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„Das Moor, die Künstler und das Dorf“ Eine Lange Nacht über die Künstlerkolonie Worpswede / Auf Wunsch wieder online

Der Name verströmt einen eigentümlichen Zauber: Worpswede. Ein kleines Dorf bei Bremen. Zwischen Wiesen, Mooren und Bächen finden bildende Künstler hier Ende des 19. Jahrhunderts einen Ort der Kreativität und des intellektuellen Austauschs. Sie legten den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht.
Von Berit Hempel

Ihre Künstlerkolonie dient ihnen als idealisierte Gegenwelt zu verschulten Akademien und zunehmender Industrialisierung. Der Maler Fritz Mackensen widmet sich in seinen Gemälden den Bauern der Gegend, unterrichtet Paula (Modersohn-)Becker und Clara (Rilke-)Westhoff, die voller Übermut die Kirchenglocken läuten.

Der Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler schafft sich auf seinem Barkenhoff eine bis ins Detail durchgestaltete Lebenswelt, von märchenhaften Illustrationen über das Reformkleid der Ehefrau bis zur hauseigenen Gabel. Doch auf Utopien folgen Ernüchterungen und getrennte Lebenswege. Der Gründer der Künstlerkolonie, Fritz Mackensen, wird in den 30er-Jahren örtlicher Vertrauensmann der Reichskulturkammer des NS-Regimes, kommt auf die Führerliste und gehört somit zu den 100 wichtigsten deutschen Künstlern. Der Visionär Heinrich Vogeler geht als Kommunist nach Russland, gerät in den 40er-Jahren auf die Fahndungsliste der SS und verhungert elendig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg suchen auch die Künstler in Worpswede nach einem Neuanfang. Der Einfluss der ersten Künstlergeneration ist bis heute spürbar. Sie legte den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht. Eine ‚Lange Nacht‘ über einen Ort zwischen Mythos und Gegenwart.

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© Deutschlandfunk, Lange Nacht19.11.2016

Ein Gedanke zu „„Das Moor, die Künstler und das Dorf“ Eine Lange Nacht über die Künstlerkolonie Worpswede / Auf Wunsch wieder online

  • Toura Melant

    Hey, wäre es möglich diese Folge erneut hochzuladen? Würde mich freuen! Gruß

    Antwort

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