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„Flaneur zwischen Orient und Okzident“ Porträt des tunesischen Oud-Spielers und Komponisten Anouar Brahem

Eine ruhige, beseelte Stimme spricht aus dem birnenförmigen Korpus der arabischen Laute Oud. Die Improvisationen des Tunesiers Anouar Brahem beschwören ein Klima der Kontemplation.

Mit Karl Lippegaus

Brahem hat das Begleitinstrument der arabischen Vokalmusik aus seiner traditionellen Rolle befreit, zum Soloinstrument erkoren und sich mit Jazzmusikern umgeben. Nachdem Brahem 1990 dem Produzenten Manfred Eicher begegnet war, beflügelte das seine Ambitionen als Komponist und Bandleader, worauf aus ihrer Zusammenarbeit große Alben wie ‚Le Pas du Chat Noir‘, ‚Souvenance‘ oder ‚Blue Maqams‘ entstanden. Das erste in New York produzierte Album führte Brahem jetzt zusammen mit dem britischen Pianisten Django Bates und der Ex-Rhythmusgruppe von Miles Davis, nämlich mit Dave Holland (Bass) und Jack DeJohnette (Drums). Durch seinen Instinkt und die kollektiven Kräfte dieser Konstellation entstand eines der großen Crossover-Alben des Jahres 2017.

© Deutschlandfunk, Jazzfacts, 14.12.2017

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