Hörfunktipps KW 22 Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova
Montag, 29. Mai 2017
Musik-Panorama • 21.05 – 22.50 Uhr • Deutschlandfunk
Beethovenfest Bonn 2016
Werke von Claude Debussy und Igor Strawinsky
Les Siècles
Leitung: François-Xavier Roth
Am Mikrofon: Johannes Jansen
„Les Siècles“ heißt: die Jahrhunderte. Der Name steht für die Überzeugung, dass sich die Klangvorstellung vergangener Jahrhunderte in den Instrumenten der jeweiligen Zeit manifestiert. Was bei der Wiedergabe von Barockmusik heute beinahe als Normalfall gilt, ist bei Debussy und Strawinsky noch alles andere als selbstverständlich. François-Xavier Roth und sein Orchester Les Siècles rufen uns die Tatsache ins Gedächtnis zurück, dass Streichinstrumente bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit Darm- und nicht mit Stahlsaiten gespielt wurden. Auch bei den Bläsern sind Unterschiede zum Standardinstrumentarium von heute nicht zu überhören.
Kakadu. Infotag • 15.05 – 15.30 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
U.a. (Über)leben in der Natur
Von Annette Bäßler
Moderation: Patricia Pantel
Könnte man ganz allein in der Natur überleben? Sich von Pflanzen ernähren? Sauberes Wasser finden? Sich warm halten? Die Kinderreporter machen einen Survivalkurs beim Oekowerk Berlin.
Zeitfragen. Feature • 19.30 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
Löschen oder Aushalten?
Was tun gegen Hass und Lüge im Netz
Von Christina Küfner
Mehr Mitsprache für alle! Das Internet, so glaubten viele am Anfang, werde Diskussion und Austausch beflügeln – und zwar im positiven Sinne. Inzwischen wird der digitale Raum jedoch mehr und mehr als weltweite Bühne für hemmungslosen Hass und ideologisch motivierte Irreführungen missbraucht. Während sich die Politik um die Löschung justiziabler Inhalte bemüht, versuchen Medienpädagogen und Psychologen, dem Ausufern der Hetze mit Präventionsarbeit zu begegnen. Wie viel Sanktion ist erlaubt, wie viel Aushalten erfordert die Meinungsfreiheit? Die Gesellschaft muss ihre Diskursfähigkeit neu vermessen – eine Herausforderung, die in der Hitze des Bundestagswahlkampfs umso schwieriger wird.
Dienstag, 30. Mai 2017
Das Feature • 19.15 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk
Verschlusssache
Nur für den Dienstgebrauch – Über das sichere Herkunftsland Bosnien-Herzegowina
Von Rainer Schwochow
Dlf 2017
Seit 2014 gilt Bosnien-Herzegowina für die Bundesrepublik Deutschland als sicheres Herkunftsland. Ein interner Lagebericht des Auswärtigen Amtes über die politische Situation des Balkanstaates zeichnet ein anderes Bild. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist lediglich eine Fassung mit vielen geschwärzten Stellen. Die Begegnungen mit Menschen in Bosnien bestätigt, was hinter den schwarzen Balken geschrieben steht: Ethnische und religiöse Diskriminierung, Verfolgung und Korruption gehören zum Alltag im Land. Viele Menschen haben jegliches Vertrauen in den Staat verloren und wollen ihre Heimat verlassen. Wie sehen deutsche Politiker das sichere Herkunftsland? Ist das Engagement der Weltgemeinschaft nach dem Friedensvertrag für Bosnien am Ende gescheitert?
Zeitfragen. Feature • 19.30 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
Die tropische Wunderbohne
Unsere Sucht nach Soja
Von Dirk Asendorpf
Eiweißpflanzen wie Ackerbohne oder Erbse werden in Deutschland kaum noch angebaut, der Rapsboom zur Biodiesel-Erzeugung hat den Trend noch verstärkt. Das Eiweiß im Viehfutter stammt zu großen Teilen aus importierter Soja. Doch die Gülle der damit erzeugten Tiere bleibt in Deutschland. Dieser globale Nährstofftransport beflügelt das Agrobusiness, hat aber gravierende Folgen und Nebenwirkungen. In den Herkunftsländern der Soja – vor allem Brasilien, Argentinien und USA – führt er zu genveränderten Monokulturen und bedroht den Regenwald, bei uns steigt die Nitratbelastung des Grundwassers. EU, Bundes- und Landesregierungen wollen den Trend umkehren. Der Eiweißpflanzen-Anbau wird gefördert, sogar Soja wächst inzwischen in Deutschland.
Mittwoch, 31. Mai 2017
Spielweisen • 22.05 – 22.50 Uhr • Deutschlandfunk
Vorspiel – Das Preisträgerkonzert
Pianisten-Wettstreit auf dem Frühlingshügel
Der 15. Internationale Arthur Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv
Von Ruth Kinet
„Ich bin vor dem Konzert müde, nicht danach“, sagte Arthur Rubinstein einmal, der große Klaviervirtuose des 20. Jahrhunderts. Wie wach sie das Musizieren am Klavier macht, das müssen die Teilnehmer des 15. Arthur Rubinstein-Klavierwettbewerbs in Tel Aviv zwei Wochen lang unter Beweis stellen: solo, kammermusikalisch und in Konzerten mit Orchester. Die Pianisten, die nicht jünger als 18 und nicht älter als 32 Jahre sein dürfen, sollten dafür eine herausragende Kondition und künstlerische Meisterschaft mitbringen.
Feature • 0.05 – 1.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
Spiel und Ernst
Yin und Yang spielen Tischtennis oder: Das Geheimnis des chinesischen Nationalsports
Von Lou Brouwers
WDR/RBB/DKultur 2005/53’08
Die Wiege des Tischtennis liegt in England. Die meisten Tischtennis-Weltmeister kommen jedoch seit 1959 aus China, wo die schnellste Ballsportart Volkssport ist. Warum ist das so? Lou Brouwers – selbst passionierter Tischtennis-Amateur – geht der Frage nach und landet im Shaolin-Kloster, dem Tempel des Kung Fu. Ist Tischtennis womöglich gar kein Ballsport, sondern vielmehr eine Art asiatischer Kampf- und Denksport? Ist das chinesische Tischtennis ein Spiegel der Kultur des Landes?
Donnerstag, 1. Juni 2017
Marktplatz • 10.10 – 11.30 Uhr • Deutschlandfunk
Erholt und mobil?
Arbeitsrecht und Urlaub
Am Mikrofon: Constanze Elter
Hörertel.: 0 08 00.44 64 44 64
Jeder Arbeitnehmer muss sich vom Stress und den Mühen des Alltags auch mal erholen können. Darauf hat er einen Rechtsanspruch – im Bundesurlaubsgesetz ist ein Mindesturlaub von 24 Werktagen pro Jahr festgeschrieben. Trotzdem drehen sich immer wieder viele Streitfragen rund um das Thema Urlaub: Müssen Wunschtermine genehmigt werden? Lässt sich Resturlaub auszahlen? Gibt es Kollegen, die in erster Reihe stehen beim Urlaub? Wann verfällt Urlaub? Welche Ansprüche haben Teilzeitbeschäftigte? Was ist eigentlich, wenn Angestellte in den Ferien krank werden? Kann ich an freien Tagen mein Diensthandy ignorieren? Und darf ich im Urlaub überhaupt arbeiten? Gemeinsam mit Studiogästen klärt Constanze Elter diese und weitere Fragen rund um Ihr (Arbeits-)Recht auf Ferien.
Zeitfragen. Feature • 19.30 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
„Es war diese Sehnsucht!“
Wenn der Wunsch nach Nähe krankhaft wird
Von Tim Wiese
Über ein Jahr stellt Flori seiner Exfreundin nach. Wartet vor ihrer Haustür, verfolgt sie und taucht immer wieder an ihrem Arbeitsplatz auf. Die Gedanken an seine verflossene Partnerin bestimmen jeden Tag. Der 32-Jährige ist getrieben von dem Wunsch, in ihrer Nähe zu sein und dieses eine klärende Gespräch zu führen. Es soll alles zum Guten wenden. Dabei gerät nicht nur Floris Leben, sondern auch das Leben der Exfreundin aus den Fugen. Der psychische Druck, die ständige Belastung und die Angst sind enorm. Schließlich ist sie es, die einen Weg findet, sich und ihm zu helfen. Warum können einige Menschen nicht von einer bestimmten anderen Person lassen? Verschärfen soziale Netzwerke im Internet das Problem? Wann werden Stalker gefährlich und wie lassen sie sich stoppen?
Freitag, 2. Juni 2017
On Stage • 21.05 – 22.00 Uhr • Deutschlandfunk
Zeitgenössisch alt
Das Duo Hats Fitz und Cara
Aufnahme vom 15.5.16 beim Bluesfestival Schöppingen
Am Mikrofon: Tim Schauen
Der australische Bluesmusiker Hats Fitz lernte während einer Europatournee Cara Robinson, die u.a. für Jamiroquai und Rihanna gesungen hatte, kennen – seitdem sind sie auch musikalisch ein Paar: er an der (Slide-)Gitarre, sie spielt Schlagzeug, Waschbrett oder Flöte; beide singen. Eine skurrile, höchst spannende Mischung von australischem Blues und irisch-amerikanischer Roots-Musik.
Zeitfragen. Literatur • 19.30 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
Aphrodite muss warten
Paphos auf Zypern ist Europäische Kulturhauptstadt 2017
Von Barbara Spengler-Axiopoulos
Dass ausgerechnet die zypriotische Kleinstadt Paphos mit ihren nur 30000 Einwohnern Europäische Kulturhauptstadt 2017 ist, wurmt die Bewohner der deutlich größeren Hauptstadt Nicosia. „Wir haben das beste Konzept vorgelegt“, sagen die Kulturmanager von Paphos selbstbewusst. Das 2300 Jahre alte Provinzstädtchen hat beeindruckende Zeugen aus der Antike auf seiner Seite, römische Mosaike und ptolemäische Königsgräber, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die wichtigste Verbündete von Paphos aber ist die Liebesgöttin Aphrodite, von der der Mythos behauptet, sie sei bei einer Felsengruppe nahe der Stadt dem Meer entstiegen. Die Liebesgöttin ist noch heute populär, nicht nur bei Schriftstellern und Dichtern von Paphos, auch bei Künstlern im türkisch besetzten Norden Zyperns.
Samstag, 3. Juni 2017
Klassik-Pop-et cetera • 10.05 – 11.00 Uhr • Deutschlandfunk
Am Mikrofon: Der Bratschist Adrien Boisseau und der Cellist Raphaël Merlin vom Quatuor Ébène
Das Quatuor Ébène gehört zu den führenden Streichquartetten der Welt. 1999 in Frankreich gegründet, studierte das Ensemble unter anderem bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág. Der Sieg beim ARD Musikwettbewerb 2004 wurde zum Karrieresprungbrett. Der Cellist Raphaël Merlin gehörte damals bereits seit zwei Jahren zum Quartett. Er hat auch Komposition und Dirigieren studiert, außerdem hegt der Mittdreißiger eine Leidenschaft fürs Jazzklavier. Adrien Boisseau ist mit Mitte 20 der Jüngste im Ensemble. Ausgebildet von Tabea Zimmermann, spielt er seit Januar 2015 als Bratscher im Quatuor Ébène. Das französische Streichquartett präsentiert das klassische Kernrepertoire – zugleich sorgen seine Ausflüge in andere stilistische Gefilde regelmäßig für Aufsehen.
Lange Nacht • 0.05 – 3.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
„Oh Bartleby! Oh Menschheit!“
Die Lange Nacht über den amerikanischen Schriftsteller Herman Melville
Von Manfred Bauschulte
Herman Melvilles Figuren von ‚Bartleby‘ über ‚Benito Cereno‘ zu ‚Billy Budd‘ haben heute ihren festen Platz in der Weltliteratur. Kaum bekannt ist dagegen, dass ihr Autor, als er 1891 starb, vergessen war. Seine Zeitgenossen hielten schon sein bekanntestes Werk ‚Moby Dick oder Der Wal‘ (1851) für schlicht unlesbar. Die Laufbahn Melvilles, der als junger Matrose auf Kriegs -und Walfangschiffen diente und Abenteuerromane über das Leben auf See schrieb, war nach dem Misserfolg von ‚Moby Dick‘ beendet, bevor sie richtig beginnen konnte. Für den Rest seines Lebens arbeitete er als Zollinspektor im Hafen von New York. Eine ›Lange Nacht‹ auf den Spuren dieses ungewöhnlichen Lebens – durch die Südsee, durch Europa und den Orient.
Die ‚Lange Nacht‘ wird ab 23.05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.
Sonntag, 4. Juni 2017
Konzertdokument der Woche • 21.05 – 23.00 Uhr • Deutschlandfunk
Rheingau Musik Festival 2016
Werke von Tan Dun, Astor Piazzolla und Franz Schubert
Stradivari Quartett
Es duftete nach Holz und Leim, wenn Antonio Stradivari in einer kleinen Werkstatt in Cremona an seinen Geigen schnitzte. Als eines der wenigen Streichquartette weltweit spielt das Schweizer Stradivari Quartett ausschließlich auf Instrumenten des genialen Italieners. Die Musiker erzählen vom geheimnisvollen Klang ihrer Strads und fesselnde Geschichten, die sich um ihre Instrumente ranken. Und von ihrem Konzert beim vergangenen Rheingau Musik Festival. Dort spielten sie ‚Eight Colors‘ des chinesischen Komponisten Tan Dun, außerdem das spannungsreiche ‚Streichquartett D 887‘ von Franz Schubert und die verführerisch sinnlichen ‚Cuatro estaciones portenas‘ von Astor Piazzolla.
Hörspiel • 18.30 – 20.00 Uhr • Deutschlandfunk Kultur
Cousine Lisbeth (1/2)
Von Cécile Wajsbrot nach Honoré de Balzac
Regie: Christiane Ohaus
DKultur/RB 2017/82′
(Ursendung)
Paris im Jahre 1838. Madame Adeline Hulot, schöne Lothringerin im besten Alter, könnte die Mittel für die Verheiratung ihrer Tochter Hortense beschaffen, wenn sie dem unverhohlenen Werben des Hauptmanns der Ehrengarde und Parfümfabrikanten Crevel nachgäbe. Das Vermögen der Familie brachte Adelines Ehemann durch. Still folgt dem Geschehen die Cousine Lisbeth, die ihre Tage im Palais der Familie verbringt. Nahe am Louvre in einer dunklen Straße liegt Lisbeths Wohnung. Dort birgt sie ein Geheimnis. (Teil 2 am 5. Juni 2017)
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