Radiotipps

Hörfunktipps KW 15 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Montag, 10. April 2017

 

Musik-Panorama  •  21:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Kammermusikfest Spannungen 2016

Werke von Niels Wilhelm Gade, Robert Muczynski, Francis Poulenc und Franz Schubert

Am Mikrofon: Norbert Hornig

Mit einem großen Auftritt für die Bläser ging das Kammermusikfest Spannungen 2016 ins Finale. Zum Auftakt erklangen die ›Fantasiestücke für Klarinette und Klavier, op. 43‹ des dänischen Romantikers Niels Wilhelm Gade, die man nur selten hört. Eine veritable Rarität ist das ›Fantasietrio für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 26‹ des US-amerikanischen Komponisten und Pianisten Robert Muczynski. Mit dem ›Sextett für Bläser und Klavier‹ von Francis Poulenc folgte ein Meisterwerk, das vor Ideenreichtum und Spielwitz nur so sprüht. Eine Ikone der Kammermusik, das ›Oktett, D 803‹ von Franz Schubert, bildete den krönenden Abschluss des vielgestaltigen Programms.

 

In Concert  •  20:03 – 21:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Suzanne Vega und Duo

Alte und neue Songs in Triovarianten

Moderation: Holger Beythien

Es war ein ganz besonderer Abend im Carl-Orff-Saal des Münchner Kulturzentrums Gasteig. Nicht nur, weil mit Suzanne Vega eine der bekanntesten und stilprägendsten Singer/Songwriterinnen der USA auftrat, sondern auch, weil sie bekannte Songs wie ›Crack in the Wall‹ oder ›Gypsy‹ mit neuen Songs ihres aktuellen Albums ›Lover, Beloved‹ ergänzte, die sie mit neuen Arrangements nur von einem Duo begleiten ließ.

 

Kriminalhörspiel  •  21:30 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Mündig

Von Dirk Josczok

DKultur 2017/ca. 59′

(Ursendung)

Hauptkommissar Magnus ist Zeuge eines Autounfalls. Eine junge Frau wird überfahren, der Fahrer flüchtet unerkannt. Bei der Obduktion der Toten werden Verletzungen festgestellt, die nicht vom Zusammenprall mit dem Wagen stammen. Raimund Grazer, der Verlobte der toten Frau, ist vor Jahren wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden. Magnus und sein Team ermitteln. Diesmal ohne ›Freddy‹. Während ihre Kollegen der Wahrheit auf der Spur sind, trifft die schwangere Kommissarin eine einsame Entscheidung.

 

Dienstag, 11. April 2017

 

Jazz Live  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Frank Woeste

Piano solo

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt

Der in Hannover geborene Frank Woeste stammt aus einer musikalischen Familie und wird als Jungstudent am Bremer Konservatorium klassisch unterrichtet. Nach einem einjährigen US-Aufenthalt und seinem Abitur in Wilhelmshaven entschließt er sich Ende der 90er-Jahre, nach Paris zu gehen, um dort zu studieren. Und im Gegensatz zu vielen deutschen Musikern, die sich im Ausland ausbilden lassen, danach aber dann doch wieder zurückkehren, ist Woeste geblieben. Um Frank Woeste als improvisierenden und komponierenden Pianisten kennenzulernen, bietet sich kaum etwas besser an als ein unbegleiteter Auftritt. Im Bonner BeethovenHaus bot er ein kurzweiliges Soloprogramm mit stilistischen Anleihen bei Klassik und Romantik ebenso wie bei Jazz und Minimalismus.

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Landwirtschaft ohne Bauern?

Vom langsamen Ende eines Berufsstandes

Von Ernst Ludwig von Aster

Aussaat im März, Ernte im Sommer. Allerdings ohne Landwirt. Im britischen Shripshore wird dieses Jahr erstmals ein Hektar Getreide angebaut und geerntet, ohne dass ein Mensch den Acker betritt, er wird komplett von autonomen Maschinen bewirtschaftet. Seit Jahrzehnten schrumpft der Bauernstand auch hierzulande. Die Leistungssteigerung der Landwirtschaft erhöhte zwar die Flächenerträge, der Preisverfall für viele Agrarprodukte und der Einstieg in die Bioenergie aber auch den Druck auf den ländlichen Raum. Derweil erreichen die Pachtpreise für Agrarland immer neue Spitzenwerte. Auf der Strecke bleiben vor allem kleinere Betriebe, die an der Rentabilitätsschwelle arbeiten. Nicht zuletzt weil die staatliche Förderung immer noch Großbetriebe bevorzugt. Derweil kämpfen Jung- und Kleinbauern ums Überleben. Und setzen mal auf ökologischen Landbau, mal auf solidarische Landwirtschaft.

 

Mittwoch, 12. April 2017

 

Querköpfe  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Kabarett, Comedy & schräge Lieder

Auf ein Gedeck mit Herbert Knebel

Eine Homestory mit Uwe Lyko

Von Sabine Fringes

Dicke Hornbrille, blaue Schirmmütze und beiges Sakko – das sind die unverwechselbaren Kennzeichen des rüstigen Ruhrpott-Rentners Herbert Knebel. Seit bald 30 Jahren schwadroniert er auf den Bühnen der Republik über Gott und die Welt, über das Rauchen, Fußball und das »Showbizzniss« und warum er an der Wursttheke einen »Hals von hier bis Castrop« kriegt. Mit Anfang 30 schuf Uwe Lyko die Figur des Rentners Herbert Knebel und nähert sich nun selbst dem Alter seiner Bühnenfigur. Zeit für einen Besuch, des »ewigen Rentners« bei ihm zu Hause, ganz privat, in Essen.

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Flaneure der Aufmerksamkeit

Wie sich unser Bild von Prominenz wandelt

Von Tim Wiese

Mit den Massenmedien ist die Zahl der Prominenten immer weiter gewachsen. Schließlich liefern sie den Stoff für Schlagzeilen, locken Menschen in die Kinos oder sorgen für Einschaltquote. Heute kann angeblich jeder ein Star sein. Das suggeriert zumindest die neue Medienwelt. Die Sehnsucht nach Berühmtheit treibt viele Jugendliche an. Auf Plattformen im Internet finden sie eine Bühne. In einer Studie der University of California bezeichnen befragte Kinder Ruhm als wichtigsten Wert im Leben. Doch was zeichnet Prominenz eigentlich aus? Wie hat sie sich durch den Wandel der Medien verändert? Ermöglichen die neuen Medien tatsächlich jedem 15 Minuten Berühmtheit, wie es Andy Warhol einst prognostiziert hat?

 

Donnerstag, 13. April 2017

 

Historische Aufnahmen  •  22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

»Mr. Handel’s new Grand Oratorio«

Vor 275 Jahren wurde der ›Messias‹ von Georg Friedrich Händel uraufgeführt

Von Helga Heyder-Späth

Im März 1742 kündigte The Dublin Journal für den 13. April die Uraufführung von »Mr. Handel’s new Grand Oratorio, call’d the Messiah« an, die in Mr Neale’s Great Musick Hall in Dublin stattfinden sollte. Georg Friedrich Händels »neues großes Oratorium« war ein Experiment, denn er und sein Librettist Charles Jennens griffen darin nicht, wie allgemein üblich, auf einen Stoff aus dem Alten Testament zurück, sondern stellten eben den Messias in den Mittelpunkt einer Bühnenunterhaltung. Den Puritanern war das ein Dorn im Auge. Aber der Erfolg gab Händel recht. In den 275 Jahren seit seiner Entstehung ist die Aufführungstradition für den ›Messias‹ nie abgebrochen. Und schon um 1900 hat man begonnen, Händels populärstes Meisterwerk mit dem berühmten Hallelujah-Chor auch auf Tonkonserven festzuhalten.

 

Konzert  •  20:03 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Heidelberger Frühling – Neuland Lied
Stadthalle Heidelberg
»Was kann das Lied?«, fragt auch in diesem Jahr der Heidelberger Frühling. Und gibt zum zweiten Mal eine Antwort darauf. Das Projekt ›Neuland Lied‹ ist in diesem Jahr ›In der Fremde‹ überschrieben. Es gibt den ›Divan of Song‹ mit einer Liedreise von Fernost nach Nahost, es gibt Liedkonzerte als Begegnungen mit Kulturen. Es gibt auch ganz klassische Konzerte, Neuinterpretationen des Alten oder Ausflüge ins Melodram. Wir senden Ausschnitte aus drei Konzerten mit Werken für Stimme und Kammerensemble.

Freitag, 14. April 2017

 

On Stage  •  15:05 – 16:00 Uhr  •  Deutschlandfunk
Spezial
Lyrisch und lebendig
Lena Willemark und die Thüringer Symphoniker
Von Sylvia Handke
Lena Willemark zählt zu den bedeutendsten schwedischen Folkmusikern. Sie singt mit kraftvoller, warmer Stimme Lieder, und auch durch ihr Spiel auf der Violine schafft sie es, Emotionen auszudrücken. Die 1960 geborene und am Königlichen Konservatorium in Stockholm ausgebildete Musikerin sucht nach einer besonderen Klangsprache, für die sie oft eine Brücke von schwedischer Musik aus dem Mittelalter, vom Folk zum Jazz schlägt, denn sie beherrscht auch die Kunst der Improvisation. Beim Weltmusikfestival Rudolstadt spielte sie mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt eine Mischung aus traditionellen und zeitgenössischen Songs, lyrischen wie temporeichen Stücken.

 

Klangkunst  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Every Time A Ear Di Soun

Radiokunstreihe von documenta 14 und DKultur 2017

DKultur 2017/ca. 50′

(Ursendung)

Klänge sind von Natur aus in Bewegung. Mithilfe des Mediums Radio können sie jede Entfernung überbrücken. Deshalb präsentieren die documenta 14 und Deutschlandradio Kultur eine weltumspannende Ausstellung im Äther: ›Every Time A Ear Di Soun‹ zeigt 30 neue Hörstücke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern und historisches Material aus unterschiedlichen Audioarchiven. Diese Klänge gehen über die Antennen von acht Rundfunksendern auf der ganzen Welt – und sie erscheinen im Klangkunstprogramm von Deutschlandradio Kultur während des documenta-Zeitraums vom 8. April bis

  1. September. Der Titel der Ausstellung ist einem Song des jamaikanischen Dub-Poeten Mutabaruka entlehnt. Er bedeutet ›Immer wenn ich den Klang höre‹.

 

Samstag, 15. April 2017

 

Gesichter Europas  •  11:05 – 12:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Istanbul – Weltstadt im Schatten des Terrors

Mit Reportagen von Susanne Güsten

Am Mikrofon: Jeanette Seiffert

In den vergangenen Monaten wurde Istanbul von einer ganzen Reihe verheerender Terrorangriffe erschüttert – vom Bombenattentat auf deutsche Touristen in der Altstadt über Anschläge auf die Flaniermeile, den Flughafen und ein Fußballstadion bis zum Angriff auf eine Neujahrsfeier in einem Nachtclub am Bosporus. Zählte Istanbul 2015 noch zu den beliebtesten Reisezielen der Welt, so brach der Tourismus im vergangenen Jahr deutlich ein. Dieses Jahr dürfte noch schlimmer werden: eine wirtschaftliche Katastrophe für die 15-Millionen-Stadt. Aber nicht alles ist Trübsal im terrorgeplagten Istanbul: Trotz allem gibt es einen Trend zur Lebenslust unter dem Motto ›Jetzt erst recht!‹.

 

Lange Nacht  •  00:05 – 03:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

»Sehr weiß und ungeheuer oben«

Eine Lange Nacht über Wolken

Von Beate Ziegs

Für Bertolt Brecht symbolisiert das Bild der Wolke die verblassende Erinnerung an seine Jugendliebe Marie A., bei anderen Schriftstellern steht es für das Fremde und Rätselhafte oder das Vergehen von Zeit. Im Alten Testament stehen Wolken für die Allmacht Gottes. Seit dem Chemieunfall von Bhopal 1984 und dem Super-GAU von Tschernobyl 1986 ist die Wolke allerdings auch zum Inbegriff für Katastrophen mit verheerendem Ausmaß für den Menschen und seine Umwelt geworden. Die Faszination ist ungebrochen – auch für den Meteorologen Sven Plöger. Er beschreibt nicht nur seine Lieblingswolken, sondern berichtet außerdem von dem Unheil, das sie mit sich bringen können, welche Rolle sie bei der Wettervorhersage spielen und was sie über den Klimawandel aussagen.

Die ›Lange Nacht‹ wird ab 23:05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.

 

Sonntag, 16. April 2017

 

Freistil  •  20:05 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

»Schmeiß das weg!«

Lust und Last des Aufbewahrens

Von Florian Felix Weyh

Regie: Philippe Bruehl

DLF 2017

Man kann Dinge für sich aufheben oder für andere. Man kann Dinge von sich aufbewahren oder von anderen. Aufgehoben und aufbewahrt wird seit Menschengedenken. Archäologie und Geschichte wären undenkbar ohne Artefakte. Allerdings quillt 70 Jahre nach dem letzten großen Krieg alles über: Schränke, Schubladen, Speicher, Archive. Doch muss man angesichts der digitalen Auflösungsbedrohung nicht gerade besonders eifrig aufheben, sammeln, bewahren? Männer häufen an, Frauen werfen weg. Alte Eltern klammern sich an Nippes, Kinder empfinden den Nachlass als Müll. Der Messie als Extremaufheber kann sich von nichts trennen, der digitale Nomade besitzt nur noch Matratze und Computer. Ein unscheinbares Feld des Alltags, das voller Spannungen steckt.

 

Kakadu Erzähltag  •  07:30 – 08:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Der Maulwurfshaufen

Von Mario Göpfert

DKultur 2017

Moderation: Tim Wiese

(Ursendung)

Lorenz ist etwas langsamer als andere Kinder. Das wäre nicht weiter schlimm, hätte er nicht noch zwei Geschwister, die ihm immer alles vor der Nase wegschnappen. Zu Ostern ist das besonders ärgerlich. Großmutter Carola hat einen schönen Garten am Rande der Stadt mit tollen Verstecken für die Osternester, aber bevor Lorenz mit der Suche angefangen hat, haben seine Geschwister bereits die meisten Nester aufgestöbert. Dieses Jahr scheint es wieder genauso abzulaufen. Doch plötzlich flattert ein Schmetterling an Lorenz vorüber und führt ihn zu einem Maulwurfshaufen, neben dem eine Münze liegt. Einer wirklich uralten Münze, wie der herbeitelefonierte Onkel Olaf erklärt. Das Geldstück ist ein Halbtaler aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Ist in Omas Garten vielleicht ein echter Schatz vergraben?

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