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„Das, was weggeschoben wird“. Die Schriftstellerin Julya Rabinowich.

Als Julya Rabinowich mit ihren Eltern aus der UdSSR nach Wien kommt, hat sie keine Deutschkenntnisse, aber eine engagierte Lehrerin. Das Elternhaus, Vater Architekt und Mutter Malerin, weist ihr schon früh den Weg zur Kunst.

Feature von Philip Scheiner

Sie malt, studiert bei Attersee und schließt ihr Studium mit sechs großen Ölbildern ab: „Spaltkopf“. Diesen Titel trägt auch ihr erster Roman.

Entwurzelung, Zerrissenheit, Entfremdung – verdrängte Gefühle, die Rabinowich mit ihren Protagonist/innen teilt. Dabei spielt der „Migrationshintergrund“ eine austauschbare Rolle, wie bereits ihr zweiter Roman bewies: „Herznovelle“ ist die Geschichte einer wohlhabenden Hausfrau. Am Herzen operiert, von ihrem Mann ignoriert, wird aus der Herzkranken eine Liebeskranke – jener Chirurg hat es berührt, das Organ, „von dem es heißt, dass dort die Liebe angesiedelt ist“.

© Ö1, Tonspuren, 16.8.2020

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