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Der amerikanische Trompeter Tom Harrell: Jazz-Genius

Heute Abend 22.03 Uhr SWR 2 „Jazztime“

Der amerikanische Trompeter Tom Harrell
Von Thomas Loewner

Auf die Musik von Tom Harrell angesprochen geraten Musikerkollegen wie Kritiker und Publikum gleichermaßen ins Schwärmen. Saxofonist Joe Lovano sagt etwa, seine Soli seien die schönsten unter allen Improvisatoren. Sein Handwerk hat der Trompeter von der Pike auf gelernt: erster Unterricht mit acht Jahren, frühe Auftritte mit Bands und ein Studium an der Stanford University. Danach folgten Jahre als Sideman in großen Ensembles wie dem Stan Kenton Orchester oder Charlie Haden’s Liberation Music Orchestra. In den 1980er-Jahren begann Tom Harrell verstärkt mit eigenen Bands zu arbeiten und zu komponieren. Für seine Projekte konnte er immer herausragende Mitstreiter gewinnen, etwa Kenny Garrett, John Scofield, Danilo Perez und Billy Hart. Tom Harrell leidet seit über vier Jahrzehnten an schwerer Schizophrenie und muss dauerhaft Medikamente nehmen, um die Krankheit in Schach zu halten. Für ihn ist die Musik seine Rettung gewesen: „Einer der Hauptgründe, warum ich Trompete spielen wollte ist, dass sie mich geheilt hat.“

© SWR 2, Jazztime, 30.1.2016