Expressive Sublimierung – Streichquartett-Perspektiven (1) Werke von Murail, Ferneyhough, Saunders, Poppe und Illés
Das Streichquartett genießt in der Gegenwartsmusik auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ungebrochene Aufmerksamkeit. Als angestammtes Experimentierfeld avancierten Komponierens bringt es nach wie vor bemerkenswerte Ausdrucksverdichtungen hervor.
Das Spektrum der kompositorischen Aussagen zwischen klanglicher Innovation und Traditionsbindung ist dabei so groß wie die Vielfalt der Personalsprachen, die die zeitgenössische Musik inzwischen auszeichnet. Und dennoch scheint der Geist einer besonderen Bedeutungsintensität das komplexe Interagieren von vier Streichinstrumenten noch immer zu bestimmen, ohne dass das Streichquartett in gattungstypischen Konventionen erstarren würde. Exemplarische Zugriffe der mittleren Komponistengeneration manifestieren sich in aktuellen Kompositionen von Rebecca Saunders, Brian Ferneyhough, Tristan Murail, Enno Poppe und Márton Illés. Sie schreiben in unterschiedlichster Weise Traditionen struktureller Komplexität, klangfarblicher Ausdifferenzierung und elaborierter Expressivität fort.
Mit Ausschnitten aus folgenden Werken:
Tristan Murail: Sogni ombre et fumi für Streichquartett; Quatuor Diotima
Brian Ferneyhough: Dum Transissett I-IV für Streichquartett; Arditti String Quartet
Rebecca Saunders: Unbreathed für Streichquartett; Quatuor Diotima
Enno Poppe: Buch für Streichquartett; Quatuor Diotima
Márton Illés: Streichquartett Nr. 3; Asasello Quartett
© WDR 3, Studio Neue Musik, 7.3.2021