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„Gefaltet und verschachtelt“ Jlins rhythmische Energie ist ansteckend

Der Musikstil Footwork war von Beginn an auch ein Tanzstil. Die US-amerikanische Musikerin Jlin zählt zu den ­Protagonistinnen des Genres. Auf ihrem jüngsten Album »Black Origami« balanciert sie auf dem schmalen Grat zwischen Verschrobenheit und Tanzbarkeit.

Von Philipp Rhensius

Gute Clubmusik leistet stets mehr als nur den Soundtrack zu einer ekstatischen Nacht. Sie hat die Menschen mit den Maschinen versöhnt, weil sie Anorganisches in Organisches und elektronischen Sound in menschliche Bewegungsenergie verwandeln kann. Das gilt besonders für rhythmisch avancierte Stilvarianten, die in ihrer Komplexität nur mit maschineller Hilfe entstehen können – und bei denen das Gehör vom Wahrnehmen mit der Haut, dem Brustkorb und schließlich den Beinen übertrumpft wird. Waren dafür in den neunziger Jahren noch Musikstile wie Jungle und Drum & Bass zuständig, sind es heute die verschiedenen, oft tautologisch als Bassmusic bezeichneten Derivate zwischen Sound-Experiment und »Auf die Zwölf«-Mentalität…

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© Jungle World, Dschungel, 22.6.2017

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