Montag, 16. Juli 2018
Musik-Panorama · 21.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Richard Wagner
Ausschnitte aus der Oper ,Tristan und Isolde’ (szenisch)
Leitung: Daniel Barenboim
Aufnahme vom 11.2.2018 aus der Staatsoper Unter den Linden in Berlin
Mehrfach schon hat er ,Tristan und Isolde’ dirigiert, natürlich in Bayreuth, aber auch an anderen großen Opernhäusern. In der wiedereröffneten Staatsoper Unter den Linden hat Daniel Barenboim die Oper von Richard Wagner mit seinem Orchester, der Staatskapelle Berlin, aufgeführt, mit prominenten Sängern wie Andreas Schager als Tristan und Anja Kampe als Isolde. Die Sendung präsentiert Highlights einer Aufführung von ,Tristan und Isolde’, in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov.
Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Soziale Stadt oder Gettoplan?
Die Krise von Großwohnsiedlungen
Von Jane Tversted und Martin Zähringer
Satellitenstädte und Großwohnsiedlungen sind in ganz Europa in die Krise geraten. Berlin-Marzahn, gebaut von 1977 bis 1987 und eigentlich begehrter Wohnraum, verlor nach dem Ende der DDR Tausende Mieter, sie zogen in den Westen. Gegen das Kippen der Wohnlage durch Verwaisung setzt Berlin integrative Modelle behutsamer Stadterneuerung und den bundespolitischen Masterplan ‚Soziale Stadt‘. Im dänischen Aarhus Gellerupparken dagegen – es wurde zum Sammelpunkt ausländischer Mieter und damit angeblich zu einer Parallelgesellschaft – geht die Regierung mit einem Gettoplan vor und sucht in der Privatisierung die gesunde Mischung. Politische Strategien im sozialen Wohnungsbau.
Kriminalhörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Heldentod
Von Dirk Josczok
Regie: Beatrix Ackers
DKultur 2011/50’39
Später Abend in der U-Bahn: Yana Bischof ist mit ihrem Baby auf dem Weg nach Hause. Die alleinerziehende Mutter wird von zwei jungen Männern belästigt. Erst als sie die junge Frau am Verlassen der
U-Bahn hindern wollen, erhält sie Unterstützung durch einen Fahrgast. Die Situation eskaliert. Es kommt zum Streit mit tödlichem Ausgang. Yanas unbekannter Retter ergreift vor dem Eintreffen der Polizei die Flucht. Eine Panikreaktion? Hauptkommissar Magnus und sein Team ermitteln.
Dienstag, 17. Juli 2018
Das Feature · 19.15 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk
Psycholyse
Drogensumpf versus Psychotherapie
Von Dorothea Brummerloh
Regie: Fabian von Freier
Deutschlandfunk 2018
Die Heilung mit bewusstseinsverändernden Substanzen ist eine uralte Behandlungsmethode, die bis heute von Naturvölkern praktiziert wird. Nach der Entdeckung des LSD fanden solche Stoffe auch Einzug in der Psychotherapie. Mit dem Verbot der Halluzinogene gab man die psychedelische Psychotherapie – die Psycholyse – wieder auf. Heute existiert sie im Untergrund und verspricht, mit Hilfe von Ecstasy, LSD und Co., tiefe Schichten des Unterbewussten zu erreichen. Was Ärzte, Psychologen und angelernte Laien da im Verborgenen praktizieren, kann für labile Menschen gefährlich werden. In Berlin bezahlten zwei Menschen den Leichtsinn mit ihrem Leben.
Alte Musik · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Der Ermöglicher
Gottfried Freiherr van Swieten (1733–1803), Diplomat und Mäzen
Von Georg Beck
Was für ein wunderbarer Mäzen war dieser Gottfried Freiherr van Swieten! Sicher, die Wunder der Wiener Klassik – Haydn, Mozart, Beethoven – wären gewiss auch ohne ihn am Kunstfirmament erschienen. Nur eben, dass Gottfried Freiherr van Swieten, Diplomat in Diensten der Habsburgermonarchie, zur konkreten Erscheinung dieser Klassiker unendlich viel beigetragen hat.
Mittwoch, 18. Juli 2018
Spielweisen · 22.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und Chöre
Mitsingchor unterwegs in Paris
Seit über zehn Jahren lädt der Rundfunkchor Berlin singbegeisterte Amateure aus aller Welt nach Berlin ein, um gemeinsam mit dem Chor und unter Leitung von Simon Halsey ein Hauptwerk der chorsinfonischen Literatur einzustudieren und vor großem Publikum aufzuführen. 2018 wird Händels ,Messias’ in der neuen Philharmonie de Paris zur Aufführung gebracht. 1.000 Singstimmen folgen dem Rundfunkchor auch auf dieser Chorreise.
Hörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Ich erinnere mich – I Remember
Von Joe Brainard
Deutschlandfunk Kultur 2017/47’47
‚Ich erinnere mich‘ besteht aus rund 500 Einträgen, die stereotyp mit jenem Satz beginnen. Keine Chronologie, keine Gliederung. Nur die blitzhafte Erinnerung des Kindes, Jugendlichen oder jungen Mannes, mal mutig, mal verschämt, mal scharf beobachtet oder scheinbar banal. Beat und Pop, Aktionen und Demonstrationen beherrschen die Szene der 60er- bis 70er-Jahre. So ist ‚I Remember‘ auch ein Pop-Hörspiel.
Donnerstag, 19. Juli 2018
JazzFacts · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Das Herz auf den Lippen
Porträt des amerikanischen Trompeters Ambrose Akinmusire
Von Thomas Loewner
Ambrose Akinmusire hat sich binnen weniger Jahre als einer der herausragenden Musiker des zeitgenössischen Jazz etabliert. 2007 gewann er den renommierten Thelonious-Monk-Wettbewerb, da war der Trompeter aus Kalifornien gerade einmal 25 Jahre alt. Tatsächlich braucht sein Spiel, das technische Virtuosität, persönlichen Ausdruck und improvisatorische Kreativität auf höchstem Niveau vereint, Vergleiche mit großen Vertretern seines Instruments wie Clifford Brown oder Miles Davis nicht zu scheuen. Doch Ambrose Akinmusire setzt nicht nur als Instrumentalist Zeichen. Auf seinen bislang drei Alben für das Label Blue Note zeigt er außerdem, dass er ein Komponist mit weitem Horizont ist.
Chormusik · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Lieder von Liebe und Leid, Geburt und Tod
Norwegische ‚Folketoner‘
Norwegischer Mädchenchor
Leitung: Anne Karin Sundal-Ask
Der Norwegische Mädchenchor (Det Norske Jentekor) singt ‚Folketoner‘, Volkslieder aus verschiedenen Regionen des Landes. Manche der Lieder befinden sich schon lange im Repertoire des Chores, andere wurden extra neu gesetzt. Ergänzt werden die Volkslieder durch Lieblingstücke des Chores, etwa von Edvard Grieg. Der Chor ist einer der bekanntesten Chöre Norwegens, viele zeitgenössische Komponisten haben bereits für die Mädchen geschrieben.
Freitag, 20. Juli 2018
Das Feature · 20.10 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Die unbegrabenen Schuhe von Stutthof
Von Malgorzata Zerwe und David Zane Mairowitz
Deutschlandfunk 2018
Das KZ Stutthof in der Nähe von Danzig sollte die Kriegsmaschine der Nazis mit Zwangsarbeitern versorgen. Ungefähr 11.000 Gefangene vegetierten in dem Lager. Einer von ihnen war der Großvater von Grzegorz Kwiatkowski. Schon deshalb ist die KZ-Gedenkstätte für den Dichter und Musiker der psychedelischen Band Trupa Trupa ein besonderer Ort. Umso mehr seit 2015: Da stieß Kwiatkowski auf dem Gelände außerhalb des Stutthof-Museums auf Hunderte hastig vergrabener Schuhe. Sie waren aus Auschwitz angeliefert worden. Die Häftlinge von Stutthof mussten sie reparieren, anschließend sollten die Schuhe heim ins Reich gehen … Ganz offensichtlich blieb die letzte Ladung in Stutthof stecken.
Klangkunst · 0.05 – 1.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Rete mirabile | Wundernetz
Von Ulrike Haage und Mark Ravenhill
SWR/Deutschlandfunk Kultur/Museum für Naturkunde Berlin 2018/ca. 54’30
(Ursendung)
Unter dem Titel ‚Kunst/Natur‘ lud das Museum für Naturkunde Berlin KünstlerInnen ein, mit dem Museumsraum und seinen Objekten in Austausch zu treten. In ‚Rete mirabile‘ (lateinisch: Wundernetz) erforschen Ulrike Haage und Mark Ravenhill die klangliche Resonanz der Nasssammlung des Hauses. Inmitten von Präparaten, Aufbewahrungsgläsern und Vitrinen entsteht ein Singspiel über die Antipoden Fauna und Homines. Ein künstlerischer Illusionsraum trifft auf museale Erinnerungen.
Samstag, 21. Juli 2018
Hörspiel · 20.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Bloß keine Angst. Ein Glücksspiel
Von Georg Klein
Deutschlandfunk 2018/ca 60’
(Ursendung)
Glück haben und glücklich sein bedeuten nicht unbedingt dasselbe. Glück nennen wir einerseits jenen unverwechselbaren Schwebezustand unseres Gemüts, der den schnöden Fluss der Zeit in ein honigfarbenes Kontinuum verwandelt. Der Liebe, vor allem ihrer Vorbotin, der Verliebtheit, gelingt es, die Welt auf diese selig eigentümliche Weise zu verzaubern. Andererseits kann Glück auch ein überraschendes Geschenk des Zufalls meinen, die plötzlich aufgehende Gelegenheit, das unerwartete Zusammenkommen höchstnützlicher Umstände, den rechten Wink zur rechten Zeit. Spiele vieler Art schaffen Räume, in denen dieses Glück jählings, als grandioser Torschuss oder als Sechser im Lotto, Gestalt annehmen kann.
Lange Nacht · 0.05 – 3.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Bello e impossibile
Eine Lange Nacht der italienischen Cantautori
Von Regine Igel
Wer in den 60er- und 70er-Jahren nach Bella Italia reiste, hat den mitreißenden Melodienreichtum der Songs der Cantautori noch in den Ohren: von Lucio Dalla, Francesco de Gregori, Fabrizio de André, Francesco Guccini, Gianna Nannini, Gino Paoli, Giorgio Gaber, Enzo Jannacci, Lucio Battisti und anderen. In poetischen Mininovellen erzählen ihre Texte von Leben und Leiden sozial Ausgegrenzter, von Prostituierten und Widerstandskämpfern. Sie beklagen sozial ungerechte Zustände, provozieren das katholische Establishment, kritisieren bürgerliche Doppelmoral und drücken den Trennungsschmerz des in den Norden aufbrechenden Migranten von Braut, Mama und Heimatort aus.
Die ‚Lange Nacht‘ wird ab 23.05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.
Sonntag, 22. Juli 2018
Freistil · 20.05 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Von Evolution und Ewigkeit
50 Jahre ,2001: Odyssee im Weltraum’
Von Rainer Praetorius
Deutschlandfunk 2018
1968 kam Stanley Kubricks epochales Filmwerk ,2001: Odyssee im Weltraum’ in die Kinos. Wie schon zuvor in den USA, waren auch in Deutschland zunächst besonders junge Leute von diesem Film fasziniert. Was löste ,2001’ bei den Menschen dieser Zeit aus? Welche Botschaft vermittelte der Film? Welche dauerhaften Spuren hinterließ Kubricks Odyssee bei den Fans – die heute 50 Jahre älter sind. In der Sendung kommen einige dieser jungen Menschen von damals zu Wort: Spaceshuttle-Astronaut Ulrich Walter, Zukunftsforscher Matthias Horx, Regisseur Volker Schlöndorff, Filmtrick-Experte Bernd Kammermeier sowie Kubricks jahrzehntelanger Wegbegleiter Jan Harlan.
Musikfeuilleton · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Schlechte Zeiten, nichts als Pleiten
Der schwedische Bänkelsänger Carl Michael Bellman
Von Sabine Fringes
Für die Schweden hat er eine ähnliche Bedeutung wie Shakespeare für die Engländer: der Bänkelsänger Carl Friedrich Bellman. Bis heute gilt er als schwedischer Nationaldichter, den man jedes Jahr am Bellman-Tag am 26. Juli feiert. Auch in Deutschland hat er seine Anhänger gefunden. Für sie ist Bellman der Urvater aller Liedermacher.