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George Russell „Music For The Space Age“

Als Bandleader, der weniger als Instrumentalist denn als Komponist hervorgetreten ist, gehörte George Russell im Jazz zu einer erlesenen Minderheit. Dabei hatte er enormen Einfluss auf die Musik seiner Kollegen. Seine Harmonielehre „Lydian Chromatic Concept Of Tonal Organization“ bahnte den modalen Neuerungen von Miles Davis und John Coltrane den Weg.

Mit Odilo Clausnitzer

Stilistisch gehörte George Russell über Jahrzehnte zur Avantgarde. 1947 orchestrierte er mit „Cubano Be, Cubano Bop“ Dizzy Gillespies erste Schritte in Richtung Latin Jazz. Mit „Ezz-thetics“ schrieb er ein zentrales Stück des Cool Jazz. Mitte der 1950er Jahre gehörte Russell zum Kern der Third Stream-Bewegung, die Elemente des Jazz und der klassischen europäischen Musik vereinigen wollten. Auf seiner Platte „Jazz In The Space Age“ öffnete er sich dem beginnenden Free Jazz. Mitte der 1960er Jahre zog Russell nach Skandinavien, wo u.a. der Saxofonist Jan Garbarek in Russells Obhut seine Karriere startet. 1986 gründete Russell sein „Living Time Orchestra“, mit dem er bis Ende des Jahrtausends aktiv blieb. WDR 3 Jazz & World gibt einen Überblick über seine wichtigsten Aufnahmen.


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© WDR 3, Jazz & World, 30.5.2017

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