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Feature: „Drei Lieben in Polen“ Ludwig Zimmerer: Journalist – Sammler – Träumer

Ludwig Zimmerer war der erste westdeutsche Korrespondent in Polen. Erst arbeitete er für die „Welt“, dann für NDR und WDR. Von den Vertriebenenverbänden ließ er sich nicht beeindrucken. Dafür sehr von den polnischen Intellektuellen, Künstlern und Frauen.

Von Jadwiga Korte

Zimmerer, 1924 in Augsburg geboren, wollte 1956 nur für ein, zwei Wochen nach Polen reisen. Das Land schien sich langsam aus dem Würgegriff des Stalinismus zu befreien, das faszinierte den Linkskatholiken. Konnten ein „Marxismus mit menschlichem Anlitz“ und der christliche Glaube in Polen eine Symbiose eingehen?

Ludwig Zimmerer kam an und blieb. Er hatte sich in das Land verliebt – und in Joanna. Zimmerer versorgte die polnische Kulturszene mit Geld und Lesestoff – und den Westen mit Informationen über Filme von Wajda und Bücher von Mrożek. Seine Besessenheit für die Skulpturen polnischer Volkskünstler kostete ihn die Ehe mit Joanna. Er glaubte an die Kraft der Solidarność. Deren Verbot 1981 und die Verhaftung seiner Tochter Katarzyna machten ihn krank.

Joanna, längst neu verheiratet, pflegte ihn, jahrelang. Ludwig Zimmer erlebte das neue Polen nicht mehr. Er starb 1987.

Manuskript PDF

Drei Lieben in Polen
Ludwig Zimmerer: Journalist – Sammler – Träumer
Von Jadwiga Korte

Regie: die Autorin
Es sprachen: Barbara Schnitzler,  Michael Wittenborn, Brigitte Röttgers, Ilka Teichmüller, Wolfgang Condrus, Ernst Meincke, Britta Sommer
Ton und Technik: Thomas Simmert, Barbara Zwirner, Hanns Martin Renz und Angelika Brochhaus
Redaktion: Ulrike Bajohr
Produktion: Dlf/NDR 2011

© Deutschlandfunk, Feature, 20.12.2019

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