. Er war verärgert darüber, dass die Geiger es seinen anderen Konzerten immer vorzogen. Aber es verwundert nicht, dass der Komponist gerade mit dem
‚g-Moll-Violinkonzert‘ seinen größten bleibenden Erfolg erzielte. Es gilt als das leichteste unter den romantischen Violinkonzerten des 19. Jahrhunderts und ist zugleich eines der wirkungsvollsten, jeder Geiger hat das Werk im Repertoire. Am 7. Januar 1868, also vor 150 Jahren, wurde das Konzert in einer revidierten und heute gültigen Fassung von dem Widmungsträger Joseph Joachim in Bremen uraufgeführt.
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Fenster zum Hirn
Wie das Silicon Valley und die Neurowissenschaft Gedanken entschlüsseln möchten
Von Matthias Eckoldt
Mark Zuckerberg kündigte auf der letzten Entwickler-Konferenz von Facebook an, ins Gedankenlesen einzusteigen. Ein Interface soll es in absehbarer Zeit ermöglichen, direkt vom Gehirn aus Textnachrichten zu senden. Tesla-Chef Elon Musk investiert ebenfalls ins Gedankenlesen und will dazu sogar Mikroelektroden ins Gehirn von Freiwilligen einsetzen lassen. Der Neurowissenschaftler Ehud Icacoff arbeitet in Berkeley an einem ‚Window into the brain‘, mit dessen Hilfe es innerhalb der nächsten Jahre möglich sein soll, Gedanken zu lesen und Befehle an das Hirn zu übermitteln. Diesseits des Atlantiks ist es dem britisch-deutschen Hirnforscher John-Dylan Haynes bereits gelungen, Computeralgorithmen so zu trainieren, dass sie einfache Gedanken aus der Hirnaktivität herauslesen können. Steht also das Fenster zu unseren Hirnen bald weit offen?
Freitag, 19. Januar 2018
Das Feature · 20.10 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Ein Festgelage wie zu Zeiten der Pest
Kiew 1918
Von Mark Zak
Deutschlandfunk 2018
Anfang 1918: Nach der russischen Oktoberrevolution herrscht Chaos in der Ukraine. Die Zentralna Rada ruft die staatliche Unabhängigkeit aus. Aber sie verfügt weder über administrative Strukturen noch über genügend Rückhalt in der Bevölkerung. Im Osten des Landes herrscht die bolschewistische Gegenregierung. Deshalb schließt die Zentralna Rada den Brotfrieden mit Deutschland und Österreich-Ungarn. Für den militärischen Beistand verpflichtet sich die Ukraine, große Mengen an Lebensmitteln zu liefern – 750.000 Soldaten marschieren ein. Die Schriftsteller Michail Bulgakow und Konstantin Paustowski, beide damals 26 und in Kiew zu Hause, beschreiben diese stürmische Zeit.
Klangkunst · 0.05 – 1.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Art’s Birthday 2018: Treatise on Musical Objects
Von Thomas Ankersmit
Deutschlandfunk Kultur 2018/ca. 54‘30
(Ursendung)
Am 17. Januar ist es wieder soweit: Die Kunst hat Geburtstag und wird 1000055 Jahre alt. Zumindest nach der Rechnung des Fluxuskünstlers Robert Filliou. Er erfand im Jahr 1963 den ‚Art’s Birthday‘, die globale Party für die Kunst. Auch dieses Jahr feiert die Ars Acustica Gruppe der EBU in über 20 Städten mit zahlreiche Konzerten und Performances. Deutschlandfunk Kultur beteiligt sich mit einer Veranstaltung im Berliner Club Berghain. Dort tritt unter anderem der Synthesizervirtuose Thomas Ankersmit auf. Er präsentiert eine elektronische Hommage an Pierre Schaeffer, den Erfinder der Musique concrète.
Samstag, 20. Januar 2018
Klassik-Pop-et cetera · 10.05 – 11.00 Uhr · Deutschlandfunk
Am Mikrofon: Das DJ-Duo Super Flu
Feliks Thielemann und Mathias Schwarz, das sind die beiden Musiker aus Halle an der Saale, die sich hinter dem Künstlernamen Super Flu verbergen. Vor 14 Jahren kreuzten sich ihre Wege, und seitdem sind sie als Duo unterwegs, als DJ-Produzenten-Komponisten-Duo, das in den Jahren mit seinem unverwechselbaren Sound ein fester Bestandteil der Technoszene geworden ist. Inzwischen sind beide weltweit tätig. Man ist in Clubs genauso präsent wie auf heimischen Festivals. Mit den Dortmunder Philharmonikern und dem Nationaltheater-Orchester Mannheim führte Super Flu eigene Werke mit einer Mischung von elektronischen Klängen und sinfonischer Musik auf und holte so erstmals sein Publikum auch in den Konzertsaal.
Lange Nacht · 0.05 – 3.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Sturmtanz
Eine Lange Nacht über neue Literatur aus Afrika
Von Gaby Mayr
Salie sitzt in Straßburg vor dem Fernseher und verfolgt die Europameisterschaft im Fußball, damit sie anschließend mit Madické im Senegal am Telefon fachsimpeln kann. Der Fotograf Nev macht eine Porträtaufnahme von Aurelia Mashilo, einer erfolgreichen Geschäftsfrau, neben ihrem Briefkasten in Nymphengestalt. Salie und Nev sind Romanfiguren und stammen aus Afrika. Sie nehmen ihr Publikum mit in afrikanische Welten jenseits von Hunger, Krieg und Katastrophen. Schriftstellerinnen und Autoren aus Afrika erzählen Geschichten voller Spannung und Witz, aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und mit überraschenden Auflösungen. Sie sind neue, starke Stimmen auf der Bühne der Weltliteratur.
Die ‚Lange Nacht‘ wird ab 23.05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.
Sonntag, 21. Januar 2018
Freistil · 20.05 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Leeres Orchester
Die weltverbessernden Effekte der Karaoke
Von Manuel Gogos
Deutschlandfunk 2018
Im Sommer 1970 tingelt der junge Schlagzeuger Daisuke Inoue durch die japanische Provinz. Für saketrunkene Firmenchefs erfindet er das Mitsinggerät – einen rot-weißen Holzkasten mit Kassettenrecorder und Gitarrenverstärker – die Karaoke (Japanisch für Leeres Orchester) ist geboren. 1998 kommt Ron Rieneck, gerade in New York karaokesüchtig geworden, nach Berlin. Mit seiner ersten eigenen Karaokemaschine schlägt der Punk voll in der Berliner Hausbesetzer-Szene ein. Heute lädt er in der Kult-Karaoke-Bar Monster Ronsons Ichiban Karaoke die Berliner Promiszene zum Chillout. Ob in Karaokebars oder beim Privatkaraoke zu Hause: Das Feature spürt jener schieren Lust nach, vor und mit anderen Menschen zu singen. Einer Lust, die auch gnadenlos sein kann.
Hörspiel · 18.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Unseres Herzens Gordischer Knoten
Diskretionen von Mary de Rachewiltz, der Tochter Ezra Pounds
Von Klaudia Ruschkowski
DKultur 2015/86‘42
Mary de Rachewiltz kam 1925 im Südtiroler Brixen als uneheliche Tochter des Dichters Ezra Pound und der amerikanischen Geigerin Olga Rudge zur Welt. Sie wuchs bei einer Bauernfamilie im Tiroler Pustertal auf, wurde aber allmählich in das Leben der Eltern in Venedig einbezogen. Auf Pounds autobiografische ‚Indiscretions‘ antwortete Mary mit dem Buch ‚Discretions‘: um ihre eigene Geschichte richtigzustellen.