Musiktipps

„Die besten Momente sind die, an die man sich nicht mehr erinnern kann“ Zwischen Improvisation und Elektronik – der Schlagzeuger Samuel Rohrer im Interview

Er hat das Instrument von der Pike auf gelernt und doch kein Interesse an vermeintlichen Traditionen. Wenn Samuel Rohrer Schlagzeug spielt, bedeutet das: freie Improvisation.

Interview Matti Hummelsiep

Auch in der Wahl seines Instrumentariums schert sich der Schweizer nicht um Konventionen: Trommeln und Becken hier, Modularsysteme, Synths und Filter da: Triggern lässt sich schließlich alles. Gemeinsam mit Max Loderbauer und Claudio Puntin gründete er das Schnittstellen-Trio Ambiq und lies Remixe von Künstlern wie Ricardo Villalobos und Tobias anfertigen. Nun erscheint „Continual Decentering“, sein neues Album. Im Studio gemacht, aber unter Live-Bedingungen. Jazz eben. Matti Hummelsiep hat ihn getroffen.

 

Was reizt dich am Schlagzeug, das sich ja im Prinzip nur auf rhythmische Komponenten bezieht?
Jeder Rhythmus ist auch eine Melodie, genauso wie eine Melodie auch immer einen Rhythmus beinhaltet. Simpel betrachtet sind bereits zwei Schläge, mit jeweils verschiedenen Stimmungen, eine Melodie. Das Schöne daran ist, dass die einzelnen Instrumente eines Schlagzeugs frei kombinierbar und beliebig zu erweitern sind. Daraus ergeben sich individuelle Klangwelten, die immer wieder verändert werden können. Der Zugang zum Schlagzeug ist für einen Zuhörer sicher abstrakter und komplexer, als zum Beispiel der zum Klavier. Beim Spielen ist genau das die Herausforderung, eben gerade nicht abstrakt, sondern melodisch zu denken. Das inspiriert mich immer wieder neu….

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© DasFilter, Sounds, 5.2.2020

 

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