Musiktipps

Das Filter: Wochenend-Walkman vom 18.3.2017 mit Real Estate, Credit 00 und Adult.

Real Estate – In Mind

Was aber stimmt ist, dass sich Real Estate mit ihren neuen Album „In Mind“ auf Domino treu geblieben sind. Fast noch präziser, die Telecaster noch klarer, die Produktion mehr HiFi, aber zugleich auch ausgereifter. Real Estate erlangen eine ähnlich perfektionistische Abgebrühtheit (nicht falsch verstehen) wie die Dire Straits. Da ist kein Picking zu viel, kein Effekt unnötig, less bekanntlich more. Große Erzählungen mit den schönsten und transparentesten Gitarren-Arrangements, die man in diesem Frühjahr hören kann.

 

Credit 00 – Game Over

Alexander Dorn, dessen Alias Credit 00 allein schon Spielotheken-Charme versprüht, stellt die akustische Videospielwelt zwar ins Zentrum seines Debütalbums, das letzte Woche via Uncanny Valley erschien, umkreist sie aber nur und hält fast durchgehend den Sicherheitsabstand ein, den guter Geschmack in diesem Fall erfordert. Zeitgemäß zaghafter House, Disco-Anleihen, Breakbeat, die Rims und Claps oldschoolig flach. Hier und da ein Zischen, Klackern, ein schneidender Sound aus der Videospielkonsole und ab und zu fliegt ein Space Invader vorbei. Next Level statt Game Over.

Adult. – Detroit House Guests

Es klingt wie ein großes Missverständnis. Kuperus klingt wie Cosey Fanni Tutti, nein: will klingen wie Cosey Fanni Tutti und covert den ohnehin unwichtigen Chris&Cosey-Tracks „Synaesthesia“ von deren zweilfehaftem Album „Pagan Tango“ gleich mehrmals. Mehrmals schlecht. Detroit House Guests“ passt in seiner Unentschiedenheit nicht einmal in die derzeit so populäre Wiederaufarbeitung der Schnittstelle zwischen EBM, Wave und Techno. So enttäuschend wie überflüssig.

© Das Filter, 8.3.2017 • SOUNDS – Text: Redaktion

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