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Die Pforten des Paradieses (1-3) Hörspiel Von Jerzy Andrzejewski

Im Jahr 1212 machen sich Tausende Kinder und Jugendliche von Frankreich aus auf den Weg nach Jerusalem. Sie wollen erreichen, was mit Waffengewalt nicht gelingt: das höchste Heiligtum der Christen aus der Hand der andersgläubigen Türken zu befreien.

Die Pforten des Paradieses (1/3) – Eine Mission

Ein alter Mönch begleitet den Kinderkreuzzug und nimmt den jungen Menschen die Beichte ab. Andrzejewski nutzt das weit zurückliegende Ereignis als Stoff für eine Parabel über Wünsche, Begehren, Reinheit und Schuld.


Die Pforten des Paradieses (2/3) Die Unschuld der Kinder

Ein Kinderkreuzzug zieht nach Jerusalem. Jakob, den Anführer, treibt die Idee, dass der Glaube und die Unschuld der Kinder größere Werke vollbringen kann als Waffengewalt. Ein alter Mönch wird zum Beichtvater der Gruppe um Jakob. Er stößt auf ein Geflecht aus Begehren und Eifersucht.

Gerade hat Blanka gebeichtet, dass Sie Jakob liebt, genau wie Maud und Alexander. Aber alle drei werden von Jakob zurückgewiesen. Deshalb schließt sich Blanka Alexander an, einem Griechen, dessen Eltern bei einem früheren Kreuzzug getötet wurden und der von Ludwig von Vendôme, Graf von Chartres und Blois adoptiert wurde.


Die Pforten des Paradieses (3/3) Beichtgeheimnisse

Jakob hatte die Vision, dass nur Kraft des Glaubens und mit einem Marsch der unschuldigen Seelen das Grab Jesu aus den Händen der Türken befreit werden könne. Doch selbst die Kinder haben schon Schuld auf sich geladen.

Alexander beichtet, dass er seinen Adoptivvater nicht vor dem Ertrinken gerettet hat. Was hat Jakob zu beichten, sind seine Motive glaubwürdig? Für Andrzejewsk ist der Motor, der den Einzelnen oder die Masse antreibt, die menschliche Sehnsucht. Aber was aus reinen Wünschen geboren wird, verendet in Schmach. „Vielleicht gibt es kein reines Begehren?“


Die Pforten des Paradieses (1-3) Hörspiel Von Jerzy Andrzejewski

Übersetzung: Renate Lachmann
Regie: Hans Ulrich Minke
Mit: Dieter Borsche
Ton: Hans Martin
Produktion: RIAS Berlin 1980

© Deutschlandfunk, Hörspiel, 25.3./27.3./28.3.2016

Jerzy Andrzejewski (1909–1983), polnischer Schriftsteller und Dissident. Bekannt geworden für seine realistische Prosa, die sehr früh und weitsichtig die gesellschaftspolitischen Probleme des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Während des zweiten Weltkriegs war er im Widerstand aktiv, wo er versuchte, polnische Kulturgüter zu bewahren. Bereits in den 1950ern trat er aus der kommunistischen Partei aus und wurde zu einem führenden Systemkritiker.

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