Radiotipps

Hörfunktipps KW 22 für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova

Montag, 28. Mai 2018

Musik-Panorama · 21.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk

a cappella Festival Leipzig 2018

Werke von Pierre de la Rue
Vokalensemble amarcord

Der Todestag des franko-flämischen Renaissance-Komponisten Pierre de la Rue jährt sich in diesem Jahr zum 500. Mal. Das Vokalensemble amarcord nimmt das zum Anlass, um sich in einem Konzert ganz de la Rue zu widmen. Im Eröffnungskonzert ihres Festivals für Vokalmusik a cappella singen die fünf Musiker seine ‚Missa pascale‘ und ausgewählte Motetten.

 

Freispiel · 0.05 – 1.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

Kurzstrecke 74
Feature, Hörspiel, Klangkunst
Autoren/Deutschlandfunk Kultur 2018/54‘30

(Ursendung)
Hörstücke aus der freien Szene: heute unter anderem mit einer preisgekrönten Studie aus Schleifen, Zirkeln und Loops, einem fußballerisch informierten Blick aufs postfaktische Zeitalter und einer Gruselfahrt mit dem Paternoster.

 

Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Es passiert immer wieder
Gewalt gegen Kinder
Von Dorothea Brummerloh

Sie werden geschlagen, geschüttelt, getreten, psychisch gequält und vernachlässigt. Über 100 Kinder sterben jedes Jahr an den Folgen der Misshandlungen. Immer noch. Dabei haben doch Schicksale wie die von Kevin aus Bremen, Jessica aus Hamburg und Lea Sophie aus Schwerin heftige Diskussionen in Deutschland ausgelöst und zu vielen Veränderungen bei Behörden geführt. Noch nie haben Jugendämter häufiger geprüft, ob das Wohl eines Kindes gefährdet ist. Mehr Kinder werden in Obhut genommen und das Angebot früher Hilfen wurde ausgebaut. Dennoch: Die Kriminalitätsstatistik zeigt, Gewalt gegen Kinder ist alltäglich und sie nimmt zu. Ein Blick hinter die Zahlen.

 

Dienstag, 29. Mai 2018

Sprechstunde · 10.10 – 11.30 Uhr · Deutschlandfunk
Borreliose und FSME
Zeckenbisse und ihre Folgen
Studiogast: PD Dr. med. Gerhard Dobler, Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB), Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Hörertel.: 0 08 00-44 64  44 64
sprechstunde@deutschlandfunk.de
Zecken sind winzig klein und hoch gefährlich. Haben sie sich erst einmal, angelockt von Körperwärme, Atemluft und Schritten, auf ihr Opfer fallen lassen, ist es fast zu spät. Sie beißen sich in die Haut und übertragen im schlimmsten Fall Borrelien, Viren, die die gefürchtete Borreliose auslösen. Jährlich 40.000 bis 120.000 Menschen sind nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts von der Lyme-Borreliose betroffen. An der ebenfalls von Zecken übertragenen Hirn- und Hirnhautentzündung FSME erkranken zwar nur rund 250 Menschen, gefährlich sind die Fälle aber allemal.

Alte Musik · 22.00 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur

„Liebwertester Freund“ – „Bester Herr Landsmann“
Carl Philipp Emanuel Bachs Geschäftsbriefe an seinen Verleger Johann Gottlob Immanuel Breitkopf
Von Wolfram Enßlin
In den letzten 20 Jahren seines Lebens zeichnete fast ausschließlich der Leipziger Musikverlag Breitkopf für den Druck bzw. die Publikation der Werke Carl Philipp Emanuel Bachs verantwortlich. Bach war insbesondere von dem von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf weiterentwickelten Notentypendruck angetan. Die erhaltene Korrespondenz Bachs an seinen Verleger gibt sehr viel Auskunft über das Musikverlagswesen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, über die Musikdistribution, die Finanzierung des aufwendigen Herstellungsverfahrens sowie über Bachs Tätigkeit als Selbstverleger. Doch darüber hinaus geben die Briefe auch zutiefst Privates dieser beiden bedeutenden Musikpersönlichkeiten preis.

 

Mittwoch, 30. Mai 2018

Spielweisen · 22.05 – 22.50 Uhr · Deutschlandfunk
Vorspiel – Das Preisträgerkonzert
Olympia für junge Geiger
Die Internationale Menuhin Competition 2018 in Genf
Von Elisabeth Richter
Yehudi Menuhin machte schon als geigerisches Wunderkind Karriere. Sein anhaltender Erfolg basierte nicht zuletzt auf einer hervorragenden Ausbildung als Kind. Um jungen Musikern ähnliche Chancen zu geben, rief Menuhin neben seiner Menuhin School of Music in London und der Menuhin Music Acadamy in Gstaad 1983 auch die Yehudi Menuhin International Competition for Young Violinists ins Leben. Sie findet alle zwei Jahre an verschiedenen Orten statt und gilt als bedeutendster internationaler Wettbewerb für junge Geiger. Die 18. Internationale Menuhin Competition fand im April 2018 in Genf statt.

Hörspiel · 21.30 – 22.30 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Die Logik des Schlimmsten
Von Étienne Lepage
Regie: Dimitrij Schaad
Deutschlandfunk Kultur 2018/ca. 59’
(Ursendung)
Die fünf Figuren Renaud, Gabrielle, Alex, Marilyne und Yannick erzählen kurze, bissige Geschichten mit scheinbar banalem Anfang, die sich rasant zum Schlimmsten wenden. Die Protagonisten offenbaren mit scheinbarer Gleichgültigkeit ihre Schwächen und Fehler. Sie wirken dabei nicht bösartig, sondern sind offensichtlich auf der Suche zu verstehen, was mit ihnen passiert.

 

Donnerstag, 31. Mai 2018

JazzFacts · 21.05 – 22.00 Uhr · Deutschlandfunk
Romantiker mit Bodenhaftung
Der Saxofonist Evgeny Ring
Von Bert Noglik

Mit seiner Musik reflektiert Evgeny Ring eigene Gemütszustände ebenso wie seinen sozialen Beziehungsreichtum. Wenn er sich auf den amerikanischen Jazz bezieht, so spiegeln sich in seinem Spiel immer auch biografische Erfahrungen. Evgeny Ring, geboren 1987 in Rostow am Don, besuchte dort als Heranwachsender die in ihrer Art für Russland einmalige Children’s Jazz School und entschied sich dann 2007 für ein Jazzstudium an der Leipziger Musikhochschule. Zu seinen Lehrern zählten u. a. Johannes Enders, Richie Beirach und David Liebman. Eine musikalische Heimat fand Evgeny Ring in dem von ihm formierten Quartett, das bereits zwei viel beachtete Alben vorgelegt hat.

Zeitfragen. Feature · 19.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Urknall, Sterne, Leben
Eine kurze Geschichte des Universums
Von Dirk Lorenzen

Vor knapp 14 Milliarden Jahren ist unser Universum im Urknall entstanden. Einige Hundert Millionen Jahre war der Kosmos eine dunkle Ödnis, durch die nur kalte Wolken aus Wasserstoff und Helium waberten. Durch die Wirkung der Dunklen Materie verklumpten die Gasmassen und bildeten die Bausteine der Galaxien. Die ersten Sterne zündeten und es wurde wieder hell im Kosmos. Das All dehnte sich aus und die kleinen Galaxien verschmolzen miteinander – so entstand auch unsere Milchstraße. Die ersten massereichen Sterne schmiedeten weitere Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Eisen und Gold. Damit lieferten sie die Rohstoffe, aus denen die Erde besteht – und wir Menschen.

 

Freitag, 1. Juni 2018

Das Feature · 20.10 – 21.00 Uhr · Deutschlandfunk
Das große Los
Die Jagd der Auktionshäuser nach kostbarer Ware
Von Jenny Hoch
Deutschlandfunk 2018
Seitdem die Kunstpreise ins Astronomische gestiegen sind, sind Auktionen durchgestylte Verkaufsshows, bei denen nichts dem Zufall überlassen wird. Doch wo kommen all die Bilder her, die in immer kürzeren Abständen unter dem Hammer landen? Florian Illies ist Bestsellerautor und Leiter des Berliner Auktionshauses Villa Grisebach, der ersten Adresse für Klassische Moderne in Deutschland. Er bekommt von Flohmarkttinnef bis zu unsignierten Meisterwerken so ziemlich alles angeboten, was mal irgendwo an einer Wand hing. Wir begleiten den Experten für das 19. Jahrhundert bei der Akquise besonders spannender Stücke. Wir fiebern mit Einlieferern mit, ob ihre Stücke wirklich so viel wert sind, wie sie glauben. Und wir gehen mit Sammlern auf die Jagd nach unentdeckten Schätzen.

Klangkunst · 0.05 – 1.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
ENIAC Girls
Von Udo Moll
Deutschlandfunk Kultur 2018/ca. 54’30
(Ursendung)

Sechs Mathematikerinnen programmierten ab 1945 in Philadelphia den ersten vollelektronischen Computer der Welt. Der ENIAC war 167 Quadratmeter groß, tonnenschwer und fehleranfällig. Für die Programmierung gab es keine Grundlagen – Techniken und Methoden wurden von den ENIAC Girls erarbeitet. Und doch dauerte es über 50 Jahre, bis die wegbereitende Arbeit der sechs Programmiererinnen als solche erkannt und gewürdigt wurde. Mit Field Recordings, Interviews und einem Ensemble aus Perkussion, Hammond-Orgel, Gitarre, Stimme und Analogsynthesizern erzählt der Komponist Udo Moll eine beinahe vergessene Geschichte an der Schwelle zum Computerzeitalter.

 

Samstag, 2. Juni 2018

Gesichter Europas · 11.05 – 12.00 Uhr · Deutschlandfunk
Das afrikanische Lissabon
Zwischen Toleranz und latentem Rassismus
Von Tilo Wagner

Seit dem Zeitalter der Entdeckungen im 15. Jahrhundert spielt Afrika eine wichtige Rolle im Bewusstsein Portugals. Nach dem Ende des Kolonialreichs in den 70er-Jahren kamen Hunderttausende weiße Portugiesen nach Portugal. Später folgten viele schwarze Afrikaner aus den ehemaligen Kolonien, die in Europa auf der Suche nach einer besseren Zukunft waren. In Portugal fanden sie vor allem schlecht bezahlte Jobs im Baugewerbe oder in der Gebäudereinigung und lebten in Lissabon oder Porto häufig in slumartigen illegalen Wohnvierteln. Rechtsradikale Parolen und offene Gewalt gegen afrikanische Migranten kommen in Portugal sehr selten vor. Doch es herrscht ein latenter Rassismus, gegen den die Afrikaner und Portugiesen dunkler Hautfarbe zu kämpfen haben.

Lange Nacht · 0.05 – 3.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
Sonnenuntergang im Wienerwald
Eine Lange Nacht über Ödön von Horváth
Von Nikolaus Scholz und Andreas Kloner

Ödön von Horváth wurde am 9. Dezember 1901 in Sušak an der Adria geboren. Sein Interesse für die Kunst, insbesondere für die schöne Literatur, regte sich relativ spät. Ab den 20er-Jahren lebte er abwechselnd in Berlin, Salzburg und bei seinen Eltern im oberbayrischen Murnau am Staffelsee, wo er sich intensiv der Schriftstellerei widmete. Nachdem er als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus 1936 aus Deutschland verwiesen worden war, verließ er das Land und erreichte Ende Mai 1938 Paris. Wenige Tage später, am 1. Juni, wurde er während eines Gewitters auf dem Heimweg auf dem Pariser Boulevard Champs-Élysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Eine ‚Lange Nacht‘ über einen Poeten, der sich selbst als eine typisch österreichisch-ungarische Angelegenheit sah.

Die ‚Lange Nacht‘ wird ab 23.05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.

 

Sonntag, 3. Juni 2018

Konzertdokument der Woche · 21.05 – 23.00 Uhr · Deutschlandfunk
Forum neuer Musik ‚Echoes of ‘68‘
Werke von Elena Mendoza, Lea Letzel, Hans-Joachim Hespos und Julia Mihály
Fluxus kommt von Fließen, und tatsächlich zerflossen in den 60er-Jahren bei dieser Kunst die Grenzen zwischen Bild, Musik und Theater. Gleichzeitig fand ganz Ähnliches auch auf der politischen Bühne statt. Die 68er-Bewegung stellte alles Bestehende radikal infrage. Beim Forum neuer Musik 2018 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal ließ Elena Mendoza die Instrumentalisten zwischen Musik- und Theaterspiel hin und her switchen. Hans-Joachim Hespos inszenierte Bühnenrituale wie das Umbauen zwischen zwei Stücken. Lea Letzel kombinierte Klang mit Video und Computerprogrammen und Julia Mihály zerstückelte politische Texte der 68er-Bewegung und fragte, was diese uns heute noch zu sagen haben.

Hörspiel · 18.30 – 20.00 Uhr · Deutschlandfunk Kultur
„Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke”
Frei nach Motiven aus Mary Shelleys biografischen Notizen
Von Cristin König
Deutschlandfunk Kultur 2018/ca. 70’
(Ursendung)

1816. Am Genfer See trifft sich eine besondere Gesellschaft: Lord Byron, Percy Shelley, Mary Shelley, ihre Stiefschwester und ein befreundeter Arzt. Alle gerade mal um die 20, unverheiratet. Gewitter und Dauerregen halten die Fünf im Haus. Sie vertreiben sich die Zeit mit Vorlesen, Politisieren und Fantasieren – die Idee zu ‚Frankenstein‘ entsteht. Jahre später sterben die drei Männer durch Drogen, Selbstmord, Ertrinken. Die einsame Mary Shelley erinnert sich an jene Nacht, in der das Monster geboren wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert