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„Florian Weber Quartet“ im Konzert

„Eine Linie in der Musik finden, eine Richtung, dem einzelnen Ton Bedeutung geben.“ Für den Pianisten Florian Weber ist das Musizieren wie eine spannende Reise durch Neuland. Ob Jazz oder Klassik – für Weber sind alles verschiedene Perspektiven derselben Wahrheit, er klebt nicht an einer Tradition und liebt kontrapunktische Melodien.

„Ich spiele eigentlich jeden Tag Bach und habe mich intensiv mit den Goldberg-Variationen auseinandergesetzt. Genauso interessiert mich Scriabin, da empfinde ich das gleiche Moment: diese Überlagerungen und in die Ferne gedachten Bögen.“ Weber ist nicht nur ein herausragender Pianist ‚beyond categories‘, wie es Ellington einmal nannte, er schrieb auch Werke für Streichorchester. „Das hat mich immer interessiert: durch das Spielen von Klassik über die Mainstream-Hülle hinausgehen und das aufbrechen – um etwas zu finden, das etwas Neues beinhaltet, etwas Feines und Subtiles.“ Das kann eine Improvisation sein, die wie ein Traumprotokoll oder automatisches Schreiben anmutet.

Ein besonderer Glücksfall ist seine neue Band mit dem Trompeter Ralph Alessi, einem musicians‘ musician par excellence. Es ist im schönsten Fall Improvisation, die wie Komposition klingt und Komposition, die wie Improvisation klingt.

Florian Weber Quartet:
Florian Weber:
Piano
Ralph Alessi:
Trompete
Linda Oh:
Bass
Nasheet Waits:
Schlagzeug

©  NDRInfo, Jazz Konzert, 15.6.2019

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