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Der Komponist Bent Sørensen / Von Katrine Gislinge und Thorsten Preuß

Seine Musik ist komplex, vielschichtig, anspruchsvoll – und doch rührt sie ihre Zuhörer zu Tränen. Sie spricht vom Versinken und Verschwimmen, von Traurigkeit und Verfall – und nicht zuletzt von der Schönheit. Sie ist kunstvoll – und zugleich hochemotional. 

Der dänische Komponist Bent Sørensen, Jahrgang 1958, hat einen ganz eigenen, unverwechselbaren Klang entwickelt, jenseits aller Dogmen. Hat eine musikalische Sprache geschaffen, in der der Unterschied zwischen tonal und atonal bedeutungslos geworden ist. Im Herzen ist Bent Sørensen ein Romantiker, und wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass der Titel eines seiner faszinierendsten Werke auf Robert Schumann verweist. „Papillons“ („Schmetterlinge“) heißt es (wie Schumanns Opus 2) und ist eigentlich eine Werktrilogie: Drei Zyklen, alle mit demselben Klavierpart, der aber einmal mit einem Orchester, einmal mit einem Ensemble und einmal mit einem Streichquartett kombiniert wird. So, als würde ein Schmetterling durch drei unterschiedliche Landschaften flattern – sagt die Pianistin Katrine Gislinge, für die Sørensen die Stücke 2013/14 geschrieben hat. Heute ist sie seine Ehefrau – und kann wie keine Zweite Einblick geben in die schillernde Welt des dänischen Klangpoeten. In der Reihe „Faszination Neue Musik“ aus dem Studio Franken präsentiert und spielt sie den Zyklus „Rosenbad“ aus der „Papillons“-Trilogie.


http://xb4160.xb4.serverdomain.org/Musik/Bent-Soerensen.mp3

© BR Klassik, Horizonte, 16.2.2021

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