Radiotipps

Hörfunktipps KW 13 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Montag, 27. März 2017

Musik-Panorama  •  21:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Malgartener Vokalherbst 2016

Junge Sängerinnen aus Schweden – Der Arctic Lights Girls Choir

A cappella aus Slowenien – Das Ingenium Ensemble

Am Mikrofon: Magdalene Melchers

Als im 13. Jahrhundert im Landkreis Osnabrück die Kirche des Klosters Malgarten errichtet wurde, stand A-cappella-Gesang der Benediktinermönche täglich auf dem Programm. Heutzutage lockt die Akustik der Saalkirche mit barocker Ausstattung exquisite A-cappella-Ensembles aus aller Welt in den kleinen Ort zum internationalen Vokalherbst Malgarten. 2016 gab dort das 2009 gegründete slowenische Ingenium Ensemble ein Konzert mit Werken von Barock bis hin zu jungen slowenischen Komponisten. Für den Arctic Light Choir aus Nordschweden zog das Festival in die Schlossaula Osnabrück.Sein Repertoire zum Thema ›Aurora borealis‹ lässt stimmlich die Weite und Ursprünglichkeit der Landschaften Lapplands erahnen.

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

»Wenn der nicht in die Socken kommt, dann steig ich aus«

Über ehrenamtliche Vormünder und minderjährige Flüchtlinge

Von Marie Wildermann

Unter den Flüchtlingen, die 2015 nach Deutschland gekommen sind, waren 42000 unbegleitete Minderjährige. Wie alle Minderjährigen stehen diese Jugendlichen unter dem besonderen Schutz des Staates. Jugendämter kümmern sich um sie, aber auch ehrenamtliche Vormünder. Sie sollen mehr sein als nur die gesetzliche Vertretung. Als Ersatzväter und -mütter sollen sie den Jugendlichen bei der Integration in Deutschland helfen. Sie begleiten bei Behördengängen, beim Zahnarztbesuch, bei Gesprächen zum Asylantrag und der Wahl der richtigen Schule. Ganz schön viel Arbeit. Und Verantwortung. Und nicht konfliktfrei.

In Concert  •  20:03 – 21:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

20. Festival Glatt und Verkehrt

Krems, Winzer Krems

Gerhard Polt und die Well-Brüder aus’m Biermoos

Als sich 2012 die Biermösl Blosn auflösten, ging eine 35-jährige Ära zu Ende. Mit ihren satirisch-bissigen Sketchen und Gstanzln provozierten die drei Well-Brüder Hans, Michael und Christoph so manchen politischen Eklat. Als sich in den 80er-Jahren der Kabarettist Gerhard Polt zuweilen mit dazugesellte, stand ihrem Höhenflug nichts mehr im Wege. Neben den stets aktuell gehaltenen Texten fielen sie vor allem mit deren musikalischen Umsetzungen auf. Die Auflösung des Trios war wohl unvermeidlich, weil die Brüder nach ihren eigenen Worten uneins waren über den weiteren künstlerischen Weg der Biermösl Blosn. Ein Jahr später gründeten Christoph und Michael Well zusammen mit ihrem Bruder Karl die Well-Brüder aus’m Biermoos – und machen seitdem dort weiter, wo die Biermösl Blosn aufgehört hatten. Und das auch mit Gerhard Polt.

Dienstag, 28. März 2017

Hörspiel  •  20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Alleestraße

Von Roland E. Koch

Regie: Fabian von Freier

Mit Ulrich Noethen

DLF 2016/ca. 49‘

Erinnerungen, Beobachtungssplitter, paradoxe Momentaufnahmen. Eine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet der 60er- und 70er-Jahre. Die Enge, die Sprachlosigkeit einer bürgerlichen Kleinfamilie, die Gewalt in der innerlich beschädigten Nachkriegsgesellschaft. Die meisten Aufbrüche führen zurück zur baumlosen ›Alleestraße‹, zum Großvater, der den Faschismus von ganzem Herzen lebt und weitergibt, zu den bitteren Schmerzen der ersten Jahre.

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Deutschland – Papierverschwenderland

Von Christina Rubarth

Wir Deutschen sind Weltmeister im Papierverschwenden. Zwar hinter Belgien/Luxemburg nur Vizeweltmeister. Aber das ist eh ein Titel, mit dem sich niemand schmücken kann. Fast 260 Kilo Papier verbrauchen wir pro Jahr und Kopf. Dreieinhalb mal mehr als China, fast doppelt so viel wie Frankreich. Ein Mensch in Afrika kommt im Vergleich mit nur 10 Kilo im Jahr aus. Muss das sein? Sollte in Zeiten von Tablets, Mails, Smartphones und digitalen Speichermedien Papierverschwendung nicht längst Geschichte sein? Unsere Reporterin wagt einen Selbstversuch: Ist ein papierloses Leben möglich? Wo können wir an Papier sparen oder zumindest auf Recyclingpapier bauen? Und wo klappt es gar nicht?

Mittwoch, 29. März 2017

Spielweisen  •  22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Vorspiel – Das Preisträgerkonzert

Mit den Händen sprechen

Der 8. Internationale Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti in Frankfurt

Von Ursula Böhmer

»Letztlich bleibt es ein Geheimnis, warum die einen dirigieren können und die anderen nicht«, hat Sir Georg Solti einmal gesagt. Nach dem großen Dirigenten ist ein internationaler Wettbewerb benannt, der seit 2002 alle zwei Jahre in Frankfurt ausgerichtet wird. Aus knapp 300 Bewerbungen wurden 22 Finalisten ausgesucht, die sich Anfang Februar eine Woche lang den buchstäblichen Schlagabtausch lieferten. Dabei standen ihnen gleich zwei renommierte Orchester zur Verfügung: das Frankfurter Opern- und Museumsorchester und das hr-Sinfonieorchester. Unter den Juroren war diesmal auch TomášNetopil, Chefdirigent der Essener Philharmoniker. Er war Preisträger des 1. Internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti.

Länderreport  •  13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Handwerksbetriebe in Brandenburg: Nachfolger verzweifelt gesucht

Von Vanja Budde

Viele Handwerksbetriebe in Deutschland sind über kurz oder lang von der Schließung bedroht. Der Generationenwechsel funktioniert aus vielerlei Gründen nicht mehr – und die Firmeninhaber finden keinen Nachfolger. Besonders gefährdet sind zahlreiche Betriebe in den neuen Bundesländern, so etwa in Brandenburg.

Donnerstag, 30. März 2017

Marktplatz  •  10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Die neue Pflegereform – hält sie, was versprochen wurde?

Am Mikrofon: Birgid Becker

Hörertel.: 00800.4464 4464

marktplatz@deutschlandfunk.de

Zum Jahresanfang ist eine neue Pflegereform in Kraft getreten. Sie soll Demenzkranke finanziell besser stellen und die ambulante Versorgung verbessern. Zentraler Bestandteil ist ein veränderter Pflegebedürftigkeitsbegriff. Die bekannten drei Pflegestufen wurden abgeschafft und durch fünf Pflegegrade ersetzt. Was lässt sich nach den ersten Erfahrungen mit den neuen Regeln sagen? Profitieren Demenzkranke tatsächlich? Wie hat sich die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst verändert? Und: Wie reibungslos klappt der Übergang vom alten zum neuen Regelwerk? Antworten auf Ihre und unsere Fragen geben Birgid Becker und Expertinnen und Experten.

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Orthese, Prothese, Exoskelett

Technik für den Körper

Von Elmar Krämer

Kaputte Gelenke, amputierte Gliedmaßen – es gab eine Zeit, da führte all das zum Ende von freier Bewegung und natürlich auch sportlicher Aktivität. Heute sind sie eine der Herausforderungen für die Medizintechnik. Von Orthesen, die den Körper da stützen, wo er es selbst nicht mehr kann, über Prothesen bis zum Exoskelett, das Querschnittsgelähmte wieder auf zwei Beinen laufen lassen soll und das im militärischen Bereich den Traum vom Supersoldaten auf eine neue Ebene hebt – technische Ersatz- oder Zusatzteile lassen den Menschen weiter funktionieren, wenn der Körper es allein nicht mehr schafft.

Freitag, 31. März 2017

Das Feature  •  20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

»Sorgen Sie doch bitte dafür, dass ich etwas bekomme!«

Der Überlebenskampf des Jack-London-Entdeckers Erwin Magnus

Von Christian Blees

DLF 2017

Erwin Magnus (1881–1947) übersetzte in den 20er-Jahren fast das gesamte Œuvre des in Deutschland bis dahin nahezuunbekannten Autors Jack London aus dem Amerikanischen ins Deutsche. Die Rechte hatte er zuvor exklusiv von der Witwe des Schriftstellers erworben. Die deutschen Übersetzungen wurden schnell zu Bestsellern, so dass Magnus in Berlin zunächst ein wohlhabendes Leben führen konnte. Dies änderte sich schlagartig, als Hitler an die Macht gekommen war: Der Jude Magnus erhielt Berufsverbot und emigrierte nach Skandinavien. Bevor er nach dem Krieg den Kampf um die ihm während der Nazizeit vorenthaltenen Tantiemen aufnehmen konnte, starb Magnus, völlig verarmt, am 31. März 1947 in Kopenhagen. Jahrelang führte seine Frau juristische Auseinandersetzungen mit den aktuellen deutschsprachigen Jack-London-Rechteinhabern – weitgehend vergeblich.

Klangkunst  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

CTM Radio Lab: The Death of the Anthropocene

Von Julian Bonequi

DKultur/CTM-Festival in Zusammenarbeit mit Goethe-Institut/ SoCCoS/ORF musikprotokoll im steirischen herbst/Ö1 Kunstradio 2017/ca. 54’30

(Ursendung)

Es ist so weit: Die Welt geht unter. Während die letzten verbliebenen Menschen rasch noch ein paar Katastrophenvideos ins Internet laden, besuchen Außerirdische den Planeten. Sie erklären den Bewohnern, was ihnen bevorsteht und wie sie es hätten verhindern können. Science Fiction wird Geschichte.

Samstag, 01. April 2017

Atelier neuer Musik  •  22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Neue Klänge für Bambus und Seide

Das AsianArt Ensemble schafft eine Avantgarde des Globalismus

Von Mathias Entreß

2009 trat ein Ensemble für eine neue Musik an eine Öffentlichkeit, die erst noch erfunden werden musste. Im Berliner AsianArt Ensemble treffen westliche Streicher auf Instrumente aus China, Japan und Korea, die ganz andere klangliche Ideale repräsentieren. Durch unermüdliche Überzeugungsarbeit gelang es dem Gründer und Leiter der Gruppe, dem aus Korea stammenden Komponisten, Gitarristen und Trommler Il-ryun Chung, verschiedene Komponisten für dieses heterogene Instrumentarium zu begeistern. In diesem Neuland und mit vielen neuen Kontexten sind nun Werke geschrieben und Formen erfunden worden, die per Musik erfrischende Perspektiven auf eine Kultur der niedergerissenen Grenzen eröffnen.

Lange Nacht  •  00:05 – 03:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Tief im Westen

Eine Lange Nacht über das Ruhrgebiet

Von Jörg Stroisch

Jahrzehntelang haben Bergbau und Stahlindustrie das Arbeitsleben im Ruhrgebiet bestimmt. Die Ansprache ist direkt, manchmal schroff, dann aber auch überraschend sensibel. Diese ›Lange Nacht‹ geht zu den Menschen: Zum Beispiel zur Zeche Hugo in Gelsenkirchen. Dort steht die Arbeit schon seit 2000 still. Der ehemalige Bergarbeiter Hannes Wilde blickt auf diese Zeit zurück. Und Peter Strohmeier, ehemals Professor an der Ruhr-Universität Bochum, beschreibt, wo das Ruhrgebiet beginnt und aufhört, geografisch und sozial. Die vielbefahrene A40 – auch Ruhrschneckenweg genannt, unterteilt die Region in den armen Norden und den reichen Süden. Und Fußball wird an jeder Ecke gespielt, auch in vielen kleinen Nachbarschaftsvereinen. Eine ›Lange Nacht‹ auf Spurensuche nach der Mentalität des Ruhrgebiets und seiner Menschen.

Die ›Lange Nacht‹ wird ab 23:05 Uhr auch im Deutschlandfunk gesendet.

Sonntag, 02. April 2017

Freistil  •  20:05 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

R.E.S.P.E.K.T. 2.0

Von Wertschätzung in einer globalisierten Welt

Von Almut Schnerring und Sascha Verlan

DLF 2017

Respekt ist nicht gleich Respekt. Eine Ärztin oder einen Polizisten zu respektieren, das geschieht unter ganz anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen als der Respekt gegenüber Menschen anderer Religionen, anderer politischer Haltung und Lebensweisen. Respekt ist das Bindemittel, das die Gesellschaft zusammenhält, und zugleich die Zentrifuge, die sie auseinandertreibt. Und Respekt ist schnell eingefordert, viel schwieriger ist es dagegen, in einer diversifizierten Gesellschaft wirklich respektvoll zu leben – sich selbst, der Natur und Umwelt, den Mitmenschen gegenüber. Wie kann Respekt funktionieren und gelebt werden in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt, in der wir uns oft nur noch medial vermittelt, sogar anonym, begegnen?

Kakadu. Erzähltag  •  07:30 – 08:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Unterm Bett liegt ein Skelett

Gruselgedichte für Kinder von Arne Rautenberg, Hanna Johansen, Christian Morgenstern u.a.

Von Karin Hahn

DKultur 2017

Moderation: Patricia Pantel

(Ursendung)

Geisterschnecken, weich und bleich in Zimmerecken – was gibt es Schöneres, als sich zu gruseln! Besonders wenn sich die Welt der Skelette, Zyklopen und Zombies in der Form von lustigen Reimen, als Spiel mit Silben, Wörtern und ihrem Klang präsentiert. »zombies in kombis | brausen durch die stadt | und jeder der die zombies sieht | der ist vor staunen platt«. Und so gibt es nicht nur Erzählungen von Skeletten, Zombies oder schrecklichen Wesen. Vielen Dichtern, wie Arne Rautenberg, Hanna Johansen, Christian Morgenstern oder Jutta Richter sind auch gruselige Verse und ellenlange Schauergedichte eingefallen.

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